Der vatikanische Seligsprechungsprozess für P. Wilhelm Janauschek (1859-1926) ist zum Abschluss gekommen.
Der vatikanische Seligsprechungsprozess für P. Wilhelm Janauschek (1859-1926) ist zum Abschluss gekommen.
Seligsprechungsprozess des Wiener Redemptoristen Wilhelm Janauschek (1859-1926) ist abgeschlossen. Er wird als "Patron der Krebskranken" verehrt und angerufen.
Wien dürfte in absehbarer Zeit einen neuen Seligen bekommen. Der vatikanische Seligsprechungsprozess für P. Wilhelm Janauschek (1859-1926) ist zum Abschluss gekommen. Das hat P. Lorenz Voith, Provinzial der Redemptoristen in Österreich, am , 7. November 2013, bekannt gegeben. Demnach hat die Kongregation für die Heiligsprechung den Prozess positiv abgeschlossen und ersucht nun den Papst, der Seligsprechung des Wiener Redemptoristen zuzustimmen. Als Termin für die formelle Unterzeichnung des Abschlusses durch den Papst ist das Frühjahr 2014 vorgesehen.
Voith zeigte sich in einer ersten Stellungnahme positiv überrascht, dass der Prozess nun sehr schnell zu einem Abschluss gekommen sei: "So dürfen wir hoffen, dass in den nächsten Jahren ein neuer Seliger gefeiert werden kann, hier in Wien." Das Seligsprechungsverfahren für P. Janauschek wurde in Wien gleich nach seinem Tod eröffnet. Ende der 1970-er Jahre wurde der diözesane Prozess unter Vorsitz von Kardinal Franz König abgeschlossen und nach Rom weitergeleitet. Voith: "Die Verehrung von Pater Janauschek ist ungebrochen. Er wird als 'Patron für Krebskranke' angerufen." Bisher seien über 11.100 Gebetserhörungen im Provinzialat in Wien eingelangt. Alle seien genau dokumentiert; einige besonders untersucht und weiter geleitet. Viele Fälle darunter seien wohl als "Wunder" zu bezeichnen, so P. Voith.
Wilhelm Janauschek wurde 1859 in der Wiener Innenstadt geboren. Er absolvierte das Schottengymnasium, trat dann in den Orden der Redemptoristen ein und studierte in Mautern/Steiermark. Im Laufe seines Lebens wurde er für viele wichtige Ämter eingesetzt, so u.a. als langjähriger Novizenmeister und Rektor. Von 1901 bis 1907 war er auch Provinzial der Wiener Redemptoristenprovinz; dabei war er maßgeblich beteiligt, dass Klemens Maria Hofbauer 1909 heiliggesprochen wurde. Er wirkte weiters als Volksmissionar, Exerzitienleiter und war ein beliebter Beichtvater.
Am 30. Juni 1926 starb Janauschek an einem Krebsleiden im Wiener Spital der Hartmann-schwestern. Der Ruf seines heiligmäßigen Lebens und die vielen Gebetserhörungen, die seiner Fürsprache zugeschrieben werden, veranlassten die Redemptoristen schließlich, seine sterbliche Hülle 1934 vom Wiener Zentralfriedhof in die Wiener Kirche Maria am Gestade zu überführen. Die Verehrung von Pater Janauschek wurde insbesondere auch durch die "Hartmannschwestern" gefördert. Im Hartmannspital gibt es auch eine eigene Janauschek-Kapelle im Schwesterntrakt.
Im neuen "Klemensmuseum" in Maria am Gestade, welches anlässlich des 100. Gedenk-jahres der Erhebung von Klemens Maria Hofbauer zum Stadtpatron von Wien (Jänner 1914) errichtet wurde, wird es einen eigenen "Janauschek-Raum" geben, u.a. mit persönlichen Gegenständen, wie die Redemptoristen mitteilten. Das "Klemensmuseum" wird am 24. Jänner 2014 feierlich eröffnet. Vom Kirchenhistoriker P. Martin Leitgöb wird eine neue Kurzbiografie über Pater Wilhelm Janauschek vorbereitet.
Die Redemptoristen (Kongregation des Heiligsten Erlösers) gehören zu den größten Männerorden der katholischen Kirche mit knapp 5.800 Patres, Brüder und Studenten. Vor allem in Afrika, Asien und Lateinamerika wächst die Zahl an Kandidaten. Zu den Schwerpunkten seiner Arbeit zählt der Orden die missionarische Pastoral, die Exerzitienarbeit, die Seelsorge an Wallfahrtsorten und in Schwerpunktgemeinden, die Immigrantenpastoral und die Arbeit in und mit den Medien. In Rom führen die Redemptoristen eine eigene Hochschule für Moraltheologie, die Accademia Alfonsiana.
In Österreich wirken über 50 Redemptoristen in sieben Klöstern; die Klausurschwestern der Redemptoristinnen sind in Ried im Innkreis sowie in Lauterach (Vorarlberg) beheimatet. In Wien-Mauer wirkt zudem die Frauengemeinschaft der Missionsschwestern vom Heiligsten Erlöser. Zur Österreichischen Provinz gehören auch drei Klöster in Dänemark mit dem Schwerpunkt Immigrantenpastoral und Pfarrseelsorge.