Von der Christenverfolgung im Nahen Osten berichten die syrisch-orhtodoxe Ordensschwester Hatune Dogan und Johann Marte von Pro Oriente.
Von der Christenverfolgung im Nahen Osten berichten die syrisch-orhtodoxe Ordensschwester Hatune Dogan und Johann Marte von Pro Oriente.
Plattform "Solidarität mit verfolgten Christen" prangert Gleichgültigkeit der westlichen Politik an. Fackelzug durch Kärtnerstraße um 17.15 Uhr.
Die Gewalt gegenüber Christen hat in vielen Ländern des Nahen Ostens, aber etwa auch in Nigeria ein noch nie dagewesenes Ausmaß erreicht und sei von ungeheurer Brutalität gekennzeichnet. Darauf haben Vertreter der Plattform "Solidarität mit verfolgten Christen" bei einer Pressekonferenz am Dienstag, 10. Dezember 2013, hingewiesen. Zugleich zeigten sich die Vertreter verschiedenster Menschenrechtsorganisationen entsetzt über die Gleichgültigkeit des Westens. "Europa, wach endlich auf!", so der Präsident von Pro Oriente, Johann Marte.
Kein gutes Haar ließen die Vertreter der Menschenrechtsorganisationen an dem von Saudi-Arabien finanzierten Wiener King-Abdullah-Dialogzentrum. Während in muslimisch dominierten Ländern Christen verfolgt, ermordet und vertrieben würden, werde in Wien "mit riesigem Aufwand interreligiöser Dialog zelebriert, ohne auch nur mit einem einzigen Wort diese religionsgeschichtliche Katastrophe zu erwähnen", so Marte.
Grauenhafte Erlebnisse schilderte die syrisch-orthodoxe Nonne Sr. Hatune Dogan, die mit ihrer Hilfsorganisation "Helfende Hände für die Armen" im Orient, unter anderem auch in Syrien, tätig ist. Sie berichtete von entführten und traumatisierten Kindern, entführten, vergewaltigten und verstümmelten Mädchen und Frauen, ermordeten Männern und Söhnen. Sie betreut mit ihren Helfern auch Frauen, deren Männer von Islamisten die Kehle durchschnitten wurde und deren Blut dann auch noch um teures Geld nach Saudi-Arabien verkauft wird, damit sich religiöse Fanatiker darin die Hände waschen können.
Die Hilfsorganisation von Schwester Hatune ist in 35 Ländern tätig und hat rund 5.000 ehrenamtliche Mitglieder. Sie ist vor allem im Sozial- und Bildungsbereich engagiert, in den vergangenen Jahren verstärkt aber auch in der Hilfe für verfolgte Christen im Orient.
Seit am 14. August 2013 die Protestlager der Muslimbrüder in Kairo und Gizeh von den ägyptischen Sicherheitskräften gewaltsam aufgelöst wurden, habe eine noch nie dagewesene Welle von Gewalt gegen ägyptische Christen eingesetzt, sagte Kurt Igler von "Open Doors Österreich". Allein in der Woche nach dem 14. August seien 73 Kirchen vollständig oder teilweise zerstört worden, 22 weitere kirchliche Einrichtungen wie Schulen oder Waisenhäuser wurden zerstört, ebenso 212 private Häuser, sieben Christen wurden ermordet, 17 entführt und Hunderte bei Anschlägen verletzt.
Wenn die Gewalt gegen Christen im Irak so weitergeht, wird es dort in zehn Jahren keine Christen mehr geben. Davor warnte Pia de Simony von "Christian Solidarity International" (CSI). Sie verwies auf den neuen chaldäischen Patriarchen Louis Sako. Dieser rief dazu auf: "Die Welt muss den Christen helfen, in ihrem Land zu bleiben."
Martin Kugler vom "Observatory on Intolerance and Discrimination against Christians in Europa" machte schließlich auf eine Reihe von Gesetzen aufmerksam, die auch in Europa für Christen Einschränkungen in ihrer Religionsfreiheit mit sich bringen. So zwinge beispielsweise das jüngste irische Abtreibungsgesetz auch Ordensspitäler, Abtreibungen durchzuführen. In Frankreich sei es nicht mehr möglich, eine Facharzt-Ausbildung zum Gynäkologen zu machen, ohne an einer Abtreibung mitzuwirken.
Die Plattform "Solidarität mit verfolgten Christen" rief anlässlich des UN-Tages der Menschenrechte am 10. Dezember zu einem Fackelmarsch von der Oper zum Stephansplatz auf. Der Fackelzug beginnt um 17.15 Uhr. Um 18.00 Uhr findet im Stephansdom ein ökumenischer Gottesdienst statt. Es gehe darum, "die Diskriminierung, Verfolgung und Vertreibung der Christen in vielen Ländern der Welt anzuprangern, den Betroffenen eine Stimme zu geben, und die politisch Verantwortlichen endlich wachzurütteln, alles zu tun, um die Verfolgung zu stoppen", so Pro Oriente-Präsidet Marte.
Zur Plattform gehören u.a. CSI-Österreich, die Kategoriale Seelsorge der Erzdiözese Wien, Pro Oriente, Kirche in Not, der Malteserorden, Open Doors Österreich, der Österreichische Kartell Verband und die Vereinigung der Frauenorden Österreichs.
"Solidarität mit verfolgten Christen" (CSI)
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Tel: 0043-1-712 15 07
Fax: 0043-1-712 15 07-10
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