Baudirektor Harald Gnilsen erläutert auf der Baustelle die Pläne für die "Bahnhof-Kirche".
Baudirektor Harald Gnilsen erläutert auf der Baustelle die Pläne für die "Bahnhof-Kirche".
Im Herbst 2014 wird sie fertiggestellt sein: die sogenannte "Bahnhof-Kirche", ein Raum der Stille am neuen Hauptbahnhof. An die 120.000 Reisende, vor allem Pendlerinnen und Pendler, frequentieren dann Tag für Tag einen der größten Bahnhöfe Österreichs. Die Kirchenzeitung "Der Sonntag" war auf der Baustelle.
"Mit dem Stichwort Bahnhof-Kirche verbinde ich Menschen unterwegs, Menschen auf der Reise, Menschen, die nicht bleiben, die vorbeikommen", sagt Provisor Pater Matthias Felber SVD von der Pfarre zur Heiligen Familie (Dekanat Wien 10), die zu einer "Pfarre neu" - Pfarre "Zum Göttlichen Wort" – wird und auf deren Pfarrgebiet die neue Bahnhof-Kirche liegen wird. Felber erhofft sich mit der Bahnhof-Kirche "einen spirituellen Rastplatz in einer hektischen Welt.
Für Pastoralassistent Thomas Burgstaller (Zur Hl. Familie) ist die neue Bahnhof-Kirche "auch ein Wegweiser, wie wir hier vor Ort in Zukunft Pastoral leben und gestalten können". "Es gibt bei uns eine gewisse Aufbruchsstimmung", sagt Burgstaller: "Weil hier ein neuer Raum geschaffen wird, wo wir als Gemeinde die missionarische Kraft des Christentums wieder neu zum Leuchten bringen können."
"Als ÖBB wollen und müssen wir auf dem Hauptbahnhof Wien viele Dienstleistungen nicht nur für Bahnkunden, sondern für die ganze Bevölkerung anbieten", sagt ÖBB-Architekt Gerald Mitterbäck: "Ein Andachtsraum, ein Raum der Stille ist ein guter Raum für die Menschen hier auf dem Hauptbahnhof."
"Die Erzdiözese will hier präsent sein, wo sich täglich mehr als 120.000 Menschen bewegen", sagt der Baudirektor der Erzdiözese Wien, Architekt Harald Gnilsen. Die Lage der Bahnhof-Kirche sei sehr gut, weil hier sehr viele Pendlerinnen und Pendler und Reisende tagaus, tagein vorbeiziehen. "Wir haben einen schlichten ovalen Raum, der sehr kontemplativ ist. Es gibt eine leichte Zugänglichkeit. Wenn ich drinnen bin, bin ich nicht in einer Auslage. Hier kann man Kerzen anzünden, vor dem Allerheiligsten beten und auch zusammenkommen, um eine heilige Messe zu feiern."
"Dem ellipsenförmigen Raum vorgelagert ist eine kleine Fläche, für eine Statue und für künstlerische Präsentationen, oder zu Weihnachten einen Weihnachtsbaum", erläutert Architekt Michael Eckel: "Es gibt einen Mitarbeiterplatz für Erstgespräche und zwei kleine Besprechungsräume."
"Die Zusammenarbeit mit der neuen Pfarre "Zum göttlichen Wort" funktioniert sehr gut", unterstreicht Projektkoordinator Roman Dietler. "Wir sind interreligiös aufgestellt und sind im laufenden Gespräch mit einigen Kirchen und Religionsgemeinschaften."
"Der Raum der Stille bietet einkaufenden Passanten, täglich vorbeikommenden Pendlern und ein- und umsteigenden Reisenden sowie den vielen am Hauptbahnhof arbeitenden Menschen einen Ort der Ruhe, der Einkehr, des Innehaltens und der Begegnung mit Gott", sagt Martin Wiesauer, Geschäftsführer der "Kategorialen Seelsorge" der Erzdiözese Wien: "Wir werden unterschiedliche Angebote für die Suche nach Sinn anbieten. Kirche muss dort sein, wo die Menschen sind. Daher wird es hier unter anderem eine Außenstelle der Ehe-, Familien- und Lebensberatung geben."
Modell der "Bahnhof-Kirche"
(Projektkoordinator Roman Dietler und Martin Wiesauer, Geschäftsführer der "Kategorialen Seelsorge", halten das Modell der neuen Bahnhof-Kirche in ihren Händen)
Wer an Planung und an Mitarbeit der neuen "Bahnhof-Kirche" interessiert ist, kann sich an Martin Wiesauer wenden (E-Mail: m.wiesauer@edw.or.at)