Kardinal Schönborn sprach von einem "unglaublich gutem, offenen und herzlichen Klima", von dem das Gespräch geprägt gewesen sei. "Der Papst hat Freude, uns zu hören und mit uns Sorgen und Freude zu teilen", so Schönborn.
Kardinal Schönborn sprach von einem "unglaublich gutem, offenen und herzlichen Klima", von dem das Gespräch geprägt gewesen sei. "Der Papst hat Freude, uns zu hören und mit uns Sorgen und Freude zu teilen", so Schönborn.
"Eine Freude zu sehen, wie Franziskus als Hirte diese Kirche ermutigt, erfrischt und erneuert", so Kardinal Schönborn nach dem Besuch bei Papst Franziskus.
Rund eindreiviertel Stunden hat Montagmittag, 27. Jänner 2014, die Audienz von Papst Franziskus für die Bischöfe der Wiener Kirchenprovinz gedauert. An der Begegnung mit dem Papst nahmen Kardinal Christoph Schönborn (Erzdiözese Wien), die Bischöfe Klaus Küng (Diözese St. Pölten), Ludwig Schwarz (Diözese Linz), Ägidius Zsifkovics (Diözese Eisenstadt), Militärbischof Christian Werner und die Weihbischöfe Franz Scharl, Stephan Turnovszky (beide Erzdiözese Wien) und Anton Leichtfried (Diözese St. Pölten) teil.
Kardinal Schönborn sprach von einem "unglaublich gutem, offenen und herzlichen Klima", von dem das Gespräch geprägt gewesen sei. "Der Papst hat Freude, uns zu hören und mit uns Sorgen und Freude zu teilen", so Schönborn.
Franziskus habe sich über die Situation der Jugend in Österreich, den Priester- und Ordensnachwuchs oder auch über die heimischen Wallfahrten erkundigt. Er habe zugleich den Stellenwert der Familie unterstrichen, denn diese sei die Grundlage der Gesellschaft. Darum sei es für die Kirche umso wichtiger, die Familien in den Blick zu nehmen und Wege zu suchen, sie besser zu fördern und zu unterstützen. Dazu solle in einem ersten Schritt im Herbst bei der vatikanischen Bischofssynode die weltweit durchgeführte päpstliche Umfrage zu Ehe und Familie ausgewertet werden. "Nicht urteilen, sondern zuerst einmal genau hinhören und hinsehen" laute die Devise, so Schönborn wörtlich.
Der Papst habe über seine Erfahrungen in Lateinamerika berichtet, wo die Situation von Ehe und Familie zum Teil noch viel dramatischer sei als in Europa. Aufgabe der Kirche sei es auf jeden Fall, die Menschen zu begleiten, auch wenn man nicht für alles Lösungen habe. Viele lebten ohne Trauschein zusammen, würden dann Kinder bekommen und zum Teil zivil heiraten, einige später auch kirchlich. Das sei ein Weg, den es von Seiten der Kirche ernst zu nehmen und zu begleiten gelte.
Erfreut habe sich Franziskus darüber gezeigt, dass in Österreich die Kirche immer noch sehr lebendig sei, auch wenn die Zahl der Kirchenmitglieder zurückgeht. Weitere Gesprächsthemen seien etwa auch die vergangenen Bischofsernennungen für Österreich gewesen.
Positiv gestimmt hätten den Papst auch die Berichte der Bischöfe darüber, dass sich immer wieder junge Menschen für den Glauben begeistern, auch wenn dies derzeit nur eine Minderheit sei.
Der Papst habe auch von einem Besuch in Österreich erzählt, als er noch Provinzial der Jesuiten in Argentinien gewesen war. Besonders in Erinnerung geblieben sei ihm dabei ein Opernbesuch.
Schönborns Resümee: "Es ist eine Freude zu sehen, wie Franziskus als Hirte diese Kirche ermutigt, erfrischt und erneuert." Die Begegnung mit Papst Franziskus "war eine große Lektion, wie man das Evangelium heute leben soll".
Seinen Anfang nahm der erste Tag des Ad-limina-Besuchs der österreichischen Bischöfe am Montagmorgen mit einem gemeinsamen Gottesdienst am Grab des Apostels Petrus im Petersdom. Im Anschluss stand u.a. ein Gespräch mit dem Präfekten der Kongregation für die Bischöfe, Kardinal Marc Ouellet, auf dem Programm. An diesem Gespräch nahmen alle Mitglieder der Österreichischen Bischofskonferenz teil. Für den Nachmittag waren u.a. auch noch Gespräche in der Glaubenskongregation anberaumt.
Die Papst-Audienz für die Bischöfe der Salzburger Kirchenprovinz ist für Donnerstagvormittag vorgesehen. Im Anschluss daran und "als Höhepunkt des Ad-limina-Besuchs trifft Papst Franziskus mit allen Mitgliedern der Bischofskonferenz zusammen".