Die Bürgerinitiative endet am 15. Dezember 2014. Danach werden die Unterschriften den PräsidentInnen des Nationalrates übergeben.
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Die Bürgerinitiative endet am 15. Dezember 2014. Danach werden die Unterschriften den PräsidentInnen des Nationalrates übergeben.
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Mehr darüber zu erfahren, wieviele Schwangerschaftsabbrüche es pro Jahr in Österreich gibt und welche Gründe Frauen ein „Ja“ zum Kind erschweren, hilft Abtreibungen zu verhindern. Davon ist die "aktion leben österreich" überzeugt.
Mit 27. März startet aktion leben österreich eine Parlamentarische Bürgerinitiative, die die gesetzliche Einführung einer bundesweiten anonymisierten Statistik und die anonyme Erforschung der Motive von Schwangerschaftsabbrüchen fordert.
„Es ist an der Zeit, auf der Basis von Fakten neu über Schwangerschaftsabbrüche zu sprechen. Wir brauchen eine fundierte wissenschaftliche Auseinandersetzung, um mehr Maßnahmen der Prävention und Unterstützungsangebote entwickeln zu können“, betont aktion leben-Generalsekretärin Martina Kronthaler. „Im Gegensatz zu fast allen Ländern Europas verfügt Österreich weder über Zahlen zum Schwangerschaftsabbruch noch über eine regelmäßige Erforschung der Motive dafür“, fügt Pressesprecherin Helene Göschka hinzu. Derzeit gebe es nur vage Schätzungen.
Auf keinster Weise berühre die Bürgerinitiative für die Erstellung einer anonymen Statistik von Abbrüchen die Fristenlösung, betont Martina Kronthaler. Das Ziel sei, dass es in Zukunft zu möglichst wenigen ungewollten Schwangerschaften und in Folge auch zu weniger Abbrüchen kommt. aktion leben österreich ist überzeugt, dass die regelmäßige Veröffentlichung von Zahlen und die Motivforschung eine gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema Abtreibung bewirken kann. „Das soll auf einer sachlichen Ebene erfolgen und keine ideologische Diskussion sein“, betont Kronthaler.
„Wir möchten wissen, warum sich Frauen nicht zutrauen, ein Kind zu bekommen“, sagt die Generalsekretärin bezüglich Motivenforschung. „Es geht darum, Frauen zu stärken und die Rahmenbedingungen für ein Leben mit Kindern wesentlich zu verbessern.“ Es müsste der Gesellschaft wichtig sein, dass Frauen und Paare sich auch in schwierigen Lebensssituationen über ihre Kinder freuen.
Rund 100.000 Schwangerschaftsabbrüche werden in Deutschland pro Jahr durchgeführt; die Schweiz berichtet über 10.000 Abtreibungen pro Jahr, Frankreich spricht von 220.000. Und in Österreich? In Österreich gibt es keine Zahlen über Schwangerschaftsabbrüche. Seit Jahren geistern Schätzungen durch die Medien; Schätzungen, die jeglicher wissenschaftlicher Grundlage entbehren.
Für den Wiener Sozialrechtler Wolfgang Mazal ein unhaltbarer und unverständlicher Zustand. In Österreich würde doch eigentlich alles gezählt, Bienen, Hühner, ja selbst Hühnereier. Aber bei Schwangerschaftsabbrüchen sei die Politik offenbar nicht interessiert daran, sich den Fakten zu stellen. Dabei wären doch gerade diese Zahlen auch hilfreich, Schwangerschaftsabbrüche in Zukunft zu verhindern. Nur wer wisse, was die Gründe dafür sind, dass Frauen das „Ja“ zum Kind schwer fällt, könne maßgeschneiderte und passgenaue Präventionsmaßnahmen überlegen.
Bei einer hochkarätig besetzten Fachtagung der aktion leben österreich Ende März, die unter dem Titel „Fakten helfen. Wie wir mehr erfahren über Schwangerschaftsabbrüche“ stand, forderte er deshalb mehr Mut zur Wahrheit: „Der moderne Mensch sollte sich nicht damit zufrieden geben, etwas nicht zu wissen, sondern danach trachten, begründet zu wissen, um auf Basis dieses begründeten Wissens verantwortungsvoll handeln zu können.“
Eine bundesweite Erhebung der Daten rund um Schwangerschaftsabbrüche in Österreich würde auch zu einer Enttabuisierung des Themas beitragen, ist Gertraude Steindl, Präsidentin der aktion leben österreich überzeugt: „Eine Enttabuisierung würde bedeuten, dass wir eine gesellschaftliche Auseinandersetzung und Anteilnahme erreichen könnten und so dann auch den betroffenen Frauen und Familien wirksame Hilfe zukommen lassen könnten.“
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