Wenn die Zeit drängt ...
Wenn die Zeit drängt ...
Österreichs Regierung soll Planungssicherheit für Katastropheneinsätze geben
Eine Erhöhung der jährlichen Auslandskatastrophenhilfe haben anlässlich des "Welttag der Humanitären Hilfe" sowie der aktuellen humanitären Katastrophen die im Dachverband "AG Globale Verantwortung" zusammengeschlossenen NGOs gefordert. Im Arbeitsprogramm für die Jahre 2013 bis 2018 habe die österreichische Bundesregierung zugesichert, jährlich 20 Millionen Euro für die Auslandskatastrophenhilfe zur Verfügung zu stellen. "Wann, wenn nicht jetzt, ist die Zeit gekommen, den Auslandskatastrophenfonds zu erhöhen?", betonte Annelies Vilim, Geschäftsführerin des Dachverbands am Dienstag.
Kriegerische Auseinandersetzungen würden jährlich Millionen von Menschen das Leben kosten. Trauriges Beispiel sei aktuell vor allem der Irak. Die von Außenminister Sebastian Kurz jüngst bekanntgegebene staatliche Soforthilfe in Höhe von rund zwei Millionen Euro für den Irak, den Gazastreifen und zur Bekämpfung des Ebola-Virus sei zwar sehr zu begrüßen, "jedoch fordern wir die Einhaltung der Vereinbarung des Regierungsprogramms. Eine Beschlussfassung am Welttag der Humanitären Hilfe wäre ein großartiges Zeichen Österreichs internationaler Solidarität", merkte Vilim an.
Der Dachverband forderte außerdem die alleinige Entscheidungskompetenz für die österreichischen NGOs über die Mittel für den Auslandskatastrophenfonds im Außenministerium. "Es geht überlebensnotwendige Zeit verloren, da bei jeder Budgetfreigabe im Auslandskatastrophenfall ein Ministerratsbeschluss notwendig ist. Es ist absolut unverständlich, dass z.B. der österreichische Justizminister über die Rettung von Menschenleben im Ausland befinden muss", so die Geschäftsführerin.
Mit einer Million Euro könnten 5.000 Familien in der Region in Jordanien, dem Libanon, der Türkei, Syrien und dem Nordirak mit Nahrungsmitteln, Hygiene- und Haushaltsgegenständen und Kleidung versorgt werden, gab Vilim ein Beispiel.
Der Dachverband "Globale Verantwortung" umfasst 42 österreichische NGOs, darunter zahlreiche kirchliche Organisationen wie die Caritas oder die Dreikönigsaktion.