Es gibt "keine größere Erfolgsgeschichte für die Menschheit" als Familie und sie ist für Kirche und Welt heute "das Schlüsselthema schlechthin", das betonte Kardinal Schönborn.
Es gibt "keine größere Erfolgsgeschichte für die Menschheit" als Familie und sie ist für Kirche und Welt heute "das Schlüsselthema schlechthin", das betonte Kardinal Schönborn.
Vollversammlung der Bischofskonferenz im Zeichen der Vorbereitung der Familiensynode. Offizielle Begegnung mit politischen und kirchlichen Vertretern aus Baden-Württemberg im deutschen Salem.
Es gibt "keine größere Erfolgsgeschichte für die Menschheit" als Familie und sie ist für Kirche und Welt heute "das Schlüsselthema schlechthin". Das betonte Kardinal Schönborn bei einer Begegnung der Bischofskonferenz mit politischen und kirchlichen Verantwortungsträgern von Baden-Württemberg am Montag, 2. März 2015, im deutschen Salem.
Ein Besuch beim dortigen ehemaligen Zisterzienserkloster und Münster sowie auf Schloss Meersburg standen am Beginn der Vollversammlung des österreichischen Episkopats, die mit einem Studientag zum Thema Familie ganz im Zeichen der im Herbst bevorstehenden weltweiten Familiensynode steht.
In Zeiten, wo der Sozialstaat nicht mehr vieles wie gewohnt abdecken könne, würde sich Familie wieder als das "Überlebensnetzwerk der Zukunft" erweisen, zeigte sich der Vorsitzende der Bischofskonferenz überzeugt. Er wolle diesen positiven Grundimpuls in die Bischofssynode einbringen, ohne aber die Verletzlichkeit von Familie zu übersehen. "Es wird Kontroversen geben", sagte der Kardinal am Rande des Besuches in Salem gegenüber Medien mit Blick auf die Familiensynode. Dennoch erwarte er sich "vor allem eine große Ermutigung".
Staatssekretär Peter Hofelich (SPD) unterstrich beim Empfang der Landesregierung von Baden-Württemberg die bleibende Bedeutung gelebter christlicher Werte. Ausdruck dieser Überzeugung sei die geltende Landesverfassung, die "im Bewusstsein der Verantwortung vor Gott und den Menschen" gegeben wurde. Explizit zitierte der für Finanzen und Wirtschaft zuständige Staatssekretär den ersten Artikel der Landesverfassung, wo es heißt: "Der Mensch ist berufen, in der ihn umgebenden Gemeinschaft seine Gaben in Freiheit und in der Erfüllung des christlichen Sittengesetzes zu seinem und der anderen Wohl zu entfalten."
Von daher gelte es Innovation mit Verantwortung auf Basis gelebter Werte zu verbinden, so der Staatssekretär weiter. Ausdruck davon seien Solidarität und soziale Marktwirtschaft. Dabei habe der Faktor Bildung eine wichtige Rolle, wozu auch der Religionsunterricht gehöre. Gesellschaftspolitisch sei die Politik heute mit gewandelten Gesellschaftsentwürfen konfrontiert. Nichtsdestotrotz wollen Menschen Familie leben, zeigte sich Hofelich überzeugt, der eine gesteigerte Sensibilität für Identität im Kontext der Globalisierung ortete.
Vor diesem Hintergrund habe das kulturelle Erbe einer Region eine wichtige identitätsstiftende Bedeutung. Dies sei auch ein Grund gewesen, weshalb das Land Baden-Würtemberg im Jahr 2009 einen Gutteil des ehemaligen Zisterzienserklosters übernommen und seither renoviert habe. Der Besuch der österreichischen Bischöfe sei eine Auszeichnung für das Land, das seit dem Habsburger Rudolf IV. ("Der Stifter") als "Vorderösterreich" über Jahrhunderte mit den Habsburgern verbunden war, sagte der Staatssekretär.
Geistliche Mitte des Besuches der österreichischen Bischöfe in Salem war die Feier der Vesper im dortigen Münster. Geleitet wurde der Gottesdienst vom emeritierten Freiburger Erzbischof und früheren Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz Robert Zollitsch. Begleitet wurden die österreichischen Bischöfe vom Apostolischen Nuntius, Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen, sowie von Nuntiaturrat Gabor Pinter.
Salem zählt zu den bedeutendsten Klöstern im Bodenseeraum und besaß den Status einer reichsunmittelbaren Abtei. Sie wurde 1134 von Zisterziensern gegründet, die in der Folge u.a. die Schweizer Abtei Wettingen im Aargau besiedelten. Im Zuge der Säkularisation in napoleonischer Zeit wurde das Kloster 1804 aufgehoben und den Markgrafen von Baden übertragen.
Die Vollversammlung der Österreichischen Bischofskonferenz dauert noch bis Donnerstag. Die Beratungen finden im Schloss Maurach im deutschen Uhldingen-Mühlhofen am Bodensee statt, das zur Vorarlberger Zisterzienserabtei Wettingen-Mehrerau gehört. Erstmals mit dabei ist der Diözesanadministrator von Graz-Seckau, Heinrich Schnuderl. Der Innsbrucker Diözesanbischof Manfred Scheuer sowie Militärbischof Christian Werner mussten ihre Teilnahme krankheitsbedingt absagen.
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