Das sogenannte Instrumentum laboris ist die Diskussionsgrundlage für die Ordentliche Bischofssynode vom 4. bis 25. Oktober 2015. Sie steht unter dem Titel "Die Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute".
Das sogenannte Instrumentum laboris ist die Diskussionsgrundlage für die Ordentliche Bischofssynode vom 4. bis 25. Oktober 2015. Sie steht unter dem Titel "Die Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute".
Neues Synodendokument ("Instrumentum laboris") präzisiert, was "Barmherzigkeit" für jene bedeutet, die in großen Schwierigkeiten leben.
Die Vorschläge und Fragen der katholischen Bischofskonferenzen aus aller Welt sind in dem am Dienstag, 23. Juni 2015 veröffentlichten 41-seitigen Arbeitsdokument (Instrumentum laboris) enthalten, in das die Ergebnisse einer neuerlichen Umfrage unter Katholiken im Anschluss an die Außerordentliche Synoden-Vollversammlung von 2014 eingeflossen sind.
Das Dokument versucht, die Trennung zwischen "Lehre" und "Barmherzigkeit" zu überwinden, die damals einige Debatten gekennzeichnet hat. Betont wird, dass "Barmherzigkeit die geoffenbarte Wahrheit" sei. "Für die Kirche geht es darum , dass von den konkreten Situationen der Familien von heute, von allen Notwendigkeiten für Barmherzigkeit, ausgegangen wird, beginnend mit jenen, die am meisten leiden!", heißt es im Text.
Im Blick auf diejenigen Katholiken, die eine zweite zivile Ehe eingegangen sind, wird betont, dass es eine Reihe von Vorschlägen für einen "Weg der Buße" gebe. Dabei wird auch eingeräumt, dass "irreversible Situationen des Zusammenlebens" entstanden seien. Allerdings - so heißt es - könne das nicht bedeuten, dass "automatisch" die Möglichkeit zum Empfang der eucharistischen Kommunion gewährt werde. Die Möglichkeit, wiederverheiratete Geschiedene unter bestimmten Umständen und nach einem Weg der Reue unter bischöflicher Aufsicht wieder zu den Sakramenten zuzulassen, solle aber geprüft werden.
Das "Instrumentum laboris" ruft zur Bildung von "gastfreundlichen Gemeinden und Gemeinschaften" für Paare in Schwierigkeiten bzw. in Scheidungsgefahr auf. Diese Adressen sollten auch für die Begleitung jener da sein, die geschieden sind, und sie sollten den Schutz der Kinder im Auge haben. Vorschläge zur "Versöhnung" und zur Wertschätzung jener, die "dem Band treu geblieben" seien und nach der Scheidung nicht heirateten, sind andere behandelte Themen.
Im Anschluss an eine Erwähnung der Antworten der Bischofskonferenzen und anderer Institutionen hebt das "Instrumentum laboris" einen breiten Konsens hervor, dass die Verfahren zur Anerkennung einer Nichtigkeit der Ehe "schneller und mit größerer Agilität" durchgeführt werden. Die Verfahren sollten dabei "präferentiell gratis" durchgeführt werden.
Die Kirche erkenne die "Fragilität von vielen ihrer Töchter und Söhne", heißt es. Sie lade deshalb ein, dass "die vorhandenen Werte" in den zivilen Verbindungen "anerkannt" werden. Die Kirche strebe an, dass diese Paare zu einer christlichen Ehe hinfinden, "nach einer Periode der Prüfung und Unterscheidung".
In dem 41-Seiten-Dokument geht es auch um den umstrittenen Umgang mit Homosexuellen. Ihre Würde müsse geachtet werden. Jeder Mensch gleich welcher sexuellen Orientierung müsse in der Kirche aufgenommen und respektiert werden. Entsprechende Absätze im Abschlussdokument der vorbereitenden Außerordentlichen Bischofssynode im vergangenen Herbst, die damals nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit erhielten, sind im neuen Arbeitspapier erneut zur Diskussion gestellt.
Mit Blick auf homosexuelle Partnerschaften bekräftigt das Dokument aber auch die Ablehnung gleichgeschlechtlicher Ehen. Gottgewollt sei nach biblischem Zeugnis nur die Ehe zwischen Mann und Frau.
Weiterhin zur Diskussion stehen soll auch, eine zweite, zivil geschlossene Ehe von der Kirche segnen zu lassen, wie dies bei den Orthodoxen möglich ist. Hierbei verweist das Arbeitspapier jedoch darauf, dass auch die orthodoxen Kirchen klar zwischen der ersten und der zweiten Ehe unterscheiden. Zudem müsse berücksichtigt werden, dass die orthodoxen Kirchen ein anderes theologische Konzept der Ehe hätten.
Das sogenannte Instrumentum laboris ist die Diskussionsgrundlage für die Ordentliche Bischofssynode vom 4. bis 25. Oktober. Sie steht unter dem Titel "Die Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute". Das Arbeitspapier besteht aus dem Abschlussdokument der Außerordentlichen Bischofssynode im Herbst und Ergänzungen, die aufgrund der Rückmeldungen auf einen zweiten Fragebogen an die Bischofskonferenzen erstellt wurden.
Das vom Synodensekretariat in Abstimmung mit Papst Franziskus erstellte Dokument betont den Wert der Familie als Keimzelle der Gesellschaft. Ihre Existenz werde heute jedoch auf viele Weisen bedroht. In den westlichen Ländern wachse die Angst junger Menschen vor einer endgültigen Bindung. In den armen Ländern bedrohten Kriege, Vertreibung und Armut die Familien.