Die 1846 geweihte Pfarrkirche St. Johann Nepomuk.
Die 1846 geweihte Pfarrkirche St. Johann Nepomuk.
Wir wollen wachsen –die Herausforderungen unserer Zeit annehmen!
Was sich in den letzten fünf Jahren nicht verändert hat und sicher auch nicht ändern wird:
Die u.a. wegen des Kreuzweges von Joseph von Führich weltbekannte Pfarrkirche liegt an der Praterstraße in Wien 2 zwischen dem Riesenrad und der Innenstadt. Hier in der Leopoldstadt ist die jüdische Bevölkerung stark präsent; die Pfarre bemüht sich in den letzten Jahren verstärkt um Schritte der Versöhnung mit unseren älteren Brüdern und Schwestern. In Bildungsveranstaltungen der Pfarre sind Zeitzeugen der Schoah aus dem 2. Bezirk zu Wort gekommen und Gemeinderabbiner Schlomo Hofmeister ist zweimal als Vortragender bei uns gewesen.
Ständige Aufgabe bleibt auch die Erhaltung von Kirche und Pfarrhof. Derzeit wird auch eine Behindertenrampe bei den Kirchenstiegen geplant.
„Bei euch war sofort eine große Offenheit zu spüren!" Andocken können, begleitet werden, über den Glauben sprechen – das sind die neuen Herausforderungen der letzten Jahre. Das geschieht zum Beispiel in Hauskreisen, im Alpha-Kurs und in den Exerzitien im Alltag. (Junge) Erwachsene, die sich auf die Taufe und Firmung vorbereiten, werden individuell und intensiv begleitet und haben einen persönlichen Mentor aus der Gemeinde. Immer wieder finden Menschen ihren Weg in unseren Pfarrhof auf der Suche nach Gesprächspartnern in Glaubens- und Lebensfragen. Es wird in den nächsten Jahren wichtig sein, dass auch weiterhin Haupt- (und Ehren-) Amtliche vor Ort für diesen Dienst da sind.
Was es bedeutet, nicht permanent vor Ort sein zu können, zeigt sich im Neubaugebiet „Nordbahnhof-Gelände". 10.000 neue Haushalte (bis 2025) sind Teil unseres Pfarrgebietes. Wir versuchen, einen geeigneten und finanzierbaren christlichen Stützpunkt in diesem Gebiet zu finden. Derzeit sind wir mit einzelnen Projekten vor Ort: Ökumenisches Segensgebet mit der Serbisch-Orthodoxen Kirche, Hauskreise in Privatwohnungen, Erweiterung unserer Dreikönigs-Aktion, Alpha-Kurs im Kaffeehaus.
Im Oktober findet ein Talk-Abend mit Vertretern aus Kirche, Politik und Anwohnern statt.
Szenenwechsel: Im Café Nepomuk treffen einander einmal im Monat Menschen, die Anschluss suchen. „Es ist schön, wenn sich Menschen einfach so zusammenfinden und ein Gespräch entsteht. Manchmal entdeckt man gemeinsame Interessen und der Keim für eine neue Freundschaft ist gesetzt." schätzt Elmar Fürst, Mitarbeiter im neu gegründeten Pfarrcaritas Kreis, diese neue Initiative.
Szenenwechsel: St. Johann Nepomuk hat einen jungen Nigerianer bei seinem Asyl- und Bleiberechtsverfahren über fast vier Jahre begleitet. Mittlerweile ist er stolzer Besitzer einer Rot-Weiß-Rot-Card, wohnt im Pfarrgebiet und arbeitet. Diese Begleitung war der Anlass, mit anderen Pfarren gemeinsam das Pfarrnetzwerk Asyl zu gründen.
„Mama, ist bald Pfarrcafé?" Sonntag, 9.30 Uhr, alle Kindersessel sind besetzt. Familien mit ihren Kindern sind fester Bestandteil der feiernden Gemeinde. Musik in der Liturgie hat einen hohen Stellenwert, altes und neues Liedgut werden kombiniert, der jüngste Gitarrist ist 10 Jahre alt. Die Kirche ist jeden Tag von Früh bis Spät offen. Die „Offene Kirche" jeden Mittwoch zwischen 17 und 19 Uhr erfreut sich seit 2001 eines konstanten Interesses. Dabei sind stilles Verweilen, Gebet, persönliche Gespräche mit einem Priester (Aussprache, Beichte) und anderen Gemeindemitgliedern möglich.
270 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tragen das Leben der Pfarrgemeinde. Es ist eine gute Mischung aus Pfarrfamilien mit langer Tradition der Mitarbeit und neu Engagierten, die mit ihrem Einsatz auch neue Ideen einbringen.
Personal- und Organisationsentwicklung finden bei uns statt. Übersetzt heißt das, wir reflektieren unser Tun und wir bieten Entwicklung und Wachstum für unsere Mitarbeiter und die ganze Gemeinde. Das Nachdenken über die vielfältigen Herausforderungen unserer Zeit geschieht auch im größeren Rahmen des Dekanatsprozesses. Hier stehen wir ganz am Anfang. Solche Reflexionsprozesse brauchen intensive Begleitung untereinander und Seelsorgerinnen und Seelsorger vor Ort.
„Die Pfarre ist eine kirchliche Präsenz im Territorium, ein Bereich des Hörens des Wortes Gottes, des Wachstums des christlichen Lebens, des Dialogs, der Verkündigung, der großherzigen Nächstenliebe, der Anbetung und der liturgischen Feier." (Evangelii gaudium, 28). - Das finden wir auch! Und das versuchen wir zu leben.
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Die Pfarre St. Johann Nepomuk im Jahr 2009...
Die u.a. wegen des Kreuzweges von Joseph von Führich weltbekannte Pfarrkirche liegt an der Praterstraße in Wien 2 zwischen dem Riesenrad und der Innenstadt. Hier in der Leopoldstadt ist die jüdische Bevölkerung stark präsent; die Pfarre bemüht sich in den letzten Jahren verstärkt um Schritte der Versöhnung "mit unseren älteren Brüdern und Schwestern". So sind z.B. vor der Kirche zwei "Steine der Erinnerung" in den Gehsteig eingelassen, die an die Vertriebenen während der Naziherrschaft erinnern. Am 19. November steht ein Vortragsabend mit Zeitzeugen zum Thema "Als Tempel und Synagogen brannten" auf dem Programm. Schließlich widmen sich zwei Bibelrundenreihen dem "Ersten Testament".
In der Gemeinde mit ihrem sehr jungen Pfarrgemeinderat trifft sich Tradition mit neuen frischen Ideen. Unter dem Dach der 160 Jahre alten, kunsthistorisch wertvollen Kirche entfalten zahlreiche Gruppen ein buntes und lebendiges Glaubensleben.
Es gibt Angebote für jedes Lebensalter, von der "Krabbelmesse" über den Pfarrkindergarten bis zu den Senioren. In der Jungschar sind 17 Jugendliche als Gruppenleiter/innen tätig. Ein konsequentes Angebot an Kinderwortgottesdiensten in den letzten Jahren hat dazu geführt, dass in den Messen am Sonntag Vormittag immer viele Familien zu finden sind. Der Gottesdienstbesuch bleibt konstant.
Neben den geistlichen Bemühungen wird seit 8 Jahren viel Energie und Geld in die Instandsetzung von Kirche und Pfarrhof investiert. Werbung ist aktuell und wird ständig ausgebaut: neben Pfarrblatt und wöchentlichem Info-Blatt steht eine umfangreiche Homepage zur Verfügung. Viele Angebote werden auch in den Medien außerhalb der Pfarre publik gemacht. Ein wöchentlicher Newsletter geht an über 200 Mail-Adressen.
Seit der Pfarrmission im Jahr 2001 ist St. Johann Nepomuk stetig auf der Suche nach neuen Wegen zu den Menschen. "Es ist wichtig, offen zu sein für neue Menschen, die neue Wege brauchen, um zu uns zu finden", betont Daniela Bauer, ein junges Mitglied im Pfarrgemeinderat. Ob es ein "Update" für Jugendliche (ein monatliches Treffen in der Kirche mit Gebet, Impulsreferat und Gespräch) oder eine "Spurensuche" für Erwachsene (monatliche Gesprächsrunde zu Fragen des Glaubens) ist – neben traditionellen Formen gibt es stets auch Angebote für Suchende.
Die "Offenen Kirche" in St. Johann Nepomuk ist jede Woche eine Einladung an alle. Musik und geschmückter Altar laden Vorbeikommende zum Bleiben ein, zum Gebet, zum Gespräch mit Pfarrmitgliedern. Pfarrer Konstantin Spiegelfeld begründet die Suche nach neuen Formen so: "Unsere Umgebung ist weitestgehend geprägt von der Säkularisierung, einem Bedeutungsverlust von Religion und katholisch-kirchlichem Glauben. Andererseits kennt sie eine verstärkte Suche nach Transzendenz, Halt und Sinn. Neue Wege müssen daher mit einer persönlichen und gemeindlichen engagierten Wachsamkeit beginnen."
Immer nur "neue Angebote" reichen nicht. Neuzukommende müssen bemerkt, begrüßt, begleitet werden. Deshalb ist eines der Ziele im kommenden Jahr eine solche "Achtsamkeit" – "Wir sind eine große Familie, die füreinander da ist und sich bemüht, für alle, die zu uns kommen, offen zu sein", betont Gina Dietrich, Mitglied im PGR. Die Pfarrgemeinde lebt im Spannungsfeld zwischen: "Diese Pfarre ist meine Heimat, ich treffe mich mit Freunden und guten Bekannten." und "Wir sind offen für neu Dazukommende." Wenn diese Spannung bewusst ist, werde man seine Aufmerksamkeit auch Neuankömmlingen schenken.
Ziel dieses "Netzwerkes" ist es, Hilfe vor Ort zu geben, in dem Rahmen, in dem es einer Pfarre möglich ist. Eine kleine Gruppe übernimmt Besuchsdienste, außerdem werden seit vielen Jahren Geburtstagsbriefe verteilt.
Gezielte Projekte zur Notlinderung im Pfarrgebiet sind z.B. die Aktion "Jobstart", bei der 2008 gemeinsam mit St. Anton ein Langzeitarbeitsloser in der Pfarre angestellt wurde. Weiters ist an einfache Nachbarschaftshilfe im Pfarrgebiet über eine "Suche-/Biete-Tafel" gedacht.
1020, Nepomukgasse 1
Tel: 01-214 64 94, Fax-Kl: 99,
E-Mail: kanzlei@pfarre-nepomuk.at
Im Internet: www.pfarre-nepomuk.at oder: www.jugend-nepomuk.at