Wieviele Denk-Anstöße das Symbol des Kreuzes zu geben vermag, zeigt die aktuelle Ausstellung mit Werken Kamalis „Das Kreuz als Leuchtturm auf unseren Wegen“ (ab 26. Februar
Wieviele Denk-Anstöße das Symbol des Kreuzes zu geben vermag, zeigt die aktuelle Ausstellung mit Werken Kamalis „Das Kreuz als Leuchtturm auf unseren Wegen“ (ab 26. Februar
Mit seinen Metallkunstwerken lädt Said Kamali zu neuen Sichtweisen auf das christliche Symbol – ab 26. Februar im Wiener Otto-Mauer-Zentrum. Der "Sonntag" berichtet.
Das Kreuz steht im Mittelpunkt der künstlerischen Arbeit von Said Kamali. Das ist durchaus ungewöhnlich. Denn der Künstler ist schiitischer Moslem. „Wie kann ein Symbol der Folter und des Todes zu einem Zeichen der Liebe und Hoffnung werden?“ – diese Frage beschäftigte Said Kamali, als er 1985 mit seiner Familie aus dem Iran nach Österreich kam und immer wieder eine der vielen Kirchen Wiens besuchte.
„Meine kulturellen Wurzeln liegen im sufistisch-moslemischen Umfeld. In der neuen überwiegend christlichen Heimat, in der alle Religionen respektiert werden, begann ich mich mit der Symbolik des Kreuzes auseinanderzusetzen“, sagt Said Kamali im Gespräch mit dem „Sonntag“.
Der Sufismus, die „Mystik des Islam“, sucht Gott im Inneren; eines der höchsten Ziele ist es, Mitgefühl und Empathie für den Anderen zu entwickeln. „Der Sufist ist sich bewusst, dass er nur einen Teil der Wahrheit sieht und ist offen für andere Religionen“, sagt Said Kamali. Das ermöglicht Brücken zwischen Islam und Christentum zu bauen. Franz von Asissi, Teresa von Avila und Ignatius von Loyola waren von sufistischen Denkern beeinflusst.
Das Otto-Mauer-Zentrum (Währinger Straße 2-4, 1090 Wien) gibt im Geiste des Namensgebers jungen und weniger bekannten Künstlern, die sich mit dem Glauben auseinandersetzen, einen Ausstellungsort.
Wieviele Denk-Anstöße das Symbol des Kreuzes zu geben vermag, zeigt die aktuelle Ausstellung mit Werken Kamalis „Das Kreuz als Leuchtturm auf unseren Wegen“ (ab 26. Februar): Ein Kreuz mit verschieden angelegten kleinen Stufen verweist auf die „Stufen des Lebens“, die wir zu nehmen haben; aus einem anderen Kreuz treten „Perlen der Weisheit“ hervor. Ein durch viele kleine Einschläge bearbeitetes Metallkreuz strahlt in alle Richtungen, ein weiteres zeigt rote offene Wunden.
Das Kreuz als Symbol der Liebe und Hoffnung könne man nur verstehen, wenn man das Leben Jesu und seine Worte studiere, so Kamali. Jesus habe die höchste Opferbereitschaft und Liebe gezeigt.
Als seine Kinder aus dem Haus waren, begann Kamali in Wien Orientalistik zu studieren: „Jesus war Orientale wie ich. Das hat mich berührt“, sagt der Künstler.
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