"Ich habe eine Vorstellung davon bekommen, was es heißt, ein 'kniende Theologie' zu betreiben. Danke. Danke", so Papst Franziskus.
"Ich habe eine Vorstellung davon bekommen, was es heißt, ein 'kniende Theologie' zu betreiben. Danke. Danke", so Papst Franziskus.
"Profunde Theologie" und ein "klares Denken" in Kaspars Rede über die Herausforderungen einer zeitgemäßen Pastoral für Familien vor den in Rom versammelten Kardinälen.
Papst Franziskus hat die Ausführungen des deutschen Kardinals Walter Kasper zum Thema Familie vor dem Kardinalskollegium gewürdigt. Er habe darin "profunde Theologie" und ein "klares Denken" gefunden, sagte Franziskus am Donnerstag, 20. Februar 2014, vor den Kardinälen im Vatikan. In Kaspers Darlegung komme zudem das zum Ausdruck, was der heilige Ignatius von Loyola als Liebe zur Kirche, als "sensus Ecclesiae", bezeichne.
Er habe dessen Vortrag noch einmal "vor dem Einschlafen, aber nicht zum Einschlafen" gelesen, berichtete der Papst. "Das hat mir gut getan und ich habe eine Vorstellung davon bekommen - verzeihen sie Eminenz wenn ich sie beschäme - aber ich habe eine Vorstellung davon bekommen, was es heißt, ein 'kniende Theologie' zu betreiben. Danke. Danke."
Kardinal Kasper hatte am Donnerstag vor den im Vatikan zum Konsistorium versammelten Kardinälen einen etwa zweistündigen Vortrag über die Herausforderungen einer zeitgemäßen Pastoral für Familien gesprochen. Der Wortlaut soll nach Angaben des Vatikan nicht veröffentlicht werden.
Vatikansprecher Federico Lombardi teilte mit, dass Kaspar in der Rede die Notwendigkeit betont habe, das Evangelium für die Familien wiederzuentdecken. Es sei auch um die Frage des Umgangs mit wiederverheirateten Geschiedenen gegangen, die nach kirchlichem Recht nicht die Eucharistie empfangen dürfen.
Der Kardinal habe den großen Wert der Ehe für die Kirche unterstrichen, der in den Worten Jesu ebenso wie die Barmherzigkeit zum Ausdruck komme. Im Wirken des vatikanischen Ehegerichts, der Rota, stünden die pastorale und die kirchenrechtliche Dimension nicht im Widerspruch zueinander, so Kasper laut Vatikansprecher Lombardi.
Die "Wahrheit" von Familie überzeuge durch ihre "Schönheit", wie sie das Evangelium zeige, habe der deutsche Kardinal ausgeführt. Ein zentraler Punkt in Kaspers Vortrag war Lombardi zufolge der Gedanke einer "Hauskirche", die in der Familie Gestalt annehme. Es müsse für die Kirche darum gehen, Familien angemessen zu begleiten, so wie Familien die Kirche begleiten sollten. Weitere Themen seien unter anderem die Rolle der Frauen und Mütter in der heutigen Zeit sowie der Umgang mit dem Tod gewesen, sagte Lombardi.
Vergangene Woche hatte Kasper in München für wiederverheiratete Geschiedene einen Weg "zwischen Rigorismus und Laxismus" gefordert. Die katholische Kirche müsse bei allem Festhalten an ihrem Verständnis von Ehe und Familie den Betreffenden auch einen Neuanfang ermöglichen, sagte der Kardinal vor Journalisten.
1993 hatte Kasper als Bischof von Rottenburg-Stuttgart gemeinsam mit dem Mainzer Bischof Karl Lehmann und Erzbischof Oskar Saier in Freiburg ein Hirtenwort zu dem Problem verfasst. Es sollte wiederverheiratet Geschiedenen im Rahmen einer "verantworteten Gewissensentscheidung" einen Weg zum Kommunionempfang eröffnen. Diese Lösung wurde von der Glaubenskongregation zurückgewiesen.
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Geschieden und Wiederverheiratet in der Katholischen Kirche
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