Die Gabe der Frömmigkeit weist auf unsere enge Verbundenheit mit Gott hin, der dem Leben einen Sinn einstiftet und uns in schwierigen Situationen beisteht.
Die Gabe der Frömmigkeit weist auf unsere enge Verbundenheit mit Gott hin, der dem Leben einen Sinn einstiftet und uns in schwierigen Situationen beisteht.
Die 7 Gaben des Heiligen Geistes gehören zum festen Bestandteil jeder Firmvorbereitung. Die Gabe der Frömmigkeit ist eine von ihnen.
Die 7 Gaben des Heiligen Geistes: Es sind dies die Gaben der Weisheit, der Einsicht, des Rates, der Erkenntnis, der Stärke, der Frömmigkeit und der Gottesfurcht.
Frömmigkeit ist also die 6. der 7 Gaben des Heiligen Geistes: Was ist damit jedoch gemeint?
Die Gabe der Frömmigkeit weist auf unsere enge Verbundenheit mit Gott hin, der dem Leben einen Sinn einstiftet und uns in schwierigen Situationen beisteht. Diese Bindung an Gott darf jedoch nicht als etwas Erzwungenes verstanden werden, sondern muss von Innen her kommen. Es handelt sich hierbei somit um eine sprichwörtliche Herzensangelegenheit.
Deutlich wird dies im Brief des Paulus an die Römer: „Denn alle, die sich vom Geist Gottes leiten lassen, sind Söhne Gottes. Denn ihr habt nicht einen Geist empfangen, der euch zu Sklaven macht, so dass ihr euch immer noch fürchten müsstet, sondern ihr habt den Geist empfangen, der euch zu Söhnen macht, den Geist, in dem wir rufen: Abba, Vater!“ (Röm8,14-15) Wenn wir die Gabe der Frömmigkeit durch den Hl. Geist empfangen, dann berührt diese unser Herz und bringt uns so auf natürliche Weise zum Gebet zu Gott. Die Frömmigkeit bedeutet eine echte und tiefe innere Vertrautheit mit ihm.
Auch auf das Evangelium nach Lukas kann verwiesen werden, wo die Frömmigkeit mit einem Baum und seinen Früchten verglichen wird (Lk 6,43). Es gibt keinen gesunden Baum der keine guten Früchte bringt, umgekehrt jedoch kann ein kranker Baum auch keine guten Früchte tragen. „Jeden Baum erkennt man an seinen Früchten: Von den Disteln pflückt man keine Feigen und vom Dornstrauch erntet man keine Trauben. Ein guter Mensch bringt Gutes hervor, weil in seinem Herzen Gutes ist; und ein böser Mensch bringt Böses hervor, weil in seinem Herzen Böses ist. Wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund.“ (Lk 6, 44-45)
Bitte um die Gabe der Frömmigkeit:
Im Psalm 63 findet sich ein Vers der dies sehr schön zum Ausdruck bringt:
„Wenn ich mich zu Bette lege, so denke ich an dich / Wenn ich wach liege, sinne ich über dich nach.“ (Ps 63,7)
Papst Franziskus meint dazu:
„Wenn die Gabe der Frömmigkeit uns in der Beziehung und in der Gemeinschaft mit Gott wachsen und uns als seine Kinder leben lässt, so hilft sie uns gleichzeitig, diese Liebe auch den anderen zuzuwenden und sie als Brüder zu erkennen. Dann sind wir wirklich bewegt von Frömmigkeit – nicht von Frömmelei! – gegenüber unseren Mitmenschen und jenen, denen wir täglich begegnen. Warum sage ich: »nicht von Frömmelei«? Weil einige meinen, Frömmigkeit bedeute, die Augen zu schließen, ein Gesicht aufzusetzen wie auf einem Heiligenbild, so zu tun als sei man wie ein Heiliger. Auf Piemontesisch sagen wir: »fare la mugna quacia« [sich scheinheilig geben]. Das ist nicht die Gabe der Frömmigkeit.“ (Generalaudienz vom 4. Juni 2014)
Zur Anregung:
Abschließend noch der Hinweis auf die Aussage des Schweizer Theologen Stephan Sigg zum Thema Frömmigkeit:
„Ab wann ist ein Mensch fromm? Wenn er seinen Glauben lebt! […] Fromm sein ist eine Lebenseinstellung und kein Wettbewerb. Es gibt kein Richtig oder Falsch, kein „zu viel“ oder „zu wenig“. […] Fromme Menschen nehmen sich selbst nicht so wichtig, denken nicht an sich und können zu ihren Fehlern und Schwächen stehen und müssen sie nicht vertuschen. Ein Mensch, der wirklich fromm ist, bei dem ist Glauben und Leben identisch.“
(Sigg Stephan, Funkenflug. 7x Zündstoff für dein Leben, Innsbruck 2015, S. 34)
(51009)
Die 7 Gaben des Heiligen Geistes:
www.firmung.at die Seite der Katholischen Jugend zum Thema Firmung
Firmung auf erzdiözese-wien.at
Junge Kirche der Erzdiözese Wien.
Ist das offizielle Sprachrohr der Jugend in der römisch-katholischen Kirche in Wien und Anlaufstelle für alle, die sich in der katholischen Jugendarbeit engagieren möchten. Schwerpunkte sind die Themen Firmung, Schule, Pfarre & Jugend, Ehrenamt und (Weiter)Bildung.