Der Apostel Petrus wird oft mit dem Schlüssel zum Himmel dargestellt.
Der Apostel Petrus wird oft mit dem Schlüssel zum Himmel dargestellt.
Von den 12 Aposteln wird Petrus als Erster genannt. Er war Sprecher der Apostel und der Fels, auf dem Jesus seine Kirche bauen will.
"Auf diesen Fels will ich meine Kirche bauen", sagt Jesus in Mt 16,18 zu Petrus. Petrus bedeutet "Stein, Fels". Sein eigentlicher Name war Simon, Petrus war der Beiname, den ihm Jesus bei seiner Berufung gegeben hat. Simon Petrus und sein Bruder Andreas waren Fischer. Simon Petrus war verheiratet, in Mk 1,31 lesen wir von der Heilung seiner Schwiegermutter.
Aufgewachsen und erzogen wurde Petrus im traditionellen jüdischen Glauben. Lange Zeit, auch nach Jesu Tod, beachtete er die jüdischen Speisevorschriften und verkehrte nicht mit Nichtjuden. Erst später erkannte er, dass Gott allen Menschen die Umkehr zum ewigen Leben schenken will (Apg 10).
Petrus war oft der Sprecher der Apostel und hatte so etwas wie eine Anführerrolle inne. An allen Stellen, an denen die 12 Apostel in den Evangelien aufgezählt werden, wird Petrus an erster Stelle genannt. Zusammen mit Jakobus dem Älteren und Johannes gehörte er zu den drei Aposteln, die mit Jesus besondere Situationen erlebt haben, zum Beispiel Mk 9,2 -13, die Verklärung Christi, oder Mk 14,33, im Garten Getsemani. Petrus fehlt aber immer wieder in diesen entscheidenden Situationen der Mut und die Kraft. So will er zwar auf dem Wasser zu Jesus gehen, der Glaube verlässt ihn aber und er beginnt zu versinken (Mt 14,28ff). Später bekennt er, dass Jesus der Christus ist und will ihn nie wieder verlassen, und doch verleugnet er ihn kurz darauf drei Mal.
Die Apostelgeschichte erzählt, wie Petrus nach dem Tod Jesu durch den Heiligen Geist zu einem mutigen Verkünder der Frohen Botschaft wird. Er kann einfach nicht mehr schweigen über alles, was er gesehen und erlebt hat. Selbst wenn sich in Gefahr bringt.
Petrus war der Gründer der Urgemeinde in Rom und damit der erste "Papst". Gestorben ist er vermutlich um das Jahr 65 in Rom. Die Legende besagt, er wurde mit dem Kopf nach unten gekreuzigt.
Petrus wird als alter Mann mit lockigem Haar und Bart dargestellt. Meist hält er ein oder zwei Schlüssel, diese sind eine Anspielung auf Mt 16,19:
Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein.
Ein Schlüssel steht für die Macht über die Erde, der zweite Schlüssel schließt das Himmelreich auf oder auch zu. Petrus wird als Wärter des Himmelstores gesehen, der entscheidet, wer den Himmel betreten darf und wem der Eintritt verwehrt bleibt. Ebenfalls findet sich in den Darstellungen oft ein Hahn, der daran erinnert, dass Petrus Jesus verleugnet, noch bevor der Hahn drei Mal kräht. Und ein weiteres Element der Darstellungen ist das umgekehrte Kreuz, das sich auf Petrus' Tod bezieht.
Petrus zeigt uns, dass Gott uns braucht – trotz unserer Fehler, Schwächen und Zweifel. Der Heilige Geist kann uns wie Petrus zu mutigen Zeugen des christlichen Glaubens machen, die nicht schweigen können über Gottes frohe Botschaft. Gott schenkt uns Kraft und Hilfe und wir können Erstaunliches vollbringen.
Liturgisch wird der Heilige Petrus im Laufe eines Jahres drei Mal gefeiert.
Seit dem 4. Jahrhundert feiert man am 22. Februar das Fest der Kathedra Petri. Ursprünglich ging es auf den römischen Brauch zurück, am Gedenktag eines Verstorbenen für diesen einen Sitz freizuhalten. Später wurde dieser Brauch auf die Kathedra, den Lehrstuhl des heiligen Petrus und damit auf die Vorrangstellung Petri unter den Aposteln neu gedeutet.
Das populärste Fest teilt er sich mit dem heilige Paulus am 29. Juni. An diesem Hochfest "Peter und Paul" wird des Martyriums beider Apostel im Zuge der Christenverfolgung unter Kaiser Nero gedacht. Dieses Fest wird von fast allen christlichen Kirchen gefeiert und stammt ebenfalls aus der Mitte des 4. Jahrhunderts. An diesem Tag sollen die Reliquien beider Heiligen in die Katakomben des heiligen Sebastian in Rom übertragen worden sein.
Am 18. November stehen ebenfalls beide Apostel im Mittelpunkt. An diesem Tag gedenkt man der Weihe sowohl der Basilika des heiligen Petrus im Vatikan als auch der des heiligen Paulus "vor den Mauern". Die Vorgängerbauten beider Basiliken gehen der Tradition nach auf Kaiser Konstantin zurück, wurden von Papst Silvester geweiht und bergen jeweils das Grab des Hl. Petrus bzw. des Hl. Paulus.
( 59019 )
Möglicher Geburtsort des Apostel Petrus entdeckt
12 Apostel: