"Im Ergebnis kann man sagen: Wir erleben in Westeuropa zweifellos den Übergang von einer 'Volkskirche' zu einer 'Bekenntniskirche', der nur mehr jene Personen angehören, die sich wirklich am kirchlichen Leben beteiligen", so Msgr. Franz Schlegl.
"Im Ergebnis kann man sagen: Wir erleben in Westeuropa zweifellos den Übergang von einer 'Volkskirche' zu einer 'Bekenntniskirche', der nur mehr jene Personen angehören, die sich wirklich am kirchlichen Leben beteiligen", so Msgr. Franz Schlegl.
In fast allen Ländern Europas nimmt die religiöse Praxis der Christen ab, und die Bedeutung der Kirchen in der Öffentlichkeit sinkt. Doch damit müssen – bzw. dürfen – sich die Christen nicht einfach abfinden.
Irgendwann, um das Jahr 2000 herum, hatte der Wiener Alterzbischof Kardinal Dr. Franz König in einem Zeitungsartikel die Frage gestellt, ob Europa der erste total säkularisierte Kontinent sein werde? An anderer Stelle hatte der Kardinal gefragt, ob wir nicht gerade in Europa das Ende einer „Staatskirche“ nach der Konstruktion der Kaiser Konstantin bzw. Theodosios erleben würden?
Die Ursachen für den Rückgang der religiösen Praxis bzw. auch der Zugehörigkeit zu christlichen Kirchen in Europa sind vielfältig. Die Sache begann bereits im 19. Jahrhundert durch eine mechanistische Naturvorstellung, welche mehr oder weniger Philosophie, Metaphysik und Theologie zur Seite drängte oder gar – wie der Wiener Kreis (Carnap, Schlik etc.) – nicht mathematisierbare Aussagen für sinnlos hielt.
Parallel zu dieser Entwicklung ging nach dem Ende des 1. Weltkriegs die „alte Ordnung“ in Europa zugrunde, der Staat, die Monarchie als Stütze der Kirchen fiel weg. In den einzelnen Nationalstaaten mussten die christlichen Kirchen sozusagen erst in ihre Rolle hineinfinden.
Bleiben wir gleich in Österreich, wo die großen Gegensätze zwischen Christlich-Sozialen und Sozialisten die Kirche ganz an die Seite der Christlich-Sozialen Partei stellte. Ein katholischer Priester als Bundeskanzler (Prälat Ignaz Seipel) oder als Minister (Theodor Innitzer) wäre heute wohl unvorstellbar. Die Kirche wurde immer mehr mit der Christlich-Sozialen Partei identifiziert, woran allerdings wesentlich auch deren politische Gegner Schuld trugen.
Die Rolle von Kirche und Klerus zwischen 1934 und 1938, bis hin zur problematischen Unterstützung des Anschlusses an Deutschland, wurde von Kirchenhistorikern, aber auch von Kardinal Dr. König zu Recht kritisiert. Betrachten wir die Entwicklungen in anderen Staaten, zum Beispiel in Spanien, wo es in der 2. Republik eine verheerende Verfolgung von Katholiken mit einer jeweils in die Tausende gehende Zahl getöteter Priester und Ordensleute und der Zerstörung von über 170 Kirchen gab. Dieser Umstand hatte die Kirche an die Seite von General Franco gestellt. Ähnliches geschah in Kroatien, wo der Klerus oft zu wenig Distanz zur Ustascha-Regierung gehalten hatte, genauso wie die Serbisch-Orthodoxe Kirche ein zu nahes Verhältnis zu den Tschetniks gehabt hatte. In Polen gilt dasselbe für das Regime von Marschall Pilsudsky, in Ungarn war es Admiral Horthy und in Rumänien (Orthodoxe Kirche) General Antonescu.
In der Sowjetunion, wo es am Ende der Zarenzeit circa 84.000 Kirchen und Kapellen der Orthodoxen Kirche gegeben hatte, blieben in der Zeit von Josef Stalin nur mehr 2.200 Kirchengebäude in Funktion! Erst nach dem Angriff Hitlers auf die Sowjetunion 1939 wurden viele Kirchen wieder geöffnet, doch nach 1953 ließ Präsident Chruschtschow wieder 40.000 Kirchen schließen!
In der Nazizeit hatte in zahlreichen europäischen Ländern zumindest eine ganze Generation keine religiöse Unterweisung (Religionsunterricht, Seelsorgestunden in der Pfarre) erhalten. In der Sowjetunion war dies 72 Jahre, also fast drei Generationen lang, gesetzlich verboten, in den Satellitenstaaten über 40 Jahre! Das waren wesentliche Rahmenbedingungen der zunehmenden Entchristlichung Europas.
Eine weitere, nicht selten unterschätzte Ursache stellen die Landflucht und die Verstädterung dar. Menschen, die auf dem Land Sonntag für Sonntag die Messe besucht hatten, gaben das nach ihrer Übersiedlung in die Großstadt auf. Die großen Pfarrgemeinden in der Stadt waren ihnen zu anonym, der „Sozialdruck“, der auf dem Land zweifellos mit ein Grund für die Teilnahme am Sonntagsgottesdienst gewesen war, fiel ebenso weg wie die persönliche Bekanntschaft mit dem Pfarrer in der Stadt.
In einer Großstadt, so erklären Soziologen und Psychologen, ist jeder stark damit beschäftigt, seine eigene Individualität in einer Massengesellschaft aufrecht zu erhalten, weshalb er Massenveranstaltungen üblicher Weise nicht gerne besucht. Darüber hinaus erleben Menschen auf dem Lande die Natur, die Schöpfung, viel unmittelbarer als die Stadtbevölkerung.
Einen weiteren Grund für den Rückgang der religiösen Praxis stellte eine naive Wissenschaftsgläubigkeit („die Naturwissenschaft erklärt alles“) dar, die erst ab Ende des 20. Jahrhunderts ein wenig ins Wanken geriet. Der berühmte Club of Rome spricht vom „Verlust der Dimension des Menschlichen“.
Nicht selten wird von fundamentalistischen Gruppierungen am Rande der Katholischen Kirche das II. Vatikanische Konzil (1962–1965) für den Rückgang der religiösen Praxis verantwortlich gemacht. Dazu hatte Kardinal König einmal die Frage gestellt, ob jemand glaube, dass die Kirche das „ätzende Säurebad“ der Säkularisierung ohne das II. Vaticanum besser überstanden hätte? Wohl kaum!
Ein kleiner Vergleich macht uns dies deutlich: In Griechenland ist die Griechisch-Orthodoxe Kirche Staatskirche, bis heute! Der griechisch-orthodoxe Soziologe Demosthenes Sawramis hatte in diesem Zusammenhang bereits vor 25 Jahren auf erschütternde Zahlen hingewiesen, nämlich auf den Kirchenbesuch von nur mehr ein bis zwei Prozent der Getauften! Das heißt, auch die Position einer Staatskirche verbessert die Situation der religiösen Praxis nicht, und schon lange wird den Griechen nachgesagt, keine besonders eifrigen Kirchenbesucher zu sein! Da es kaum eine orthodoxe Moraltheologie gibt, bleiben dort auch die Fragen der Zeit, die bei jungen Menschen überall so ziemlich dieselben sind, weitgehend unbeantwortet. Eine Studentenbewegung namens „ZOE“ (Leben) versucht zum Beispiel, in der göttlichen Liturgie die Volkssprache (Demotiki) anstelle der alten Kirchensprache (Katarevousa) durchzusetzen, allerdings mit sehr mäßigem Erfolg!
Die rumänische Orthodoxe Kirche hatte es in der ersten Regierung des Präsidenten Iliescu zustande gebracht, sich ihren Status als Staatskirche zurückzuerobern. Was bleibt, sind pompöse liturgische Feiern, aber kaum Katechese.
Auch in Skandinavien und in Großbritannien haben die protestantischen Kirchen bzw. die anglikanische Kirche ihre gesellschaftliche Gestaltungskraft verloren, und das noch wesentlich stärker als die Katholische Kirche in Westeuropa.
Sogar im katholischen Polen, von dem Stalin sagte, man könne dort zwei Dinge nicht durchführen, nämlich die Einrichtung von Kolchosen und die Abschaffung der Katholischen Kirche, nimmt in den letzten Jahren, insbesondere seit dem Tod von Papst Johannes Paul II., die religiöse Praxis ab.
In Irland haben Kirchenskandale wie physische oder sexuelle Gewalt durch kirchliche Mitarbeiter in Schulen und Internaten eine regelrechte Kirchenkrise ausgelöst. Dies kommt etwa in der Abstimmung über die Einführung der „Ehe“ gleichgeschlechtlicher Personen zum Ausdruck. Auch in der EU bläst den christlichen Kirchen ein „rauer Wind“ ins Gesicht. Man denke hier etwa an die Verhinderung des Gottesbezuges in der EU-Verfassung durch die Franzosen unter Berufung auf die „Ideale der französischen Revolution“.
Dennoch ist der Trend nicht einheitlich, wenn man das Thema „Rückzug der Kirche in Europa“ betrachtet. Gerade in den Ländern, die hinter dem Eisernen Vorhang unter kommunistischer Herrschaft standen, laufen die Dinge etwas anders.
Unterschiede hinter dem früheren „Eisernen Vorhang“ In Slowenien und Kroatien sind die Kirchen gut besucht, und es sind auch genügend Priester vorhanden. In Serbien muss sich die Orthodoxe Kirche einer geschichtlichen Reinigung ihres Bewusstseins unterziehen, da einige ihrer Hierarchen Unterstützer des Regimes von Slobodan Milošević gewesen waren und auch danach wenig bedauernde Worte für die Verbrechen von Srebrenica gefunden hatten. In Serbien und Rumänien gilt die Orthodoxe Kirche nur als „Bewahrerin der Volkstraditionen“, aber die eigentliche christliche Botschaft kommt oft nicht mehr durch, man ist im Kult erstarrt. Ein orthodoxer Theologe in Russland sprach von Millionen „getaufter Heiden“, ohne jegliche Katechese nach der Wende von 1989.
In der Ukraine exkommunizieren einander drei orthodoxe Kirchen gegenseitig! Doch die von 1946 bis 1989 verbotene Ukrainisch-Griechisch-Katholische Kirche (seit 1595 mit Rom verbunden!), deren 16 Bischöfe in der Zeit Stalins in Lagern umgebracht wurden, erstand 1989 kraftvoll aus den Katakomben, mit fünf geheim geweihten Bischöfen, etwa 1.000 Priestern, Mönchen und Nonnen und ungefähr fünf bis sechs Millionen Gläubigen im Land.
Trotzdem, oder gerade deshalb, sind die Priesterseminare der Griechisch-Katholischen Kirche voll, das Durchschnittsalter der Priester beträgt 38 Jahre. (Auch die Ausbildungsstätten der orthodoxen Kirchen haben nach wie vor genügend Kandidaten. Allerdings darf man nicht vergessen, dass Priester in Osteuropa, ganz gleich ob sie katholisch oder orthodox sind, einen höheren sozialen Status genießen. Eine weitere wichtige Rolle spielt die Tatsache, dass sowohl orthodoxe als auch griechisch-katholische Priesteramtskandidaten vor der Weihe zum Diakon heiraten können. 70 Prozent des orientalischen Klerus sind verheiratet!) Übrigens verlangt die Ukrainisch-Griechisch-Katholische Bischofskonferenz vor einer kirchlichen Eheschließung ein ganzes Jahr regelmäßigen Glaubensunterricht, worauf die Scheidungen nach kirchlicher Eheschließung um 50 Prozent zurückgingen.
Ganz ähnlich ist die Situation der Rumänisch-Griechisch Katholischen Kirche in Transsilvanien, die von 1948 bis 1989 verboten und zwangsweise der Orthodoxen Kirche eingegliedert war: volle Seminare und eine lebendige Kirche.
Ähnliches gilt für Litauen und Lettland, aber auch für Albanien, das einzige kommunistische Land, in dem der Atheismus in der Verfassung verankert gewesen und jede religiöse Handlung mit schwerem Kerker oder Todesstrafe geahndet worden war. Auch in der Slowakei sind sowohl die Römisch-Katholische als auch die Griechisch-Katholische Kirche (Ostslowakei, Diözese Prešov) sehr aktiv und haben viel Nachwuchs. (Das Pensionsalter für griechisch-katholische Priester in dieser Diözese beträgt 62 Jahre!).
In Tschechien beobachtet man genau das Gegenteil (40 Prozent der Staatsbürger sind ungetauft). In Ostdeutschland, der ehemaligen DDR, ist die Situation noch viel drastischer, die Christen leben hier in einer richtigen Diaspora.
Im Ergebnis kann man sagen: Wir erleben in Westeuropa zweifellos den Übergang von einer „Volkskirche“ zu einer „Bekenntniskirche“, der nur mehr jene Personen angehören, die sich wirklich am kirchlichen Leben beteiligen. Auch wir in Westeuropa haben Millionen getaufter Heiden, und das schon seit der Nachkriegszeit. Bereits vor dem Konzil, in den 50er- und 60er-Jahren, ist der Kirchenbesuch, besonders bei jungen Menschen, deutlich zurückgegangen.
Das alles darf aber kein Grund für Resignation darstellen!
Hätten die frühen Christen des 2. Jahrhunderts eine Statistik aufgestellt, wie viele Personen zu ihnen zählen, wären das weniger als 0,5 Prozent der Gesamtbevölkerung des Römischen Reiches gewesen. Dennoch waren bereits im Jahr des Toleranzedikts zu Mailand (313) unter Konstantin zehn Millionen, also 20 Prozent der Gesamtbevölkerung des Römerreiches, Christen.
Wir erleben heute auch eine große Sehnsucht vor allem junger Menschen nach Dingen, welche diese Welt nicht geben kann. Der materielle Wohlstand und das, was wir uns leisten können, stellen uns doch nicht zufrieden. Oft erleben Pädagogen und Seelsorger, dass junge Menschen bereit sind, sich für gute Ziele mit einer Radikalität einzusetzen, die kaum Kompromisse kennt. Vor vielen Jahren hat der damalige Bundeskanzler Dr. Franz Vranitzky eine Umfrage initiiert, die erheben sollte, was sich junge Menschen für die Zukunft am meisten wünschten. Die viele erstaunende Antwort von circa 70 Prozent der Befragten war: „eine intakte Familie!“ Eine ganz wesentliche Aufgabe für uns Christen wäre es also, dem Trend, aus der Ehe ein „Auslaufmodell“ zu machen, Widerstand zu leisten, indem wir bewusst Ehe und Familie, das Zusammenleben der Generationen, in den Vordergrund stellen.
Christen sollten auch, wo immer dazu Gelegenheit ist, gegen die Benachteiligung der Familien mit mehreren Kindern auftreten. Zweifellos wäre es wichtig, der Rolle der Frau, wenn sie sich mehreren Kindern widmet und daher nicht berufstätig sein kann, besondere Wertschätzung zuzuerkennen.
Als Christen müssen wir in der Gesellschaft auch mutiger auftreten, wenn etwa um der Karriere willen der Vorschlag gemacht wird, Kinder bereits im 2. Lebensjahr in einer Kinderkrippe abzugeben, um der Mutter den raschen Wiedereinstieg ins Arbeitsleben zu gewährleisten.
Wir erleben heute in den Schulen durchaus auch die Defizite, wenn Kinder und Jugendliche das „Dach über der Seele“ entbehren mussten oder nur ungenügend erfahren haben. Wir sind Zeugen dafür, dass ein gelungenes Familienleben wichtiger ist als ein hoher Lebensstandard.
Wo immer sich die Möglichkeit dafür bietet, wäre es gut, wenn Familien, aber auch andere Personen, denen die Weitergabe des Glaubens ein Anliegen ist, zum gemeinsamen Gebet, zur Lesung der Hl. Schrift und zum Gespräch zusammenkommen! Solche Gemeinsamkeiten vermitteln eine große Stärke. Die Position der Kirche und alles, was sie in vielen Ländern Europas an Diensten in die Gesellschaft einbringt, erlauben es uns, auch gesellschaftliche Trends und Ideologien in Frage zu stellen. Das muss am Arbeitsplatz und im Freundeskreis geschehen.
Erinnern wir uns an den Satz des berühmten Redners Cicero: „Viel Böses geschieht durch das Schweigen der Guten.“
Christen werden sich weder mit der „Verstaatlichung“ der Kinder und Jugendlichen abfinden dürfen noch mit der straffrei geduldeten Abtreibung, der in einigen Ländern bereits praktizierten Euthanasie oder dem Hinausdrängen von Kirche und Religion aus der Öffentlichkeit.
Hier haben wir unsere Zeit durch einen „alternativen Lebensstil“ zu konterkarieren. Die Herausforderung beginnt schlicht und einfach damit, Gott den ersten Platz im Leben zu geben sowie dem Gebet und der Liturgie eine besondere Stelle in der Woche einzuräumen.
Nicht zu vergessen wäre natürlich auch, entsprechende geistliche und theologische Literatur zu erwerben und zu lesen. Oder ganz einfach gesagt: den eigenen konkreten Weg zur Heiligkeit zu suchen und zu gehen. Die Neuevangelisierung, also die Gestaltung des eigenen Lebens in der Nachfolge Christi und das Zeugnis für ihn, sind und bleiben unsere Aufgabe, der sich jeder gläubige Christ mit ganzem Herzen verpflichtet fühlen muss.
(50642)
2001 hatten die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) – das sind alle heutigen mit Ausnahme des jüngsten Mitglieds Kroatien – gerundet 484 Millionen Einwohner. Für 448,6 Millionen Menschen davon sind Angaben zur Religionszugehörigkeit verfügbar. Von diesen Menschen waren im Jahr 2001 84,2 Prozent Christen (54,0 Prozent Katholiken, 12,4 Prozent Evangelische, 8,3 Prozent Orthodoxe, 5,8 Prozent Anglikaner und 3,6 Prozent andere Christen), nur 2,7 Prozent waren Muslime. 13,1 Prozent gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder waren ohne Bekenntnis.
Konnte im Jahr 1900 die Römisch-Katholische Kirche auf der Fläche des heutigen Österreich noch über 91 Prozent der Bevölkerung als Mitglieder zählen, waren es 2001 nur mehr 74 Prozent und 2014 lediglich 61,4 Prozent.
Erhebungen der Katholischen Kirche ergaben, dass 2003 noch 14,9 Prozent der katholischen Österreicher regelmäßig den Gottesdienst besuchten. Dieser Prozentsatz verringerte sich laufend bis auf 11 Prozent im Jahr 2014. In absoluten Zahlen erscheint dies wesentlich dramatischer. Gingen demgemäß 2003 noch 856.000 Katholiken in Österreich regelmäßig in den Sonntagsgottesdienst, waren es 2014 nur mehr 526.000. Dies bedeutet eine Verringerung um fast 40 Prozent in nur zwölf Jahren.
Die Mitgliedschaft in einer Religionsgemeinschaft sagt nicht alles über die religiöse Einstellung dieser Menschen aus. Im Extremfall ist für die einen die Zugehörigkeit lebensbestimmend, andere wiederum sind Mitglieder einer Religionsgemeinschaft, ohne überhaupt an einen Gott oder eine spirituelle Kraft zu glauben.
Laut einer Meinungsumfrage im Rahmen des Eurobarometers glaubten Anfang 2005 lediglich 52 Prozent der Bürger (Moslems und Christen!) der damaligen EU-Staaten an einen Gott. 27 Prozent glaubten an eine andere spirituelle Kraft, 18 Prozent glaubten weder an einen Gott noch an eine andere spirituelle Kraft, 3 Prozent machten keine Angaben. Ende 2006 gab knapp die Hälfte (47 Prozent) der Bürger der damaligen EU-Staaten an, dass für ihr eigenes Leben Religion nicht wichtig sei.
Der Artikel ist in "DIE MALTESER", Magazin der Souverände Malteser-Ritter-Orden und seine Werke in Österreich, Ausgabe 01/2016, erschienen.
Das Magazin können Sie per E-Mail abonnieren.
Aus einer um 1048 in Jerusalem gegründeten Hospitalbruderschaft entwickelte sich durch die Jahrhunderte der Souveräne Malteser-Ritter-Orden (SMRO). Seit fast 1000 Jahren setzt er sich für arme, kranke und schwache Menschen ein.
Johannesgasse 2
1010 Wien
Österreich
T: +43/1/512 72 44