Jetzt bis 12. Mai für den nächsten Gemeindeleitungskurs bewerben.
Jetzt bis 12. Mai für den nächsten Gemeindeleitungskurs bewerben.
Der nächste Gemeindeleitungskurs startet. Susanne Marchetti und Erich Steiner über die Herausforderungen und Freuden der „Gemeindeleitung“.
Die Erzdiözese Wien baut auf die lebendigen Gemeinden vor Ort. Sie sind Teil einer Pfarre (= Teilgemeinde) oder bilden einen kirchlichen Ort. Eine zentrale Rolle haben die – meist ehrenamtlichen – Frauen und Männer in den Gemeindeleitungsteams bzw. Gemeindeausschüssen. Sie werden durch den Gemeindeleitungs-Kurs in ihrer Leitung qualifiziert und gesendet und als Team gestärkt. Dabei wird sowohl ihre Rolle und die Person in den Blick genommen als auch an einer wachsenden Ausrichtung der Pastoral an Mission und Jüngerschaft gearbeitet.
„Aufgrund des immer akuter werdenden Mangels an hauptamtlichen Gemeindeleitern besteht die Notwendigkeit, nach geeigneten Alternativen zu suchen. Da liegt die Lösung nahe, in den jeweiligen Gemeinden Mitarbeiter mit dem notwendigen Basis- und Hintergrund-Wissen ausfindig zu machen, die auch von der Gemeinde akzeptiert werden“, sagt Susanne Marchetti, die im Pfarrverbandsrat „KaRoLieBe“ (Kalksburg-Rodaun-Liesing-Bergkirche Rodaun, Wien 23) als Vertreterin für Kalksburg tätig ist.
„Sowohl im Konzept der Pfarre Neu wie auch in den Pfarrverbänden (= jene Struktur, in der ich tätig bin) sollten die Teilgemeinden in gewissen Bereichen ihre Eigenständigkeit bewahren können. Dazu zählen vor allem die Liturgie vor Ort sowie die pfarrlich besonders ausgeprägten und bereits gut funktionierenden Aktivitäten (z.B. Kinder- und Jugendarbeit, Senioren, ...)“, zählt Marchetti auf: „Damit bleibt die Eigenständigkeit jeder Teilgemeinde erhalten und wird über das neue Leitungskonzept in Koordination mit allen Gemeinden gewährleistet.“
Marchetti: „Vor allem die Verwurzelung in und Akzeptanz durch die Gemeinde sind Grundvoraussetzung. Für die ehrenamtliche Leitung ist ein ,Gespür’ für die Bedürfnisse der Menschen, für die man verantwortlich ist, meiner Meinung nach essentiell.“ Das Ziel der ehrenamtlichen Leitung sei es, „die Amtskirche bei ihrer Aufgabe, für die Menschen da zu sein, zu unterstützen.“
Marchetti: „Freude an der Arbeit mit Menschen, vor allem in Leitungsfunktion, entsteht immer dann, wenn aus der Gemeinde ein positives Feedback gegeben wird. Schwierigkeiten sind dort, wo man mit anderen zusammenarbeitet, manchmal unvermeidlich. Durch das Bemühen um ein gutes Gesprächsklima werden aber manche Stolpersteine einfacher aus dem Weg geräumt.“
„Unsere Gemeinde ist eine relativ kleine Gemeinde mit ca. 200 Messbesuchern am Sonntag, aufgeteilt auf eine Samstagabend- und zwei Sonntagmessen“, erzählt Diakon Erich Steiner (Pfarre Zu allen Heiligen, Teilgemeinde zum Göttlichen Erlöser, Wien 20). Steiner: „Mein vordergründiges Anliegen war immer die Kinder- und Jugendpastoral, sodass wir hier auch laut Leitbild unseren Schwerpunkt haben. Dies hat zur Folge, dass wir nicht nur drei Ministranten- und drei Jugendgruppen führen, sondern auch, dass im Gemeindeausschuss (kurz GA) die acht gewählten Mitglieder vorwiegend jüngere Mitarbeiter unserer Gemeinde sind.“ Diese haben dann Steiner zum Gemeindeleiter gewählt. „Allerdings sehen wir die Leitungsaufgabe als eine gemeinsame vom gesamten GA“, sagt er: „Somit besteht meine Aufgabe in erster Linie darin, die Gemeinde nach außen zu vertreten und den Kontakt mit unserem Pfarrer zu halten. Dieser ist natürlich als Vorsitzender des PGR auch die entscheidende ,Letztinstanz’, mischt sich aber in den Details nicht in die pastoralen Anliegen der Gemeinde ein.“
Steiner: „Ich habe mich im letzten Jahr darum bemüht, Gespräche mit allen Angestellten und hauptamtlichen Priestern zu führen, um ihre Anliegen, Sorgen und Nöte ernst nehmen zu können. Mit den Mitgliedern des GA und ihren Familien haben wir uns ein Wochenende zurückgezogen, um unsere Gemeinschaft untereinander zu stärken, in den Gremien des PGR versuche ich die Anliegen unserer Gemeinde zu vertreten.“ Wir agieren sehr unabhängig von der Gesamtpfarre. Es gibt nach wie vor Erstkommunion- und Firmvorbereitung in unserer Gemeinde, es gibt die Ministrantenstunden, die Jugendstunden, die Pfarrcaritas, den Seniorenclub sowie alle anderen pastoralen Einrichtungen, die es früher auch gegeben hat und selbstverständlich werden auch alle Gottesdienste gefeiert wie vor der Zusammenlegung zur Pfarre "Zu allen Heiligen", deren Teilgemeinde wir nun sind. Steiner sieht das Ziel von Leitung darin, „dass es uns gelingt, miteinander als Gemeinde, als Kirche, so zu leben, dass die Menschen von uns sagen können: Seht wie sie einander lieben!“
Steiner: „Freude macht mir die Begegnung mit den Menschen, die mit mir gemeinsam Gottesdienst feiern (am Sonntag oder bei jeder Taufe), Freude machen mir die Gespräche mit jenen Menschen, die sich intensiv in die Gemeinde einbringen (z.B. im GA oder in unserer "Werkstattgruppe", die für die äußere Renovierung der Gemeinderäume sorgt) und Freude macht mir jedes Fest, das wir miteinander feiern (Erstkommunion, Firmung, aber auch Grillfest, Pfarrheuriger…).“ Schwierig sei es manchmal, „mit der uns zur Verfügung stehenden Zeit auszukommen, um alle Anliegen zu berücksichtigen, um alles Notwendige zu erledigen, um für alle da sein zu können, die uns benötigen. Schließlich wissen wir aber, dass wir nicht allein unterwegs sind und auf die Hilfe Gottes vertrauen können.“
( 74012 )
Der Zeitraum des nächsten Gemeindeleitungskurses: September 2019 – Oktober 2020.
Bewerbung: bis 12. Mai 2019.
Kontakt:
Renate Shebaro
01/515 52-3363 oder 0664/824 37 70
oder gemeindeleitungskurs@edw.or.at
oder Onlineanmeldung zum Gemeindeleitungskurs
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