Von Kirsch- oder Apfelbäumen werden am 4. Dezember Zweige abgeschnitten und ins Wasser gestellt, und mit etwas Glück blühen die Zweige zu Weihnachten.
Von Kirsch- oder Apfelbäumen werden am 4. Dezember Zweige abgeschnitten und ins Wasser gestellt, und mit etwas Glück blühen die Zweige zu Weihnachten.
Über ihre Schönheit und ihren scharfen Verstand berichten die Legenden von der heiligen Barbara. Sie war eine Märtyrerin des 3. Jahrhunderts, die von ihrem eigenen Vater enthauptet wurde. Ein blühender Zweig in ihrer Gefängniszelle spendete ihr Trost, besagt die Legende über Barbara.
Eines Tages soll Barbara, deren Gedenktag der 4. Dezember ist, ihre Eltern gefragt haben, ob die Götter Menschen gewesen seien und warum man diese Götter und nicht eine unsterbliche Gottheit anbete. Sie richtete in einem Brief ihre Fragen an den damals wichtigsten Gelehrten von Alexandria, an den christlichen Theologen Origenes, der ihr durch den Priester Valentinus eine Antwort schickte. Valentinus belehrte und taufte sie.
Anderen Fassungen der Legende erzählen von Barbaras Vater, dem reichen, heidnischen Dioskuros von Nikomedia, dem heutigen Izmit in der Türkei. Der Vater hat seine bildschöne, junge Tochter aus Eifersucht in einen Turm eingeschlossen, um sie am Heiraten zu hindern. Während der Vater auf Reisen war, ließ Barbara sich taufen. Johannes der Täufer sei ihr persönlich erschienen und habe sie getauft, besagt die Legende. Der erboste Vater lieferte Barbara dem römischen Statthalter Marcianus aus, der sie geißeln ließ, sie aber nicht zur Entsagung ihres Glaubens zu bewegen.
Ihre Geißeln nannte Barbara "Pfauenfedern", nachts erschien ihr Christus im Gefängnis und heilte ihre Wunden. Der erbitterte Statthalter ließ Barbara mit Keulen schlagen, ihr die Brüste abschneiden und vor Gericht stellen. Barbara wurde dazu verurteilt, sich nackt auf dem Marktplatz zu zeigen. Auf ihr Gebet hin haben Wolken und Nebel sie bedeckt. Daraufhin sollte sie enthauptet werden. Die Legende besagt, dass der rachsüchtige Vater selbst das Urteil vollstreckt habe. Gleich darauf traf ihn ein Blitzschlag- das war der Legende nach am 4. Dezember 306 gewesen sein.
Schon früh gab es im Osten des römischen Reiches die Verehrung der heiligen Barbara. Das älteste Zeugnis im Westen ist ein Pfeilerfresko um 700 in der Kirche S. Maria Antiqua in Rom. In Tirol taucht Barbara als Heilige der im Bergbau Arbeitenden seit dem frühen 14. Jahrhundert auf. Wegen des Blitzschlags, der ihren Vater traf, werden bei Stürmen Gebeten an sie gerichtet. Als eine der 14 Nothelfer wird Barbara besonders zum Schutz vor jähem Tod und als Beistand der Sterbenden angerufen, ihr Gebet um Sündenvergebung für alle Christen sei ihr durch eine Stimme vom Himmel bestätigt worden.
Die historische Existenz der Heiligeist zwar ungesichert, doch die Beliebtheit der schönen, klugen und standhaften Barbara zeigt sich in zahlreichen Bräuchen, die bis heute praktiziert werden. Am beliebtesten sind die Barbarazweige: Von Kirsch- oder Apfelbäumen werden am 4. Dezember Zweige abgeschnitten und ins Wasser gestellt, und mit etwas Glück blühen die Zweige zu Weihnachten. Der Brauch soll an die Gefangenschaft der Barbara erinnern: In der Zelle habe die zum Tod verurteilte Barbara einen verdorrten Kirschbaumzweig mit Tropfen aus ihrem Trinknapf benetzt, der Zweig begann zu blühen und spendet ihr Trost in den letzten Tagen ihres Lebens.
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Barbara gehört zum Kreis der 14 Nothelfer. Sie ist Patronin der Bergleute, Gefangenen, Architekten, Glöckner und Artillerie, und wird Angerufen bei Gewittern, Feuersgefahren, Fieber, Pest und jähen Tod.