Die Osterkerze symbolisiert den Übergang vom Dunkel zum Licht. Der traditionelle Ostergruß lautet: "Christus ist auferstanden - er ist wahrhaft auferstanden! Halleluja!"
Die Osterkerze symbolisiert den Übergang vom Dunkel zum Licht. Der traditionelle Ostergruß lautet: "Christus ist auferstanden - er ist wahrhaft auferstanden! Halleluja!"
Vom Dunkel zum Licht, vom Tod zur Auferstehung, das ist der Inhalt der Osternachtsfeier, der wichtigsten Feier des ganzen Kirchenjahres.
Die Osternachtsfeier ist lang, sie schließt alles ein, was für die Glaubenden mit der Auferstehung Jesu verbunden ist: In insgesamt zehn (!) möglichen Lesungen aus der Bibel wird die gesamte Heilsgeschichte vergegenwärtigt und auf den Höhepunkt, die Auferstehung Jesu, hingeführt.
Das ist einerseits der Rückblick auf die Geschichte Gottes mit den Menschen, andererseits der Vorausblick, die Hoffnung auf Rettung aller Menschen.
Durch die zahlreichen Lesungen aus dem Alten Testament soll aufgezeigt werden, dass Gott schon in der Vergangenheit rettend gewirkt hat. Er hat die Israeliten aus dem Sklavendasein in Ägypten befreit, Abraham davor bewahrt, seinen Sohn zu opfern, die Gefangenen aus Babylon zurückgeführt - und er behütet die Schöpfung vom ersten Tag an davor, im Chaos unterzugehen. Die Auferweckung Jesu von den Toten ist - wenn man all diese Ereignisse bedenkt - eine Bestätigung für Gottes behütendes und rettendes Wirken.
Eine Besonderheit der Osternachtsfeier ist das Exsultet, das Osterlob: "Frohlocket, ihr Chöre der Engel..." Das Osterlob besingt - ausgehend vom Lobpreis über das Licht der Osterkerze - die ganze Heilsgeschichte. Immer wieder heißt es darin: "Dies ist die Nacht...". Die "Nächte" der Geschichte sind damit gemeint, in die Gott Licht und Rettung gebracht hat: mit dem ersten Schöpfungstag, mit der Feuersäule in den Nächten der 40 Jahre Wüstenwanderung, mit dem Ostermorgen, als die Frauen das Grab Jesu besuchten.
Zum Glorialied der Osternacht werden die Kerzen am Altar angezündet und die Glocken, die seit Gründonnerstag geschwiegen haben, läuten. Es folgt die Lesung aus dem Römerbrief, in der die Taufe erklärt wird. Damit wird - nach dem Rückblick auf die Heilsgeschichte - nun die Zukunft in den Blick genommen: Wer getauft ist, der ist mit Christus gestorben und kann sich jetzt als neuer Mensch verstehen. Beim Untertauchen in das Taufbecken - so die alte Praxis der Tauffeier - wurde dieser Übergang vollzogen. Der alte Mensch ist gestorben, der neue lebt - nun nicht mehr für die Sünde, wie es Paulus ausdrückt, sondern für Gott.
Die Taufe ist, nach der Lichtfeier und dem Wortgottesdienst, der mit der Lesung des Osterevangeliums endet, das dritte Element der Osternachtsfeier.
Früher war die Osternacht der Tauftermin schlechthin, oft wird auch heute wieder in der Osternacht getauft. Jedenfalls findet eine Tauferneuerung statt, damit wird erinnert, dass alle Getauften sich als erneuerte Menschen, als vom Dunkel zu Licht hinübergegangen, verstehen. Vor diesem Hintergrund kann dann das Glaubensbekenntnis gesprochen werden.
Die Eucharistiefeier ist der vierte Teil der Osternachtsfeier - sie sollte angesichts der vielen Höhepunkte, die die Feier bereits hatte, nicht untergehen. Gab es in dieser Nacht Neugetaufte, dann ist dieser Teil der Feier für sie sicherlich ein Höhepunkt: Erstmals dürfen sie an der Eucharistie teilnehmen. Die Osternachtsfeier endet mit einem feierlichen Ostersegen.
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