Bei dem Öko-Projekt in der Diözese Masaka in Südwest-Uganda werden von der lokalen Caritas gemeinsam mit der Organisation Horizont 3000 rund 1.500 Familien in ländlichen Gebieten mit neuen Öfen ausgestattet.
Bei dem Öko-Projekt in der Diözese Masaka in Südwest-Uganda werden von der lokalen Caritas gemeinsam mit der Organisation Horizont 3000 rund 1.500 Familien in ländlichen Gebieten mit neuen Öfen ausgestattet.
Initiative "Klima-Kollekte": Für nicht vermeidbaren Energieverbrauch Kompensationszahlung leisten und Öko-Projekt in Uganda unterstützen. Bischöfe Freistetter und Chalupka unterstützen "Klima-Kollekte".
Kirchliche Organisationen in Österreich starten ein neues Umweltschutzprojekt, mit dem jedermann zur Reduzierung von Treibhausgasen beitragen kann: Auch bei sparsamem Verbrauch wird natürlich Energie verbraucht. Im Rahmen der sogenannten "Klima-Kollekte" kann nun jeder Interessiert seinen nicht vermeidbaren Energieverbrauch eruieren (über die Website www.klima-kollekte.at) und im Anschluss dafür eine freiwillige Kompensationszahlung leisten. Mit dem so aufgebrachten Geld wird ein nachhaltiges Hilfsprojekt in Uganda unterstützt. Hinter der Klima-Kollekte stehen die evangelische Diakonie, Horizont 3000, die Koordinierungsstelle der österreichischen Bischofskonferenz und die evangelische Kirche in Österreich.
Bei dem Öko-Projekt in der Diözese Masaka in Südwest-Uganda werden von der lokalen Caritas gemeinsam mit der Organisation Horizont 3000 rund 1.500 Familien in ländlichen Gebieten mit neuen Öfen ausgestattet. Durch eine ineffiziente Kochweise und offene Feuer sei bisher viel Brennholz verbraucht worden. Zudem habe die Rauchentwicklung zu gesundheitlichen Schäden, vor allem bei Kindern und Frauen geführt, berichtete Projektkoordinatorin Martina Luger von Horizont 3000 bei einem Pressetermin am Dienstag, 15. September 2020 in Wien. Durch Unfälle mit dem offenen Feuer sei es auch zu vielen Verbrennungen gekommen. Damit sei jetzt aber Schluss.
Die neuen Öfen werden lokal produziert, durch eine effiziente Technik werden mehr als 60 Prozent an Brennholz eingespart, der Rauch entweicht aus den Hütten nun durch einen Rauchfang, was für ein wesentlich gesünderes Raumklima sorgt. Die Familien würden so vielfältig unterstützt, die Umwelt geschont, neue Arbeitsplätze bei der Produktion der Öfen geschaffen und lokale Wirtschaftskreisläufe angekurbelt, fasste Luger alle Vorteile der Initiative zusammen. Mit dem nun vorgestellten Klimaschutzprojekt in Uganda sollen insgesamt über knapp sieben Jahre mehr als 31.000 Tonnen CO-2 eingespart werden.
Bischof Werner Freistetter und der evangelische Bischof Michael Chalupka unterstützen die Initiative. Mit der Klima-Kollekte könne jeder etwas zum Kampf gegen den Klimawandel beitragen, sagte Chalupka bei dem Pressegespräch. Mitmachen und sich sonst zurücklehnen sei freilich nicht angebracht. Die Klima-Kollekte könne nur ein Teil einer viel größeren Aufgabe sein, so der Bischof. Er verwies auf die evangelische Kirche, wo derzeit zu bereits bestehenden Öko-Projekten an einem umfassenden Klimaschutzkonzept gearbeitet wird. Freilich sei auch das gesamtgesellschaftlich gesehen nur ein kleiner Beitrag, doch es gelte, "das Salz in der Suppe zu sein" und zu einem umfassenderen Bewusstseinswandel beizutragen.
Mit der österreichischen Klimapolitik zeigte sich der evangelische Bischof auf Anfrage zurückhaltend zufrieden. Für eine Beurteilung der türkis-grünen Regierung sei es noch zu früh. Positiv könne man aber zumindest vermerken, dass das Land seit Neuestem den UN-Klimafonds in einer Höhe dotiert, die für ein reiches Land wie Österreich angemessen sei, so Chalupka.
Bischof Freistetter war am Dienstag erkrankt, hat aber in einem schriftlichen Grußwort zur Teilnahme an der Klima-Kollekte aufgerufen. Es gehe um Einsparung, Reduktion und schließlich die Kompensation nicht vermeidbarer Emissionen über nachhaltige Projekte wie jenes in Uganda, so der Bischof. Er wies zudem auf die Enzyklika "Laudato si" von Papst Franziskus hin, in der dieser den Zusammenhang zwischen der ökologischen und den sozialen Krisen herausstreicht. Freistetter: "Wir sehen auf dieser Welt große Ungerechtigkeiten, die durch die Klimakrise noch insofern verstärkt werden, als dass arme Menschen, Länder und Regionen weitaus stärker von den Folgen der Klimakrise betroffen sind und sein werden als wohlhabende Menschen und Länder, die jedoch zugleich die Hauptverursacher sind." Ein Vergleich: Ein Österreicher produziert durchschnittlich pro Jahr neun Tonnen CO-2, ein Einwohner Ugandas 0,14 Tonnen.
Freistetter verwies in seinem Grußwort auf eine Reihe von Öko-Initiativen im Bereich der Kirche, u.a. auch darauf, dass sich die Bischofskonferenz wie auch die einzelnen Diözesen dazu verpflichtet hätten, sich aus allen finanziellen Anlageformen zurückzuziehen, die mit fossilen Brennstoffen zu tun haben.
Bischof Chalupka betonte schließlich noch, dass die "Klima-Kollekte" nicht nur ein innerkirchliches Projekt sei. Alle Menschen guten Willens, aber auch Betriebe und Institutionen seien eingeladen sich anzuschließen und sich bei der Eindämmung des Klimawandels tatkräftig zu engagieren.
Informationen: www.klima-kollekte.at