vom 30. Oktober - 20. Dezember 2021
Kunstintervention
Ich bin – von der ersten Begegnung an – von der Ruprechtskirche, von diesem Raum gefesselt worden. Es herrscht eine dichte Luft in diesem Raum: ich kann es mit Worten schwer erfassen – die Begegnung ist mehr auf einer emotionalen Ebene geschehen – und auf diese emotionale Ebene habe ich meine Intervention aufgebaut.
Die Geschichte oder besser die Spuren der Geschichte verschmelzen im „Ganzen“, auch formale und literarische Inhalte meiner Skulpturen werden Teil dieses „Ganzen“. Als Maß liegt der Mensch mit seinem Sein, seinen Bedürfnissen, Sehnsüchten und Kontrasten zugrunde. Beklemmung, Trauer, Ohnmacht – es sind die Gefühle des Ausgeliefertsein, die den menschlichen Körper mit seiner Würde und Verletzlichkeit thematisieren.
Die Sakralität dieses „Ganzen“ kommt in diesem Kontext, in diesen Räumlichkeiten, ganz besonders zur Geltung – eine irdische Sakralität, die Würde des Seins, der Natur und des Menschen im Diesseits, im Hier und Jetzt.
Lois Anvidalfarei (*1962)
Anvidalfarei wurde 1962 in Abtei in Südtirol geboren. 1976 bis 1981 besuchte er die Staatliche Kunstschule in St. Ulrich im Grödnertal. Ab 1983 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in Wien bei Professor Joannis Avramidis. Nach Abschluss des Studiums kehrte Lois Anvidalfarei 1989 nach Abtei zurück, wo er als freischaffender Bildhauer arbeitet.
Zu den Werken von Lois Anvidalfarei zählen neben den figuralen Plastiken auch liturgische Elemente und Zeichnungen.
Zahlreiche öffentliche Arbeiten befinden sich in der Provinz Bozen. Darüber hinaus schuf er Arbeiten für Mondsee, Innsbruck, Sonntagberg, Unterammergau, Wien und beteiligte sich an internationalen Ausstellungen wie der 54. Biennale von Venedig 2011.