Mechaye Hametim – Der die Toten auferweckt
Bedenktage zum Gedenken der Novemberpogrome 1938
Zum 84. Mal jähren sich heuer die Gräuel der Novemberpogrome, die in Wien besonders
grausam verliefen: Alle jüdischen Bethäuser (mit Ausnahme des Stadttempels) wurden in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 zerstört. Seit vielen Jahren erinnert die Gemeinde St. Ruprecht in Kooperation mit anderen christlichen Institutionen in den Bedenktagen „Mechaye Hametim“ an diese Ereignisse und die Schoa – auch und gerade im Wissen um die Mitverantwortung von Christinnen und Christen dabei.
Otto Friedrich
Sonntag, 23. Oktober, 9 bis 18 Uhr
Jüdisches Leben in der Buckligen Welt
Exkursion
Die Erforschung jüdischen Lebens in der Buckligen Welt zeigt, dass Jüdinnen und Juden bis 1938 im dörflichen Alltagsleben an sich gut integriert
waren. In einigen Gemeinden dieser niederösterreichischen Region sind deren Spuren auch heute noch sichtbar. Werner Sulzgruber, Historiker
und Mitherausgeber des Buchs „Eine versunkene Welt – jüdisches Leben in der Buckligen Welt und im Wechselgebiet“ (2019), führt zu diesen Spuren nach Bad Erlach, Hochwolkersdorf und Wiesmath.
Leitung: Gottfried Riegler-Cech
Treffpunkt: 8.45 Uhr vor dem Cafe Landtmann/Universitätsring
Anmeldung: unbedingt erforderlich bis 20. Oktober
Infos: ka.forumzeitundglaube@edw.or.at, www.kav-wien.at
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Montag, 24. Oktober, 19 Uhr
„Ein ganz gewöhnlicher Jude“ (Charles Lewinsky)
Aufführung: von Jörg Stelling
Einführung: Martin Jäggle
Jörg Stelling, in der Rolle von Emanuel Goldfarb, lehnt die Einladung einer Schule, über sich als Jude etwas zu erzählen, ab. Sein Antwortschreiben wird dabei zur Abrechnung mit der Situation der Juden im Nachkriegsdeutschland.
Wortreich, pointiert und manchmal zynisch beschreibt er das Spannungsfeld zwischen altem Antisemitismus und neuer politischer Korrektheit.
Jörg Stelling ist freischaffender Schauspieler und Sprecher mit Engagements u.a. am Ensembletheater Wien, Volkstheater Wien, Theater Drachengasse, Theater Gruppe 80, Stadttheater Mödling oder der Schauspieltruppe Zürich.
Martin Jäggle ist Präsident des Koordinierungsausschusses für christlichjüdische Zusammenarbeit.
Ort: Otto-Mauer-Zentrum, 1090 Wien, Währinger Straße 2-4
Infos: www.kav-wien.at
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Samstag, 5. November, 17 Uhr
Neu auf das Judentum blicken
Gottesdienst der Gemeinde St. Ruprecht
Beim Jahresevangelisten Lukas, mit dessen Namen ja auch die Apostelgeschichte verbunden ist, findet sich eine ambivalente Sicht aufs Judentum. Wie kann eine christliche Gemeinde heute diese Texte lesen, hören und verstehen?
Ort: Ruprechtskirche, 1010 Wien
Infos: www.ruprechtskirche.at
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Montag, 7. November, 19 Uhr
„Der Anständige“ (2014)
Film und Gespräch
Heinrich Himmler ist einer der größten Kriegsverbrecher und gleichzeitig kulminieren in seiner Person der Aberwitz und die Unmenschlichkeit
des NS-Systems. Die israelische Dokumentarfilmerin Vanessa Lapa hat, von Briefen Himmlers ausgehend, ein verstörendes Filmporträt über den mörderischen Biedermann gestaltet. Lapa nimmt Zitate aus den Briefen Himmlers und seiner engsten Familie zum Ausgangspunkt der Textierung ihres Films und unterlegt diese mit gefilmten Bilder n aus den 1920er bis 1940er-Jahren – zum Teil bis dahin unveröffentlichte Privat- und Amateuraufnahmen. Beklemmend vorgetragen werden die Texte von einer Riege erstrangiger Schauspieler – darunter Tobias Moretti und Sophie Rois.
Im Anschluss spricht Otto Friedrich/DIE FURCHE mit Felix Breisach, dem Produzenten des Films.
Ort: Votivkino, 1090 Wien, Währinger Straße 12
Eintritt: € 9,20
Infos & Tickets: www.votivkino.at
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Dienstag, 8. November, 19.00 Uhr
Denken im Widerstand
Buchpräsentation
Anton Grabner-Haider (Hg) /Anton Pelinka /Arnold Mettnitzer
Denken im Widerstand. Gegen Fake News und neue Ideologien
In Erinnerung an den jüdischen Rechtsphilosophen Ota Weinberger wendet sich dieses Buch gegen neue Ideologien des Vergessens, gegen den
neuen Antisemitismus und die geistige Aufrüstung in den neuen Medien.
Mit Anton Grabner-Haider, Kulturwissenschaftler und Professor für Religionsphilosophie an der Universität Graz.
Ort: Otto-Mauer-Zentrum, Währinger Straße 2-4 / 1090 Wien
Infos: www.kav-wien.at
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Mittwoch, 9. November, 19 Uhr
MECHAYE HAMETIM – DER DIE TOTEN AUFERWECKT
Ökumenischer Gedenkgottesdienst am 84. Jahrestag der Novemberpogrome 1938
Worte des Gedenkens: Superintendent Matthias Geist, Evangelische Kirche A.B.
anschließend Schweigegang zum Mahnmal auf dem Judenplatz
Ort: Ruprechtskirche, 1010 Wien
Infos: www.ruprechtskirche.at
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Donnerstag, 10. November, 19 Uhr
Hat Israel die Propheten getötet? - Untersuchungen zu einem biblischen Vorwurf
Vortrag
Im Zusammenhang mit der Kreuzigung Jesu wird im Neuen Testament der breit bezeugte Vorwurf erhoben, Israel habe schon von jeher die Propheten verfolgt und getötet. Stimmt dieser Vorwurf überhaupt?
Vortragender: Mag. Oliver ACHILLES
Ort: Theologische Kurse, Stephansplatz 3, 1010 Wien
Beitrag: € 13,-
Infos: www.theologischekurse.at
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Samstag, 12. November, 11 Uhr
Gedenkspaziergang
Gemeinsam begeben wir uns auf einen spannenden Rundgang durch eine ganze Reihe von bedeutungsträchtigen Denkmälern, Steinen der
Erinnerung sowie des Gedenkens und Stätten ehemaliger Tempel. Was bedeutet „Nie wieder“ in Zeiten wie diesen, und was können wir dazu
beitragen, dass es sich nicht wiederholt? Der Spaziergang führt von Rudolfsheim über den Westbahnhof bis nach Mariahilf.
Leitung: Matej Perč, ASH-Forum
Treffpunkt: Ecke Dingelstedtgasse/Turnergasse, 1150 Wien
Infos: www.ash-forum.at
Eine gemeinsame Veranstaltungsreihe von:
Gemeinde St. Ruprecht, Albert-Schweitzer-Haus – Forum für Zivilgesellschaft, Evangelische Hochschulgemeinde Wien, Die Furche, Forum Zeit und Glaube – Katholischer Akademiker/innenverband der Erzdiözese Wien, Katholische Aktion Österreich, Koordinierungsausschuss für christich-jüdische Zusammenarbeit, Theologische Kurse