Zum 86. Mal jähren sich heuer die Gräuel der Novemberpogrome: Alle jüdischen Bethäuser Wiens (mit Ausnahme des Stadttempels) wurden in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938
zerstört. Seit vielen Jahren erinnert die Gemeinde St. Ruprecht in Kooperation mit anderen christlichen Institutionen in den Bedenktagen „Mechaye Hametim“ an diese Ereignisse und die Schoa – auch und gerade im Wissen um die Mitverantwortung von Christinnen und Christen dabei.
Otto Friedrich
Montag, 21. Oktober 2024, 15:00 bis 17:15 Uhr
Laubhüttengaudi!
Eine Laubhüttenfest-Tour
„So sollt ihr nun am fünfzehnten Tage des siebenten Monats, wenn ihr die Früchte des Landes eingebracht habt, das Fest des HERRN halten sieben Tage lang“ so heißt es in Levitikus 23,39. Dies wird jedes Jahr als Herbstfest Sukkot (Laubhüttenfest) gefeiert. Aber wie wird dies eigentlich von Juden und Jüdinnen heutzutage verstanden und gefeiert? Kommen Sie mit uns auf eine Tour durch das jüdische Viertel in Wien zur Sukkot-Zeit. Wir lernen die Grundkonzepte des Feiertags sowie die Entwicklung und die praktischen Aspekte kennen, wie eine Laubhütte aussehen sollte und welche vier Pflanzen jeder Jude und jede Jüdin zu dieser Jahresz eit haben sollte.
Leitung: Yuval Katz-Wilfing
Treffpunkt: Christl.-jüdisches Informationszentrum,
1020 Wien, Tandelmarktgasse 5
Infos & Anmeldung: Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische
Zusammenarbeit, www.christenundjuden.org, info@christenundjuden.org
Sonntag, 27. Oktober 2024, 8:00 bis 20:00 Uhr
Auf dem Weg nach Mikulov/Nikolsburg, CZ
Mit Stopps an jüdischen Erinnerungsorten in Gänserndorf und Hohenau
Exkursion
Die Fahrt führt zu einem Erinnerungsort in Tschechien: Mikulov/Nikolsburg.
Auf dem Weg dorthin besuchen wir in Gänserndorf mit der für ihr Engagement
ausgezeichneten Stadtführerin Ida Olga Höfler den ehemaligen
jüdischen Friedhof mit dem Taharahaus (Leichenwaschhaus). Leider ist der
Zugang zur ehemaligen Synagoge wegen politischer Uneinigkeit über deren
Verwendung nicht möglich. Kurz vor der Grenze wird Halt beim Denkmal
am Ort der ehemaligen Synagoge von Hohenau gemacht – ein Beweis für
das spärliche Geschichtsbewusstsein der Gemeinde. In Mikulov/Nikolsburg
werden auf dem Rundgang durch die Stadt jüdische Erinnerungsstätten wie
Synagoge, Friedhof mit Zeremonienhalle und die Mikwe, ein ehemaliges
jüdisches Bad, besucht.
Leitung: Gottfried Riegler-Cech
Treffpunkt: 8:00 Uhr, 1010 Wien, Rathausplatz 5/Universität
Beitrag: € 60,- (Busfahrt, Führungen, Trinkgelder;
Essen und Getränke nicht inkludiert)
Männer müssen eine Kopfbedeckung mithaben!
Infos: www.kav-wien.at, ka.forumzeitundglaube@edw.or.at
Anmeldung: unbedingt erforderlich bis 24. Oktober 2024
Samstag, 2. November 2024, 17:00 Uhr
„Du bist kein Gott, dem das Unrecht gefällt“ (Ps 5,5)
Gottesdienst der Gemeinde St. Ruprecht
Jahrhundertelang wurden neutestamentliche Texte judenfeindlich ausgelegt.
Wie kann das Evangelium, die frohe Botschaft von Jesus, heute so gelesen werden, dass antijüdische Haltungen darauf nicht mehr Bezug nehmen?
Ort: Ruprechtskirche, 1010 Wien
Infos: www.ruprechtskirche.at
Mittwoch, 6. November 2024, 15:00 bis 17:15 Uhr
Auf den Spuren jüdischen Lebens vor 1938
Gedenkspaziergang
Wien hatte bis 1938 eine blühende jüdische Gemeinde mit Bethäusern und Synagogen. Kommen Sie mit uns auf einen Gedenkspaziergang durch das jüdische Wien.
Leitung: Yuval Katz-Wilfing
Treffpunkt: Christl.-jüdisches Informationszentrum,
1020 Wien, Tandelmarktgasse 5
Infos & Anmeldung: Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische
Zusammenarbeit, www.christenundjuden.org, info@christenundjuden.org
Mittwoch, 6. November 2024, 16:00 bis 17:30 Uhr
Eine Einladung, die der Sünder nicht ablehnen kann Glaube und Unglaube bei Leonard Cohen
Vortrag mit Musik
„Hineni“ (hebr. „Hier bin ich“), singt Leonard Cohen auf der wenige Tage vor seinem Tod veröffentlichen CD „You want it darker“. Der englische Rabbiner Jonathan Sacks nennt diesen Text einen Midrasch, einen präzisen Kommentar zur Bindung Isaaks (Gen 22). Liegt in diesen Worten auch eine Ahnung von Erlösung für den „Sünder mit gefrorenem Herzen“? „I‘ve had the invitation that a sinner can‘t refuse …“
Referent: Franz-Josef Zeßner-Spitzenberg, Pastoralassistent i. R.
Musik: Marlene Ecker/Cello, Karl Wagner, Keyboard
Ort: Theologische Kurse, Stephansplatz 3, 1010 Wien
Beitrag: € 15,-
Infos & Anmeldung: www.theologischekurse.at
Mittwoch, 6. November 2024, 18:00 bis 19:30 Uhr
Zachor! Erinnere dich!
Drei Jahrzehnte Nationalfonds für Opfer des Nationalsozialismus
Vortrag
Gibt es für die Ermordeten und Geschädigten der Schoa eine „richtige“ Form des Gedenkens? Seit der Nationalfonds 1995 geschaffen wurde, haben 30.000 Überlebende Anerkennung als Opfer des Nationalsozialismus erfahren – ihre Schicksale sind Teil österreichischer Geschichte, mit Antworten auch für Fragen der Gegenwart.
Referentin: Hannah Lessing, Generalsekretärin des Nationalfonds
für Opfer des Nationalsozialismus.
Ort: Theologische Kurse, Stephansplatz 3, 1010 Wien
Beitrag: € 15,-
Infos & Anmeldung: www.theologischekurse.at
Samstag, 9. November2024, 17:00 Uhr
MECHAYE HA METI M – DER DIE TOTEN AUFERWECKT
Ökumenischer Gedenkgottesdienst
am 86. Jahrestag der Novemberpogrome 1938
Worte des Gedenkens: Elke Petri, Pfarrerin der Evangelischen Pauluskirche in Wien-Landstraße
Ort: Ruprechtskirche, 1010 Wien
anschließend Schweigegang zum Mahnmal auf dem Judenplatz
Infos: www.ruprechtskirche.at
Sonntag, 10. November 2024, 14 Uhr
Der jüdische Friedhof in Wien-Währing
Führung
Im Gedenken an die NS-Novemberpogromnacht, lädt die Katholische Hochschulgemeinde Wien zu einer Führung durch den jüdischen Friedhof in Wien-Währing ein. Der jüdische Friedhof in Währing wurde schon 1938 nicht mehr genutzt. Aber auch nach dem Zweiten Weltkrieg schritt sein Verfall voran. Erst in den letzten Jahren wurden Sanierungsarbeiten durchgeführt.
Ein Besuch dieses Areals gibt auch einen kleinen Einblick in die Geschichte des Judentums in Wien.
Treffpunkt: 13:45 Uhr, 1190 Wien, Schrottenbachgasse 3
Beitrag: € 8,- (Student*inn/en frei)
Infos: g.cech@edw.or.at
Anmeldung: unbedingt erforderlich
Montag, 11. November 2024, 19:30 Uhr
„Vor der Morgenröte“ (A/D/F 2018)
Film und Gespräch
Stefan Zweig zählt zu den wichtigsten und erfolgreichsten österreichischen Autoren zwischen Fin de Siècle und Schoa. Die deutsche Regisseurin Maria Schrader nähert sich in „Vor der Morgenröte“ dem Literaten in den Jahren bis zu dessen gemeinsamen Suizid mit seiner Frau Lotte 1942 im brasilianischen Exil. Der Titel – ein Zitat aus seinem Abschiedsbrief – beschreibt die Situation Europas, als die NS-Barbarei noch längst nicht niedergerungen war und die Zweigs daran verzweifelten. In sechs Episoden zwischen 1936 und 1942 erzählt der Film vom langsamen Gleiten des Schriftstellers, der von Josef Hader grandios gespielt wird, in existenzielle Ausweglosigkeit.
Kunst und Literatur in diesen Zeiten gaben und geben ein unwiederbringliches Zeugnis über das Leid dieser Jahre. Der Film greift dies feinfühlig auf. Ein wichtiges Zeitzeugnis in Tagen, in denen altbekannte Dämonen neu wirkmächtig werden.
Im Anschluss: Gespräch über den Film mit Klemens Renoldner, Gründungsdirektor des Stefan-Zweig-Archivs der Universität Salzburg.
Ort: Votivkino, 1090 Wien, Währinger Straße 12
Preis: € 10,50
Infos: www.kav-wien.at
Tickets: www.votivkino.at
Samstag, 16. November 2024, 11:00 Uhr
Durch das Nordbahnhofviertel
Gedenkspaziergang
Auch heuer gestalten wir einen Rundgang, um die Spuren jüdischen Lebens zu beleuchten und die Zerstörung dessen durch den Nationalsozialismus aufzuzeigen. Mit Stopps an (ehemaligen) Bahnhöfen, Gedenktafeln und Steinen der Erinnerung gedenken wir und hören Geschichten vergangener Tage. Doch auch über das aktuelle jüdische Leben wird gesprochen.
Der Spaziergang führt vom Praterstern über das Nordbahnhofviertel zu Am Tabor und endet in der Brigittenau.
Leitung: Vanessa Spanbauer, ASH-Forum
Treffpunkt: Praterstern 3/Ecke Nordbahnstraße, 1020 Wien
Infos & Anmeldung: www.ash-forum.at oder vanessa.spanbauer@ash-forum.at
Eine gemeinsame Veranstaltungsreihe von:
Gemeinde St. Ruprecht, Albert-Schweitzer-Haus – Forum für Zivilgesellschaft, Evangelische Hochschulgemeinde Wien, Die Furche, Forum Zeit und Glaube – Katholischer Akademiker/innenverband der Erzdiözese Wien, Katholische Aktion Österreich, Katholische Hochschuljugend Wien, Koordinierungsausschuss für christl.-jüd. Zusammenarbeit, Theologische Kurse