Sonntag 5. Januar 2025
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Wer war der Heilige Karl Borromäus?

Der Heilige Karl Borromäus, dem die Kirche geweiht ist, ist Patron der Lombardei, des Tessins, des Bistums Lugano und der Priesterseminare. Außerdem gilt er als Helfer gegen die Pest. Er lebte im 16. Jahrhundert in Italien und galt als bescheidener, frommer Bischof.

Hl. Karl Borromäus

„Es gibt nichts Gutes, nichts Großes, was das Gebet nicht fertigbrächte“ – dieses Zitat des Heiligen Karl Borromäus sagt viel über sein grenzenloses Gottvertrauen und seine innige Frömmigkeit aus.

 

Carlo Borromeo, Sohn des Grafen von Arona und einer Medici, gehörte dem lombardischen Hochadel an. Bereits mit neun Jahren trat er in den Klerikerstand ein und wurde später Kommendatarabt von neun Klöstern, wobei er den Großteil seiner Einnahmen an die Armen weitergab. Sein Studium des kirchlichen und weltlichen Rechts in Pavia meisterte er trotz anfänglicher Schwierigkeiten so erfolgreich, dass ihn sein Onkel, Papst Pius IV., 1559 nach Rom berief. Dort erwarb sich Karl als Geheimsekretär, Referendar des päpstlichen Hofes und Kardinaldiakon große Verdienste, insbesondere bei der Organisation des Konzils von Trient.

 

Aufstieg zum Erzbischof von Mailand

Nach dem Tod seines Bruders Federico 1562 entschied sich Karl Priester zu werden. 1565 wurde er Erzbischof von Mailand. Trotz Widerständen reformierte er das Bistum umfassend, sorgte für die Ausbildung des Klerus, errichtete Seminare nach den Konzilsbeschlüssen und setzte diese durch mehrere Synoden um. Seine Bescheidenheit und Frömmigkeit machten ihn zu einem vorbildlichen Bischof.

 

Während einer Pestepidemie 1576 führte er barfuß eine Prozession an, und tatsächlich verschwand die Seuche plötzlich. Das brachte ihm zwar den Ruf eines Heiligen ein, kostete ihn jedoch seine Gesundheit. Karl Borromeo starb im Alter von nur 46 Jahren an einem Fieberanfall mit den Worten „Herr, siehe, ich komme.“

 

Grabmal im Mailänder Dom

Karl Borromeo wurde in der Krypta des Mailänder Doms beigesetzt und wird dort bis heute verehrt. 1602 wurde er selig- und 1610 heiliggesprochen. Sein Cousin Federico Borromeo ließ ab 1624 eine Kolossalstatue in Arona errichten, die bis zur Errichtung der Freiheitsstatue die größte begehbare Statue war.

 

In Wien erlangte der Heilige Karl Borromäus als Namenspatron von Karl VI. und Bürgermeister Karl Lueger Bedeutung. Die Karlskirche in Wien wurde 1713 eingeweiht und 1845 der Borromäusverein zur katholischen Volksbildung gegründet. Weltweit tragen Priesterseminare seinen Namen.

Friedhofskirche zum hl. Karl Borromäus
Friedhofskirche zum hl. Karl Borromäus
Simmeringer Hauptstr. 234
1110 Wien

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