Dienstag 7. Januar 2025
Namenstage Hl. Valentin, Hl. Raimund von Peñafort, Hl. Knud, Hl. Maria Theresia Haze,...
Max Hegele

historische Erinnerung

 

Max Hegele, der kreative Kopf hinter der Luegerkirche, wurde 1873 als Sohn eines Goldarbeiters in Wien geboren. Schon früh entdeckte er die Liebe zur Architektur. Nach dem Besuch der Bautechnischen Abteilung der Höheren Gewerbeschule an der Staatsgewerbeschule in Wien studierte er Architektur an der Akademie der bildenden Künste und verbrachte ein Studienjahr in Italien.

 

Nach seiner Rückkehr nach Wien arbeitete Max Hegele für verschiedene Architekturbüros, sammelte Praxis und nahm an verschiedenen Wettbewerben teil – unter anderem auch an der Ausschreibung für den Bau einer Friedhofskirche, einer Portalanlage sowie zweier Aufbahrungshallen am Wiener Zentralfriedhof. Mit nur 26 Jahren erhielt er den Zuschlag für dieses Projekt, das den Beginn und zugleich auch den Höhepunkt seines Schaffens darstellt.

 

Luegerkirche als Karriere-Boost

Mit der Umsetzung dieses Bauprojekts schuf Hegele eines der bedeutendsten Werke des Wiener Jugendstils. Dieses Projekt ermöglichte es ihm auch, sich selbstständig zu machen und in das Wiener Künstlerhaus aufgenommen zu werden. 1908 wurde der aufstrebende Architekt als Professor für bautechnische Fächer an die Staatsgewerbeschule in Wien berufen, wo er – mit kriegsbedingter Unterbrechung – fast 30 Jahre lang unterrichtete.

 

Neben seiner Lehrtätigkeit setzte Max Hegele seine Tätigkeit als Architekt fort und nahm auch weiterhin regelmäßig an Wettbewerben teil. Seine Entwürfe für Großprojekte wie das Technische Museum in Wien wurden zwar oft prämiert, doch selten verwirklicht. Doch Hegele ließ sich dadurch nicht entmutigen und konzentrierte sich auf kleinere Aufträge. Während seiner Schaffenszeit entwarf er zahlreiche Wohn- und Geschäftshäuser, realisierte einige sakrale Bauprojekte, darunter die Pfarrkirche in Pressbaum, und setzte Projekte im öffentlichen Raum wie die Fillgrader-Stiege und die Aspernbrücke in Wien um.

 

Fillgraderstiege, Wien

Die Fillgraderstiege in Wien Mariahilf – ein Werk von Max Hegele. © Thomas Ledl, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

 

Gemeinsam mit seiner Frau Wilhelmine Stelzer zog Hegele schon in frühen Jahren nach Hadersdorf-Weidlingau, wo er auch die örtliche Friedhofskapelle entwarf. Nach seinem Tod im Jahr 1945 wurde er in einem Mausoleum am Friedhof von Hadersdorf-Weidlingau beigesetzt.

 

Vielseitiger Architekt mit breitem Repertoire

Auch wenn Max Hegele oft als Jugendstilarchitekt bezeichnet wird, sprechen doch seine Werke und Entwürfe eine andere, umfassendere Sprache: Sowohl bei seinen Sakralbauten als auch bei den Entwürfen für städtische Großprojekte wie den Neubau des Kursalons im Wiener Stadtpark wird deutlich, dass Hegeles Architektur stark von historischen Elementen geprägt war.

 

In seiner frühen Schaffenszeit war Hegele jedoch sehr von den Gestaltungsmöglichkeiten Otto Wagners und seiner Schüler fasziniert, was in den Bauten für den Wiener Zentralfriedhof eindrucksvoll zum Ausdruck kommt.

Friedhofskirche zum hl. Karl Borromäus
Friedhofskirche zum hl. Karl Borromäus
Simmeringer Hauptstr. 234
1110 Wien

E-Mail schreiben
Datenschutzerklärung
Darstellung: Standard - Mobil