Liebe Mitglieder in den Pfarrgemeinderäten,
nun ist die erste Zeit der gravierenden Einschränkungen des kirchlichen Lebens überstanden und es beginnen Schritte zur Rückkehr in das pfarrliche Leben, allem voran der Sonntagsgottesdienste. Viel Energie wird noch nötig sein bis zum Erreichen der „Normalität“. Doch ist es nicht auch in der Kirche wie in der globalen Situation, dass „Normalität“ einen eigenartigen Beigeschmack erhalten hat? Vielleicht steckte tatsächlich auch für uns als Kirche in dieser Zeit ein Aufruf. Waren unsere „normalen“ pfarrlichen Abläufe ausreichend Orte der Mitmenschlichkeit und Solidarität? Orte einer handfesten Erfahrung von Verbundenheit und Beziehung, offen und verbindlich? Hat nicht die Zeit der Einschränkung eine Verschiebung der Gewichte mit sich gebracht, wo wir uns nicht mehr nur auf eine Verbundenheit durch die Eucharistie verlassen konnten, sondern die Verbundenheit mit den Menschen der Pfarre, mit dem „Nächsten“ real praktisch zeigen mussten?
Es wäre wohl wichtig zu reflektieren und nachzuspüren, welche Spuren für die Zukunft des pfarrlichen Lebens sich in diesen Monaten aufgetan haben. Spuren für die Gestaltung dessen, was Pfarre für die Menschen sein will, genauso wie für die notgedrungen anderen Wege der Kommunikation und so manchem, das sich an den Gewohnheiten und Haltungen der Pfarrmitglieder verändert hat.
Für den Pfarrgemeinderat stehen viele Fragen an und die Antworten mögen ganz unterschiedlich sein. Er ist deutlicher gefragt als das Gremium, das sich mit Fragen der Leitung beschäftigt: Weichen legen für die Entwicklung im Herbst, für das kommende Jahr, Erfahrungen sammeln und bewerten, Entscheidungen finden die in eine gute Zukunft führen und motivieren zum Engagement, Menschen für den Glauben zu gewinnen (Mission) und sie in ihrem Weg als Christen zu begleiten (Jüngerschaft) – auch durch die schwierigen Zeiten.
Für eine Orientierung in dieser Situation bietet unser Newsletter eine Reihe von Methoden und Hilfen. Im gemeinsamen Gespräch, in der gemeinsamen Verantwortung und im Zusammenspiel aller Mitarbeitenden werden die Kräfte frei für den eigentlichen Auftrag. Dazu wünschen wir alle viel gutes Gelingen und Gesundheit und Gottes Segen für Ihre Pfarre!
Johannes Pesl
Team Pfarrgemeinderäte und Pastorale Strukturentwicklung