500 Baustellen betreut das Bauamt jährlich, von der Grundsteinlegung bis zu Fertigstellung.
1.200 Kirchen und ebenso viele Profanbauten betreut Architekt Harald Gnilsen als Vertreter der Diözese mit seinem Team, das aus acht Baureferenten, einer Ingenieurin im Innendienst, zwei Mitarbeiterinnen in der Buchhaltung, einer Archivarin und fünf Sekretariatsangestellten besteht.
Allein in der Buchhaltung werden pro Jahr rund 5.000 Rechnungen geschrieben und geprüft, gilt es doch 500 Baustellen zu betreuen. "Wir begleiten die Arbeiten von der Planung bis zum Abschluss," erklärt Gnilsen die umfassenden Aufgaben des Bauamtes. Anderseits geht es bei baulichen Aktivitäten neben den Wünschen und Bedürfnissen der Pfarren auch um Wirtschaftsfragen, die das Bauamt entscheidet. Die Vergabe von Aufträgen muss in jedem einzelnen Fall sorgfältig geprüft werden.
Da alle Kirchen unter Denkmalschutz stehen, hält das Bauamt auch intensiven Kontakt mit dem Denkmalamt. In der Diözese ist das Diözesankonservatorium ein wichtiger Partner des Bauamtes. Gemeinsam werden Vorschläge für Sanierungen gesucht, gefunden und Aufträge an Experten
vergeben.
Für die umfassenden Aufgaben des Bauamtes ist ein Jahresbudget von 23 Mill. Euro veranschlagt. Die Hälfte der Gelder kommen aus den Kirchenbeiträgen, weitere 7 Mill. Euro bringen die Pfarren selber auf, die öffentliche Hand - die Gemeinde Wien, das Land Niederösterreich und der Bund - beteiligt sich mit rund 2,5 Mill. Euro. Dazu kommen Sonderfinanzierungen.
Der weitaus größere Aufgabenbereich des Bauamtes ist aber die Erhaltung und Sanierung bestehender Gebäude. "Wir müssen jedes Projekt individuell sehen und uns auf jedes Objekt neu einlassen."
Dabei kommen immer wieder neue Techniken und Materialien zum Einsatz. Ein Beispiel dafür ist die Restaurierung des Kuppelfreskos in der Karlskirche. Die derzeit prominenteste Baustelle ist die Votivkirche an der Ringstraße. Eine Notsanierung vor einiger Zeit war unzureichend, jetzt wird an der umfassenden Renovierung gearbeitet. Ungefähr 20 Jahre wird es dauern, bis die Votivkirche wieder völlig instandgesetzt ist. "Frustrierend? Nein, so sehe ich das nicht. So wissen wir, dass wir sehr lange Arbeit haben werden", lacht Harald Gnilsen.