"Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,…"
Das Zitat aus einem Gedicht von Hermann Hesse mag nicht nur zu Beginn eines neuen Jahres bedeutungsvoll sein. Wir hoffen, dass für jene von Ihnen, die Sie in Ihrer Pfarre erstmals für den Bereich Weltkirche Verantwortung übernommen haben, der Zauber und die Begeisterung des Neuanfangs weiter spürbar und kraftspendend sind. Jedenfalls war davon bei unserem ersten "Impulstreffen Weltkirche" Ende September viel zu spüren. Das Echo war so positiv, dass wir im Neuen Jahr weitere "Impulstreffen" folgen lassen werden – mit vielen Anregungen für Sie, wie Sie weltkirchliches Engagement in der Pfarre lebendig gestalten können. Danke all jenen unter Ihnen, die uns ihre Aktivitäten und Wünsche im Rahmen unserer Umfrage mitgeteilt haben!
Einen Neuanfang wagen auch jeden Herbst zahlreiche Volontäre und Volontärinnen, die in die Weltkirche, in den globalen Süden aufbrechen - und manch Gewohntes hinter sich lassen, um sich auf die Freuden und Sorgen der "fernen Nächsten" einzulassen. So wenden sie sich bewusst vom ICH zum DU - so wächst ein WIR über alle kulturellen und menschlichen Grenzen hinweg. Wie sagte doch Hermann Hesse? "Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise, mag lähmender Gewöhnung sich entraffen." Wir freuen uns über so viel jugendliches Engagement und unterstützen dieses auch finanziell. Damit auch nach dem Einsatz Perspektiven für die Weiterarbeit zu Hause wachsen können, wird es auch 2018 wieder einen "Dialog für Eine Welt" geben – diesmal zu einer unsere Gesellschaft herausfordernden Aufgabe: "Polarisierung überwinden – Verbindungen schaffen".
30 Jahre nach unserer Gründung durch Weihbischof Florian Kuntner brachen auch wir im Jahr 2017 auf zu einer "Reise in ein Neuland". Christian Zettl wurde mit der Referatsleitung betraut und das Jahr war geprägt von Neuorientierungen im Rahmen des diözesanen Strategieprozesses. Für uns bedeutet dies, dass wir uns 2018 neu im Pastoralamt verorten werden, um von diesem Ort aus unseren Auftrag, "Brücke und Bindeglied zwischen unserer Ortskirche und der weltweiten Kirche" zu sein, die weltkirchliche Verantwortung und Verbindung unserer Diözese mit Leben zu erfüllen, mit finanziellen Mitteln, Personaleinsatz und Austausch und Partnerschaft zu fördern und Verantwortung wachzuhalten, in Erinnerung zu rufen und einzufordern.
Bei jeder Neuorientierung mit Blick auf die Zukunft tut es auch gut, uns selbst der eigenen Herkunft und Sendung zu vergewissern. Gelegenheit dazu wird 2018 auch unser Fest für Florian Kuntner und eine solidarische Weltkirche am 23. März bieten. Ganz im Geist von Florian Kuntner beschreibt ein Gedicht von Erwin Kräutler* den Sinn unseres Tuns:
Ich glaube an die Macht der Liebe,
die Grenzen überschreitet,
die persönliche Beziehungen vom Ich zum Du,
vom Ich zum Wir der Weltgemeinschaft
gelingen lässt.
Ich glaube an die Macht der Liebe,
die Tränen trocknet und Wunden heilt,
die Elend und Not mit dem Mantel
der geschwisterlichen Anteilnahme umfängt.
Ich glaube an die Macht der Liebe,
die den Schrei der Armen hört
und ihnen in Solidarität die Hände reicht.
Ich glaube an die Macht der Liebe,
die Zäune abbricht, Mauern niederreißt
und Brücken baut.
Ich glaube an die Macht der Liebe,
die Herzen bewegt und Distanzen
zwischen den Menschen überwindet.
Ich glaube an die Macht der Liebe,
die Leben spendet
und unseren Weg erleuchtet.
So möge diese Liebe, die uns im menschgewordenen Gott immer wieder neu geschenkt wird, unseren gemeinsamen Weg in dieses Neue Jahr erleuchten und weltkirchliche Solidarität lebendig halten lassen.
Das wünschen Ihnen
Christian Zettl, Roland Reisenauer und Claudia List vom Referat Weltkirche
*) Aus: Erwin Kräutler: Als Gott einer von uns wurde. Gedanken zur Weihnachtsbotschaft. Tyrolia: 2017
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