Samstag 23. November 2024
Evangelium von heute Lk 20, 27-40 + Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas In jener...
Meister, wo wohnst du? Er antwortete: Kommt und seht!
Joh. 1, 38-39
Namenstage Hl. Kolumban, Hl. Klemens I., Hl. Detlev, Hl. Felicitas, Hl. Margareta von...
In Jesus von Nazareth ist die Barmherzigkeit des Vaters lebendig und sichtbar geworden und hat ihren Höhepunkt gefunden.
(Papst Franziskus)
Projektberichte

Covid-19 erreicht Madagaskar

 

Am Freitagabend, dem 20. März, ist das Coranavirus offiziell auch in Madagaskar angekommen. Seitdem herrscht in vielen gesellschaftlichen Gruppen Angst.

Schon am nächsten Morgen strömten viele Menschen der wohlhabenden Schicht in Geschäfte, Banken und Apotheken, um sich noch rasch mit Bargeld und den nötigsten Gütern einzudecken. Die Armen der Bevölkerung konnten dabei nur zusehen.

 

Im Moment sind Schulen geschlossen und Zusammenkünfte weitgehend verboten. Auch unsere 500 Vozama Schulen sind geschlossen. Schon steht die harte Maßnahme eines generellen Ausgehverbotes im Raum. Präsident Andry Rajoelina hat die Städte Tana und Tamatave bereits zur Sperrzone erklärt. Flüge nach Europa sind für einen Monat ausgesetzt. Unsere Freunde aus Rhinau haben gerade noch die letzte Möglichkeit für einen Heimflug nutzen können. Wie soll unser armes Land mit dieser schweren Krise fertig werden, wenn schon so ein reiches Land wie Frankreich so zu kämpfen hat und auf Hilfe von den Nachbarländern angewiesen ist?

 

Vozama hat gleich am Tag nach der Erklärung der ersten Maßnahmen eine ganze Reihe von Bestimmungen zusammengestellt, um sich mit der kurz- und mittelfristigen Zukunft zu befassen. Alle Animateure sind im Einsatz, um die 500 Schulen zu besuchen und zu überprüfen, ob die Kinder zu Hause sind. Es werden noch ausstehende Gehälter an die Lehrer ausbezahlt und Schulungen über die grundlegenden Hygienevorschriften abgehalten. In unseren Management-Zentren von Fianar und Ambositra grand branlebas werden Schutzmasken verteilt: drei Stück für jede Einrichtung! Mehr sind nicht vorhanden. Das Personal wird auf eine mögliche Telearbeit vorbereitet. Die Räumlichkeiten werden täglich desinfiziert. Eine Glocke erinnert an das regelmäßige Händewaschen. Meine Assistentin Taratra hat mich wegen meines Alters fast eingesperrt und gibt nur im Notfall die Erlaubnis, mein Büro zu betreten! All das funktioniert seit zwei Tagen so halbwegs, aber es ist zu befürchten, dass es noch schlimmer werden wird.

 

 

Reis, Zucker, Salz sind inzwischen Mangelware und entsprechend teuer geworden. Auch Seife ist kaum mehr zu bekommen. Deshalb wurde eine außerordentliche finanzielle Unterstützung für die Mitarbeiter beschlossen. Die Buschlehrer sollen diese noch rechtzeitig vor Ostern erhalten.

 

Soweit unsere heutige Situation. Die Zukunft ist ungewiss. Es drängt sich die Frage auf: Hat „Schwarzafrika" wieder einen schlechten Start?

 

Wir beten mit ihnen allen!

 

Herzliche Grüße

 

frclaud

 

Aus dem Französischen redigiert und gekürzt: Roland Reisenauer / Referat Weltkirche und EZA

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