Kardinal Schönborn entsendet zwei Entwicklungs-Fachkräfte nach Kenia
„Zu Pfingsten ist die Kirche aufgebrochen in die ganze Welt – heute darf ich das Ehepaar Woltron in unsere Partnerdiözese Lodwar in Kenia entsenden.“ Mit diesen Worten spendete Kardinal Schönborn am Ende des Pfingsthochamtes 2022 in Stephansdom den beiden Entwicklungs-Fachkräften Gilian und Günter Woltron den Segen und ermutigte sie zugleich, „weltkirchliche Brückenbauer zwischen unseren beiden Diözesen“ zu sein. „Im Namen Christi seid ihr unterwegs, brecht auf, vertraut auf ihn, denn er vertraut auf euch!“ Gilian und Günter Woltron werden noch im Juni einen für zwei Jahre geplanten Einsatz im Rahmen der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (EZA) in der Diözese Lodwar im Nordwesten Kenias antreten.
"Wir kommen als Lernende"
Gilian Woltron soll die Diözese dabei unterstützen, das Personalmanagement der über 600 Mitarbeiter/innen zu verbessern, eine Abteilung für Human Resources aufzubauen und grundlegende Kenntnisse in diesem Bereich an die lokalen Mitarbeiter/innen vermitteln, während ihr Ehemann Günter den Auftrag hat, die bestehenden Wirtschaftsbetriebe der Diözese weiterzuentwickeln und Kenntnisse im Bereich der Unternehmensführung an die lokalen Mitarbeiter/innen zu vermitteln. „Wir kommen zunächst als Hörende und Lernende, wollen Vertrauen zu den Menschen vor Ort aufbauen und sehen, wie wir unseren Dienst entsprechend dem konkreten Bedarf am besten umsetzen können“, so das Ehepaar Woltron wenige Tage vor ihrem Abflug in eine „andere Welt“. Es erwartet sie ein Gebiet, das von aridem Wüstenklima mit Durchschnittstemperaturen um die 38 Grad und einer meist nomadischen Lebensweise der Einheimischen geprägt ist.
Einsätze seit den 70er Jahren
Mit der Entsendung des Ehepaars Woltron entspricht die Erzdiözese Wien einem Ansuchen ihrer Partnerdiözese. In der konkreten Abwicklung baut Christian Zettl, Vorsitzender der Diözesankommission für Weltkirche und Entwicklungszusammenarbeit (DKWE), auf die Expertise der von elf kirchlichen EZA-Organisationen getragenen Organisation HORIZONT3000, die seit über 60 Jahren auf die Entsendung von EZA-Fachkräften spezialisiert ist. „Mit der Entsendung setzen wir ein weiteres wichtiges Zeichen unserer weltkirchlichen Verantwortung, in der Missions- und Personaleinsätze in der Entwicklungszusammenarbeit eine wesentliche Rolle spielen“, so Zettl. Nach dem Aufbruch der ersten Fidei-Donum-Priester in den 70er Jahren nach Ecuador folgten zahlreiche weitere Einsätze von Priestern, Diakonen und Laien sowie von Volontären und EZA-Fachkräften in Länder wie Argentinien, Ecuador, Kolumbien, Moldau, Sambia, die Salomon Inseln im Südpazifik und St. Kitts in der Karibik.
Text: Christian Zettl