Samstag 21. Dezember 2024

40 Sänger und ein Halleluja für die Orgel

Bericht von einem Musikereignis, das Stimmen für eine Orgelsanierung einte.
Der Sonntag der Kirchenmusik wurde in Stockerau in ganz großem Stil gefeiert: mit der Krönungsmesse am Christkönigssonntag.
In der Pfarrkirche Stockerau steht ein Orgelsanierungsprojekt an. Die dort bestehende Orgel wurde von Joh. M. Kauffmann im Jahr 1888 erbaut. Seit dieser Zeit erfolgten zwar immer wieder Reparaturen und Versuche der klanglichen Anpassung, jetzt ist es aber dringend an der Zeit eine gründliche Instandsetzung durchzuführen. Das Projekt steht am Anfang, und als Auftakt organisierte der hierzu gegründete Kulturverein ein Konzert mit erlesener Kirchenmusik.
Ein großer Auftakt mit prächtiger Musik. Auf dem Programm standen Werke der großen Meister Georg Friedrich Händel und Wolfgang Amadeus Mozart. Das Zentrum bildete die berühmte Krönungsmesse in großer Besetzung und unter prominenter Leitung. Es spielte die Philharmonie Stockerau unter dem Dirigat von Rudolf Streicher. Die Gesangsolisten waren Sarah Handsteiner, Ilia Marinescu, Luiz de Melo und Florian Amtmann.
Der Chor war ein Zusammenwirken einer Abteilung der Chorvereinigung St. Augustin, sowie des Projektchores, der sich für dieses Ereignis zusammengefunden hatte. Es war dies eine erlesene Schar von 28 Sängerinnen und Sängern aus Stockerau und Umgebung, ausgewogen und ökumenisch zusammengesetzt. Die Proben für den Chor, die bereits im Mai begonnen hatten, wurden von Kirchenmusikreferent Johannes Lenius geleitet. Es wurden alle Teile der Messe, die Motette Ave verum Corpus und der Chor Halleluja aus dem Messias von G. F. Händel erarbeitet. Dabei waren sowohl die musikalischen und stimmtechnischen Details als auch liturgietheologische und spirituelle Hintergrundaspekte der Kompositionen Thema. Rudolf Streicher war sehr engagiert und kam auch eigens zu einer Chorprobe. Nach zweimaliger Verschiebung der Aufführung, konnte das Konzert am 24.November schließlich durchgeführt werden. Chor und Orchester waren im Altarraum aufgestellt, und gaben mit dem mit Zuhörer/innen gefüllten Kirchenraum ein schönes
Bild. Zu Beginn eröffnete die Obfrau des neu gegründeten Kulturvereines, Frau Andrea Riedler mit einer kurzen Vorstellung des Renovierungsvorhabens. Zwischen den Musikteilen erläuterte Pfarrer Andreas Kaiser die Musikstücke mit kurzen theologischen Erklärungen.
Dadurch herrschte in dem barocken Raum eine gelungene Stimmung: trotz schwieriger Akustik erklang die Musik sehr füllig und prächtig dank der ausgewogenen Klangaufteilung und der hohen Konzentration aller Ausführenden; die sensibel formulierten Zwischentexte bildeten einen spirituell zusammenhängenden Leitfaden.
Nach dem fulminanten Halleluja folgte der große, lang anhaltende Applaus. Anschließend bedankte sich Pfarrer Kaiser bei allen Mitwirkenden und lud zur Agape in das Pfarrzentrum P2 ein.
Die besinnlichen Klänge der bekannten „Air“ in D-Dur von Joh. Seb. Bach ließen das Fest in der Kirche ausklingen. Im Pfarrzentrum konnten sich noch alle Chorsänger/innen, Solist/innen, Instrumentalist/innen und zahlreiche Zuhörer/innen fachlich musikalisch, freundlich und herzlich bei Brot und Wein austauschen.

Johannes Lenius


 

Das Alter ist bunt – Eure Alten werden Träume haben

Unter diesem Motto haben wir am 4. Oktober 2024 fünfzig Jahre Seniorenpastoral in der EDW gefeiert. Die Feierlichkeiten begannen mit einer ökumenischen Vesper im Stephansdom.

Die musikalische Umrahmung unter der Leitung von Kirchenmusikreferent Michał Kucharko war auch entsprechend bunt gestaltet: So kam die Orgel, ein Vokalensemble mit Band einmal allein, aber auch in wunderbarer Harmonie miteinander zum Einsatz. Die guten „alten“ Neuen Geistlichen Lieder wurden kräftig und mit viel Freude gesungen. Es war eine sehr schöne Feier und besonders feine Zusammenarbeit zwischen Seniorenpastoral und dem Bereich Kirchenmusik. 

Unter dem Namen „Referat Altenpastoral“ wurde der Fachbereich Seniorenpastoral am 1. Oktober 1974 begründet und damals dem Pastoralamt der Erzdiözese Wien zugeordnet. Er gehört damit zu den ältesten Einrichtungen dieser Art in der Kirche Österreichs.

Michał Kucharko

Hochwasser durchkreuzte Chorprojekt-Plan …

…Bericht von einem Chorereignis, das trotz Absage des Abschlusskonzertes zu einem geistlichen Klangerlebnis verwandelt wurde.

Eigentlich hätte es ein festliches Konzert für die Orgel in der Pfarrkirche Stockerau sein sollen, die Naturereignisse haben jedoch eine Änderung der Pläne notwendig erscheinen lassen.

Dabei war alles so gut vorbereitet: In der Pfarrkirche Stockerau steht ein  Orgelsanierungsprojekt an. Das Projekt steht am Anfang und als Auftakt zu diesem Projekt war ein Konzert mit Kirchenmusik von Wolfgang Amadeus Mozart geplant. Ein großer Auftakt mit großer Besetzung und prominenter Leitung. Das Stockerauer Stadtorchester mit seinem Leiter Rudolf Streicher sollte spielen. Das vorbereitete Programm: Die Krönungsmesse für die Königin der Instrumente.

Dazu wurde auch ein Projektchor zusammengestellt, eine erlesene Schar von 28 Sängerinnen und Sängern aus der größeren Region, ausgewogen und ökumenisch zusammengesetzt. In zwei Wochen waren fünf Proben angesetzt, in denen Kirchenmusikreferent Johannes Lenius die Teile der Messe, die Motette „Ave verum“ und den Chor „Halleluja“ aus dem Messias von G. F. Händel vorstellte und erarbeitete. Dabei waren sowohl die musikalischen und stimmtechnischen Details als auch liturgietheologische und spirituelle Hintergrundaspekte der Kompositionen Thema. Rudolf Streicher war sehr engagiert und kam auch eigens zu einer Chorprobe. Es war für die Aufführung am 22. September alles bestens vorbereitet.

Die Naturereignisse haben jedoch eine andere Regie geführt. Die Woche zuvor gab es verheerende Regenfälle und Land- und Hausüberflutungen, sodass vier Tage vor dem Konzert die Absage bzw. Verschiebung entschieden wurde.

In der letzten Chorprobe wurde daher umdisponiert und eine Mini-Auswahl der erarbeiteten Werke für die Sonntagabendmesse vorbereitet.

Und schließlich erklangen in der Kirche das Kyrie aus der Krönungsmesse, Ave Verum und Laudate Dominum, gesungen von einem etwas verkleinerten Chor und mit Orgelbegleitung durch Beate Kokits, nebst den Gemeindeliedern und Psalmen. Ein schönes Zeichen als Fürbitt-Musik und ein würdiger Ersatz für das Konzert.

Johannes Lenius

Schola in itinere – Choralmeditation auf dem Weg

Bereits zum dritten Mal machte sich vom 11. - 14. Juli 2024 eine Gruppe von fünfzehn Personen auf den Weg, um den Klang der Wehrkirchen zu erkunden und das Ineinanderwirken von Kultur, Musik und Spiritualität zu erleben. Unser Referent war auch diesmal Thomas Holmes, die spirituelle Begleitung lag wieder in den Händen von Sr. Johanna Kobale, das gemeinsame Thema waren die „Ich bin“-Worte aus dem Johannesevangelium. Waren es im Vorjahr die südlichen Wehrkirchen in der Buckligen Welt, erkundeten wir diesmal den nördlichen Teil.

Am ersten Nachmittag erarbeiteten wir mit Thomas Holmes beispielhafte gregorianische Gesänge zum Thema „Ego sum – ich bin…“. Zwischendurch bot der Eisgreissler in Krumbach willkommene Abwechslung, bevor wir den Tag in der Wehrkirche von Bad Schönau mit der Komplet beschlossen.

Am nächsten Morgen fuhren wir nach Edlitz, um das kreativ und liebevoll gestaltete Wehrkirchen-Museum zu besichtigen, schließlich waren heuer einige zum ersten Mal dabei. Gleich danach ging es zur wahrlich beeindruckenden Wehrkirche in Lichtenegg, wir kletterten in die oberen Geschoße, die damals dem Schutz der Bevölkerung dienten und bestaunten sogar einen originalen Backofen im Kirchturm.

Am Nachmittag sangen wir in der Apsis der Kirchen von Wiesmath und Thernberg, der Abend fand beim Heurigen in Ödhofen einen gemeinschaftlichen Ausklang.

Am Samstag ging es bald nach Pitten zum kreativ gestalteten Franziskusweg. Dort bekamen wir eine Führung und erlebten die Bergkirche, und im Choralgesang besonders die beeindruckende Felsenkirche. Die Atmosphäre und der Klang in diesen jahrhundertealten Kirchen berühren unmittelbar und laden ein, auf das Einfache und Wesentliche zu schauen.

In Lanzenkirchen probten wir noch fleißig, schließlich wartete in Aspang erstmals eine Videoaufnahme auf uns. Dafür mussten wir als Ensemble auch einen Namen finden: „Schola in itinere“!

 

Die „Schola auf dem Weg“ trifft unsere Situation in mehrfacher Weise:

  • Wir sind gemeinsam von Kirche zu Kirche auf dem Weg
  • Wir sind am Beginn des Weges zu Gregorianischem Gesang, in den wir immer tiefer eintauchen wollen
  • Wir sind spirituell gemeinsam auf dem Weg

Am Sonntag gestalteten wir wieder den gut besuchten Gottesdienst in Bad Schönau mit unseren gregorianischen Gesängen, rundeten in Hochneukirchen diese bereichernden Tage mit einer Andacht ab und genossen ein abschließendes gemütliches Mittagessen in Gschaidt.

Und nächstes Jahr? Der Termin steht schon fest: 10. - 13. Juli 2025. Voraussichtlich werden wir dann die Kirchen rund um Griffen in Kärnten erkunden – vielleicht auch mit Ihnen?

 

Sr. Johanna Kobale, Thomas Holmes

Orgelkurse in Hollabrunn und Großengersdorf, Vikariat Nord

Der Orgelkurs „Step by Step“ wurde im Juni 2024 erfolgreich abgeschlossen. Ziel des Kurses war es, die Orgelmusik in den Pfarrgemeinden zu fördern, sowohl mit Hinführungen zur Begleitung der Gemeindegesänge als auch durch Vorstellen und Kennenlernen selbständiger Orgelwerke und Orgelliteratur.

Der Kurs war so gestaltet, dass sowohl Anfänger als auch bereits tätige Organistinnen und Organisten sich aus- und weiterbilden lassen konnte - praxisorientiert und zeitgemäß. Dazu wurden im Vorfeld eine Liste ausgeschickt, in der als erster Teil Lieder aus dem GOTTESLOB und als zweiter Teil ein Bündel dazu passender Orgelliteratur angegeben wurde. Dabei wurden Sätze aus unterschiedlichen Orgel- und Klavierbüchern herangezogen, sowie auch Kurzintonationen und Vor- und Nachspiele zu diesen Gesängen. Der zweite Orgelliteraturteil beinhaltete zu den Gottesdiensten passende Werke, abgestuft nach Schwierigkeitsgraden und entsprechend dem Kirchenjahr.
 

Die Themen waren:

Beginn – Ende – Segen
Erntedank - Gabenbereitung – Kommunion
Ehre – Heilig
Fastenzeit – Passion
Ostern – Himmelfahrt
Pfingsten – Trinitatis
Sommer – Sonne, Morgen – Abend

 

Pro Semester wurden vier Einheiten im Abstand von etwa drei bis vier Wochen angeboten. So konnten die Inhalte in den Zwischenzeiten geübt und dann auch vorgetragen werden. Um eine  möglichst große Region abdecken zu können, wurde an zwei Orten unterrichtet. Hollabrunn war der westliche Ort, wo die große dreimanualige Hradetzky-Orgel viele Möglichkeiten eröffnete. Hier trafen sich sechs Teilnehmer*innen an Freitagabenden. Im Osten des Vikariates stand die zweimanualige Kauffmann-Orgel in Großengersdorf  für drei Teilnehmerinnen an Samstagvormittagen zur Verfügung.

Auf diese Weise konnte der Entfall des dislozierten Einzelunterrichts des Diözesankonservatoriums durch die Tätigkeit des Kirchenmusikreferenten des Vikariates aufgefangen werden.

Johannes Lenius

 

Kurs für Liturgisches Orgelspiel in Mannswörth, Vikariat Süd

Vier Organistinnen und Organisten aus dem Vikariat Süd trafen sich an sechs Abenden in den Monaten Mai und Juni zum liturgischen Orgelspiel. An der Ullmann-Orgel der Pfarrkirche Mannswörth konnten sie den Anweisungen des Referenten folgend zunächst die Ausführung des Liedsatzes aus dem Orgelbuch zum Gotteslob perfektionieren. Dabei wurde besonders auf Registrierung, Liedtempo und Artikulation geachtet. In der Folge wurden die passenden Vorspiele ergänzt und auch der Übergang zum Lied in Agogik und Metrik ausprobiert. Einen weiteren Schwerpunkt bildeten verschiedene Vorspielmodelle anhand des Orgelbuchsatzes oder nach freier Erfindung: Zwei- oder dreistimmige Imitation, Lückensatz, Pendelmelodik, melodisch rhythmische Veränderung und unterschiedliche Verzierungsformen; zuletzt wurden alle erlernten Techniken zur Gestaltung von längeren Vor- und Nachspielen herangezogen.

Herbert Gasser


 

„Locus iste“ - Chortag im Vikariat Süd

Das Bruckner-Jahr 2024 war Grund und Anlass, diese Motette als Thema des alljährlichen Frühlingschortages im Vikariat Unter dem Wienerwald der Erzdiözese Wien auszuwählen. Rund vierzig Sänger*innen waren der Einladung des Kirchenmusikreferenten Herbert Gasser gefolgt und studierten unter seiner Anleitung das „Locus iste“ und die „Windhaagermesse“ von Anton Bruckner (in der vierstimmigen Fassung von Joseph Messner) ein. Weitere Chorsätze zum Thema Kirchweihe – Bruckner schuf die Motette 1869 zur Einweihung der Votivkapelle des Linzer Domes – rundeten das Programm des Nachmittages ab: „Die Kirche steht gegründet“ im originalen Satz von Samuel Sebastian Wesley und  „Ein Haus voll Glorie schauet“  mit Überchorsatz und Chorstrophe von Herbert Gasser.

 

Herbert Gasser


 

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Pastoralamt der ED. Wien Kirchenmusik
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