…Bericht von einem Chorereignis, das trotz Absage des Abschlusskonzertes zu einem geistlichen Klangerlebnis verwandelt wurde.
Eigentlich hätte es ein festliches Konzert für die Orgel in der Pfarrkirche Stockerau sein sollen, die Naturereignisse haben jedoch eine Änderung der Pläne notwendig erscheinen lassen.
Dabei war alles so gut vorbereitet: In der Pfarrkirche Stockerau steht ein Orgelsanierungsprojekt an. Das Projekt steht am Anfang und als Auftakt zu diesem Projekt war ein Konzert mit Kirchenmusik von Wolfgang Amadeus Mozart geplant. Ein großer Auftakt mit großer Besetzung und prominenter Leitung. Das Stockerauer Stadtorchester mit seinem Leiter Rudolf Streicher sollte spielen. Das vorbereitete Programm: Die Krönungsmesse für die Königin der Instrumente.
Dazu wurde auch ein Projektchor zusammengestellt, eine erlesene Schar von 28 Sängerinnen und Sängern aus der größeren Region, ausgewogen und ökumenisch zusammengesetzt. In zwei Wochen waren fünf Proben angesetzt, in denen Kirchenmusikreferent Johannes Lenius die Teile der Messe, die Motette „Ave verum“ und den Chor „Halleluja“ aus dem Messias von G. F. Händel vorstellte und erarbeitete. Dabei waren sowohl die musikalischen und stimmtechnischen Details als auch liturgietheologische und spirituelle Hintergrundaspekte der Kompositionen Thema. Rudolf Streicher war sehr engagiert und kam auch eigens zu einer Chorprobe. Es war für die Aufführung am 22. September alles bestens vorbereitet.
Die Naturereignisse haben jedoch eine andere Regie geführt. Die Woche zuvor gab es verheerende Regenfälle und Land- und Hausüberflutungen, sodass vier Tage vor dem Konzert die Absage bzw. Verschiebung entschieden wurde.
In der letzten Chorprobe wurde daher umdisponiert und eine Mini-Auswahl der erarbeiteten Werke für die Sonntagabendmesse vorbereitet.
Und schließlich erklangen in der Kirche das Kyrie aus der Krönungsmesse, Ave Verum und Laudate Dominum, gesungen von einem etwas verkleinerten Chor und mit Orgelbegleitung durch Beate Kokits, nebst den Gemeindeliedern und Psalmen. Ein schönes Zeichen als Fürbitt-Musik und ein würdiger Ersatz für das Konzert.
Johannes Lenius