Schwerpunkt: In der Kraft von Ostern
IMPULS | WALLPAPER | BIBLISCHE VERTIEFUNG
Ganz der Christus-Wirklichkeit öffnen
In der Kraft von Ostern leben bedeutet: öffne dich ganz der Christuswirklichkeit und entfalte dich und dein Leben in ihr.
Und: prüfe alles und lass SEINE Auferstehungskraft – sie ist die göttliche Kraft, die heilt und lebendig macht – ganz tief in all dein Leben, Denken, Fühlen, Sprechen und Handeln eindringen und alles durchwirken.
Die Impulse im Folgenden begleiten dich auf diesem Weg.
Jesus Gebet
Das Jesus Gebet, wie in der letzten SonnenSeite vorgestellt, kann hier eine kostbare Brücke sein:
nicht nur mitten im Tag, auch zu Beginn und am Ende jeden Tages lohnt es sich, bewusst all meine Gedanken, Gefühle, Ereignisse durchzugehen und im Atem mit dem Namen „Jesus Christus“ zu verbinden.
Für mich ist das wie eine Art Gottes-Scan meines Lebens. Ich sehe alles im Lichte Jesu. Das Schöne, all das, wofür ich dankbar bin, aber auch begangene Fehler, alles nicht-gelungene, alles, was einer Korrektur bedarf.
Meine Fehler darf ich in seine Hände legen, für das Schöne darf ich von Herzen danken und mich in meiner Weg-Richtung neu ausrichten.
In der Kraft von Ostern werden so Heilung, Richtung und Klarheit geschenkt.
Wie eingangs erwähnt, sind Ostern und Auferstehung nur dann zu verstehen, wenn man bereit ist, sich dem Leid, dem Sterben und dem Tod zuzuwenden. Wegweiserin und Impulsgeberin will uns die Karwoche sein.
Ich lade ein zu drei besonderen Perspektiven:
1. Die Kraft des Schweigens in meinem Leben
Es gibt eine Fülle an Worten, mit denen wir uns verständigen können. Doch wir kennen auch Augenblicke, in denen uns die Worte fehlen. Wir erleben, dass es Momente gibt, in denen Schweigen keine Leere bedeutet, sondern vielmehr unsere Ehrfurcht vor der Fülle, ja vor dem Leben, zum Ausdruck bringt. In meiner Tätigkeit als Seelsorger im Krankenhaus kenne ich die Kraft und den Segens des Schweigens, der keinen Abbruch der Kommunikation markiert, sondern eine weitere Verdichtung – dorthin, wo die richtigen Worte fehlen.
Jesus war ein Mann großer Worte. Menschen lauschten ihm fasziniert. Jesus war jedoch auch ein Mann der Stille. Er hat immer wieder bewusst die Stille aufgesucht und er war ein Mann, von dem eine große friedvolle Stille ausging.
Mich berührt der Einzug Jesu nach Jerusalem, den wir am Palmsonntag, am Eingang in die Karwoche feiern. Er sitzt auf einem Fohlen, Menschen jubeln ihm zu, begleiten ihn, feiern ihn. Er sitzt auf dem jungen Esel und reitet nach Jerusalem – und – er schweigt.
Er sagt kein Wort.
Um ihn ist alles laut, fröhlich, aufgeladen, bunt.
Er ist ganz bei sich. Ruhend. Still.
Von Jesus geht eine Kraft aus, welche die Worte übersteigt.
Ich denke, es sind seine Aufmerksamkeit, seine dem konkreten Menschen zugewandte Liebe und seine Gott-Verbundenheit.
Ich ermutige: gehe im biblischen Impuls diesen Weg an der Seite von Jesus.
Erkenne die Kraft, die von ihm ausgeht und lass dich berühren von seiner Ruhe.
Fragen zur persönlichen Vertiefung:
- Wann gibt es in deinem Leben Zeiten der Ruhe, des Friedens, der Sammlung und der Kraft?
- Welche Momente kennst du, in denen du Worte ruhen lässt und den Segen der Stille teilst?
- In welchen Situationen deines Lebens wünschst du dir die Ruhe Jesu, von der eine solche Präsenz und Kraft ausgeht?
2. Der Engel in den Gräbern deines Lebens
Wenn wir die Berichte in den Evangelien zu Jesu Auferstehung lesen, dann fällt eine große Gemeinsamkeit auf. Verschiedene Menschen machen sich auf zu seinem Grab – und: die Menschen beugen sich sogar hinein in die Finsternis der Grabhöhle, die für sie noch viel düsterer gewesen sein muss, als die Höhle selbst, lag doch darin – so glaubten sie – all ihre Hoffnung begraben.
Dieser Weg zum Grab und das Hineinbeugen ins Grab ist also notwendig, um die Kraft der Auferstehung zu erfahren und Vertrauen und Trost zu empfangen.
In unserer Gesellschaft werden Sterben und Tod leider viel zu oft verdrängt. Als Seelsorger im Krankenhaus weiß ich um die Qualität eines begleiteten Sterbens und um die Wichtigkeit eines gelungenen Abschieds. In unserem Verabschiedungsraum können Angehörige noch lange bei ihrem Lieben verweilen und wir Seelsorger/innen gestalten und moderieren diese gemeinsame Zeit. Wer das erlebt, erfährt im größten Schmerz des Abschieds auch großen Trost. Viele Trauernde verlassen diesen Raum dann nicht mehr ausschließlich schmerzerfüllt, sondern auch in großer Dankbarkeit. Sie sind berührt über diese Möglichkeit des Abschied Nehmens.
Ich bin überzeugt: Das „Wie“ eines Abschieds leuchtet heil-voll in den weiteren Weg der Trauer und ins ganze Leben.
Wir kennen freilich alle die Trauer um liebe Verstorbene und wir kennen ihre Gräber.
Viele von uns besuchen diese Orte bewusst und pflegen sie liebevoll.
Für uns Christ/innen ist es gewissermaßen "leichter", uns den Gräbern zuzuwenden, weil wir wissen: sie sind nicht das Letzte, sie bedeuten nicht das Ende. Sie sind bloß Gräber des irdischen Lebens und Übergang in ein Leben im Himmel, das kein Ende kennt.
Im übertragenen Sinn gibt es noch viele weitere Gräber in unserem Leben. Orte, wo Enttäuschungen, unerfüllte Träume und Hoffnungen, Verletzungen, … und vieles mehr begraben liegen.
Christliche Spiritualität ermutigt, die vorgerollten Steine wegzuwälzen und uns tief hinein zu beugen – dort finden wir letztlich keine finstere Hoffnungslosigkeit, dort wartet vielmehr ein Engel des Trostes und der Zuversicht. Und mit Christus darf alles Begrabene in meinem Leben ganz neu mit Leben erfüllt werden und neu auferstehen. Es will sich in der Kraft Jesu Christi ganz neu entwickeln und hinein entfalten in dein und mein Leben.
Fragen zur persönlichen Vertiefung:
- Welchen Ort und welche Bedeutung haben Trauer und Abschied in meinem Leben?
- Welche Verstorbenen fehlen mir besonders? Möchte ich in der Kraft der Auferstehung unsere Beziehung wieder neu beleben?
- Welche weiteren Gräber kenne ich in meinem Leben? Welche Hoffnungen und Träume musste ich begraben? Welche Gräber will ich öffnen und mit Jesus Christus besuchen? Was will geheilt werden und was neu auferstehen?
3. Die Erkenntnis der Auferstehung in meinem Leben
Wenn wir die Berichte in den Evangelien zu Jesu Auferstehung lesen, dann fällt eine zweite große Gemeinsamkeit auf. Ganz enge Vertraute von Jesus begegnen dem Auferstandenen und wissen zuerst nicht, um wen es sich handelt. Nach einiger Zeit erschließt sich für sie der Gesamtzusammenhang und sie erkennen ihn.
Dieses „Erkennen“ zieht sich wie ein roter Faden durch das irdische Leben Jesu und findet in den Begegnungen mit dem Auferstandenen seinen Höhepunkt.
Die Osterzeit lädt uns ein, Jesus Christus als Sohn Gottes und als Auferstandenen zu begegnen und zu erkennen. Wer ihn erkennt, der lebt in der Kraft von Ostern.
Fragen zur persönlichen Vertiefung:
- Wie steht es um mein Vertrauen um die Auferstehung Jesu? Was hilft mir? Was brauche ich, um zu erkennen?
- Wenn ich auf mein bisheriges Leben blicke: in welchen Situationen und Momenten erkenne ich im Nachhinein die Begegnung mit dem Auferstandenen?
- Wie kann es mir gelingen, Jesus Christus im Hier und Heute zu erkennen? An welchen Orten und in welchen Rahmenbedingungen fällt es mir leichter? Wo muss ich genauer hinschauen?
Geschenke: Smartphone-Hintergründe als Erinnerung
Gerne kannst du dir diese Wallpaper in Originalgröße downloaden. Als Hintergrund am Smartphone oder ausgedruckt und aufgehängt wollen sie Erinnerungs-Anker sein, die mitten in deinem Alltag deine Aufmerksamkeit auf Gottes Gegenwart richten. Für deine persönliche Erfahrung der SonnenSeite des Lebens!
Biblische Vertiefung in dieser Zeit
In dieser besonderen Zeit lohnt es sich, in besonderer Weise wach zu sein und Hörende/r. In den persönlichen Gebetszeiten, in den Träumen und mitten im Alltag.
Bibelstellen, die sich zur persönlichen Vertiefung in dieser Zeit sehr gut eignen sind folgende:
Der Einzug Jesu in Jerusalem
Mt 21,1-11
Als sich Jesus mit seinen Begleitern Jerusalem näherte und nach Betfage am Ölberg kam, schickte er zwei Jünger voraus und sagte zu ihnen:
Geht in das Dorf, das vor euch liegt; dort werdet ihr eine Eselin angebunden finden und ein Fohlen bei ihr. Bindet sie los und bringt sie zu mir!
Und wenn euch jemand zur Rede stellt, dann sagt:
Der Herr braucht sie, er lässt sie aber bald zurückbringen.
Das ist geschehen, damit sich erfüllte,
was durch den Propheten gesagt worden ist:
Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir.
Er ist friedfertig
und er reitet auf einer Eselin
und auf einem Fohlen,
dem Jungen eines Lasttiers.
Die Jünger gingen und taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte.
Viele Menschen breiteten ihre Kleider auf der Straße aus, andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg.
Die Leute aber, die vor ihm hergingen und die ihm folgten,
riefen: Hosanna dem Sohn Davids!
Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn.
Hosanna in der Höhe!
Als er in Jerusalem einzog, geriet die ganze Stadt in Aufregung,
und man fragte:
Wer ist das?
Die Leute sagten: Das ist der Prophet Jesus von Nazaret in Galiläa.
Übertragen in diese SonnenSeite-Zeit:
Ich will still werden
und hinein hören
dem Leben lauschen
und in der Vielzahl an Stimmen
deine Wirklichkeit erahnen.
Ich will vertrauen
dass du es bist
der mich leitet
Ich will allen Versuchungen widerstehen
die mich ablenken
oder wegführen
von jenem wunderschönen Bild
wie du mich gedacht und geschaffen hast.
Begegnung mit dem Auferstandenen
Joh 20,11-18
Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn weggenommen und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat. Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister. Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er ihr gesagt hatte.
Übertragen in diese SonnenSeite-Zeit:
Ich will mich dem Leben ganz öffnen
Ich will Jesus vertrauen
in der Kraft der Auferstehung
Komm mit mir
öffne mit mir die Gräber meines Lebens
wisch ab
all meine Tränen, meinen Kummer, meinen Schmerz
geh mit mir hinein
sei mit mir
wenn ich Engeln begegne
die mir verkünden
die Gräber sind leer
warum suchst du das Leben
bei den Toten
Ich feiere Auferweckung
Auferweckung meiner Lieben
Auferweckung meiner Träume
Auferweckung meiner Hoffnungen
Ich tanke
Vertrauen
Kraft
Liebe
Ich erfahre
Heilung
Sammlung
Nähe
DU
Mein Gott
Mein Auferstandener
Amen.
Mit offenen Augen
und
mit weitem Herzen
will ich in diese Oster-Zeit hineingehen
in die Begegnung mit DIR
mein Gott
Im Gebet
und auch ganz im Unerwarteten
DICH erkennen
DEINE Auferstehung
und darin
DEINE GRENZENLOSE LIEBE
Ich bin hier. Ich HÖRE.
Ich nehme mir Zeit
zu Beginn jedes Tages und an seinem Ende
Und in vielen bewussten Atemzügen
die mir deine Gegenwart lehren.
Ich bin da
Du bist da
Ich höre auf dich.
Amen.