Schöpfungszeit
Hitze, Tropennächte, ausgetrocknete Böden – die Auswirkungen des Klimawandels machen uns allen zu schaffen. Am Sonntag lädt die Kirche ein zum „Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung“. Der ganze September soll „Schöpfungszeit“ sein. Sie will darauf aufmerksam machen, wie bedroht und zugleich kostbar unsere Welt ist. Doch was soll das alles gegen den globalen Klimawandel ausrichten? Ist ein „Gebetstag“ mehr als ein Slogan, der niemandem hilft?
Ich bin im Montafon in Vorarlberg aufgewachsen. Ich liebe unser Tal, die Berge, die Jahreszeiten, die Wanderungen. In die Freude mischt sich die Sorge. Wie wird es weitergehen? Die Sommer sind ungewohnt heiß, die Winter immer schneeärmer. Was wird aus unserem Tal, das so sehr vom Tourismus lebt? Es hilft nichts, von früher zu träumen. Mir wird immer deutlicher: Wir haben nur diese Welt als Lebensraum. Unser Planet ist unsere Heimat. Wir hängen ganz von ihm ab. Statt zu klagen, sollten wir danken für die Wunder der Schöpfung. Ich kann nicht genug staunen, wie alles zusammenhängt, aufeinander abgestimmt ist. Die Ehrfurcht vor der Schöpfung kann uns helfen, mit ihr behutsamer umzugehen. Dazu dient auch der Weltgebetstag.