Gottes Güte
Barmherzigkeit Gottes, Stimme der Barmherzigkeit des im Allerheiligsten Altarsakrament verborgenen Herrn, Der vom Thron Seiner Barmherzigkeit zu uns sagt: "Kommt alle zu Mir."
Gespräch des barmherzigen Gottes mit der sündigen Seele
- Jesus: "Sündige Seele, fürchte Deinen Erlöser nicht. Ich komme als Erster zu dir, denn Ich weiß, dass du aus dir selbst nicht fähig bist, dich zu Mir zu erheben. Kind, fliehe nicht vor deinem Vater, beginne ein Gespräch ganz allein mit deinem Gott der Barmherzigkeit, der dir selbst Seine Worte der Vergebung sagt und dich mit Seinen Gnaden überschütten will. O wie wertvoll ist Mir deine Seele. Ich habe dich in meine Hände eingeschrieben und du hast dich mit einer tiefen Wunde in Mein Herz geprägt."
- Seele: "Herr, ich höre Deine Stimme, die mich vom falschen Weg zur Umkehr ruft, aber ich habe weder Mut noch Kraft."
- Jesus: "Ich bin deine Kraft. Ich will dir Stärke geben zum Kampf."
- Seele: "Herr, ich erkenne Deine Heiligkeit und fürchte mich vor Dir."
- Jesus: "Weshalb fürchtest du dich, Mein Kind, vor dem Gott der Barmherzigkeit? Meine Heiligkeit hindert Mich nicht, dir gegenüber barmherzig zu sein. Siehe, Seele, für dich habe ich den Thron der Barmherzigkeit auf Erden gegründet, dieser Thron ist der Tabernakel - und von ihm will Ich herabsteigen in dein Herz. Siehe, Ich habe Mich weder mit einem Gefolge noch mit Wächtern umgeben. Du hast zu jeder Zeit Zutritt zu Mir. Ich will zu jeder Tageszeit mit dir reden und dir Gnaden schenken." -
- Seele: "Herr, ich befürchte, dass Du mir die große Sündenzahl nicht vergeben wirst; mein Elend erfüllt mich mit Bangen."
- Jesus: "Meine Barmherzigkeit ist größer als dein Elend und das Elend der ganzen Welt. Wer kann Meine Güte ermessen? Für dich bin Ich vom Himmel auf die Erde herabgekommen; für dich habe Ich mich an das Kreuz nageln lassen; für dich ließ Ich mit der Lanze Mein Heiligstes Herz öffnen und somit öffnete ich für dich die Quelle der Barmherzigkeit. Komme und schöpfe mit dem Gefäß des Vertrauens Gnaden aus dieser Quelle. Ein demütiges Herz weise ich niemals zurück. Dein Elend versank im Abgrund Meiner Barmherzigkeit. Weshalb solltest du um dein Elend mit Mir streiten? Komme Mir entgegen und gib Mir alle deine Not und dein Elend und Ich werde dich mit Meinen Schätzen erfüllen."
- Seele: "Herr, Du hast mit Deiner Güte mein steinernes Herz besiegt. Voll Vertrauen und Demut komme ich zum Tribunal Deiner Barmherzigkeit. Erteile mir durch die Hand Deines Stellvertreters Nachlass der Sünden. O Herr, ich fühle, wie Gnade und Friede über meine arme Seele herabfließen. Ich fühle, Herr, wie mich Deine Barmherzigkeit umfängt und durchdringt. Du hast mir mehr verziehen, als ich zu erwarten wagte und zu denken vermochte. Deine Güte überstieg alle meine Wünsche. Jetzt aber, von Dank erfüllt, für die vielen Gnaden, lade ich Dich ein in mein Herz. Ich irrte umher, wie ein verlorenes Kind, das auf Abwege geriet, aber Du bist mir Vater geblieben. Vervielfache in mir Deine Barmherzigkeit, denn Du siehst, wie schwach ich bin."
- Jesus: "Kind, sprich nicht mehr von deinem Elend, denn Ich habe es schon vergessen. Höre, Mein Kind, was Ich dir zu sagen habe: Schmiege dich an Meine Wunden und schöpfe aus der Quelle des Lebens alles, was dein Herz begehrt. Trinke üppig aus der Quelle des Lebens und du bleibst während der Reise nicht stecken. Schaue den Glanz Meiner Barmherzigkeit und fürchte die Feinde deiner Erlösung nicht. Preise Meine Barmherzigkeit" (TB 1485).
Es gibt viele Stellen dieser Art in den Tagebüchern von Sr. Faustyna. Ich habe einige Stellen herausgesucht, die besonders von der Beichte handeln. Sie nennt die Beichte immer wieder das "Tribunal der Barmherzigkeit". Ein widersprüchlicher Ausdruck, "Tribunal", das Gericht der Barmherzigkeit. Sie schreibt einmal, dass Jesus ihr sagt: "Bete für diese Seelen, damit sie sich nicht ängstigen, zum Tribunal Meiner Barmherzigkeit zu kommen" (TB 975). Wurde die Beichte so erlebt? Hat man die Beichte bei uns wirklich als "Tribunal der Barmherzigkeit" erlebt? Ist das weitgehende Verschwinden der Bußpraxis nicht auch darauf zurückzuführen, dass viele Menschen die Beichte als Zwang erlebt haben, nicht als einen Ort der Barmherzigkeit, sondern der Kontrolle, als Versuch, die Gewissen zu steuern und die Menschen zu entmündigen?