Rückblick: Fachtag "LITURGIE und LEBEN"
Vikariate der Erzdiözese Wien luden zum gemeinsamen Fachtag in das Stift Klosterneuburg ein.
Rund 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren am 11. Oktober 2014 der Einladung der drei Bischofsvikariate zu einem gemeinsamen Fachtag Liturgie in das Stift Klosterneuburg gefolgt, das heuer sein 900. Gründungsjubiläum feiert. Der Tag stand unter dem Motto "LITURGIE und LEBEN - Lebenswelten und Gemeinden".
Anlass: 50 Jahre Liturgiekonstitution - 60. Todestag von Pius Parsch
Das Datum für den Fachtag war nicht zufällig gewählt, wies Univ.-Prof. Dr. Andreas Redtenbacher in seiner Begrüßung hin: Ganz bewusst hatte man sich für den 11. Oktober entschieden, an dem 1952 das Zweite Vatikanische Konzil eröffnet wurde, und der gleichzeitig der liturgische Gedenktag des Hl. Papstes Johannes XXIII ist. 50 Jahre Liturgiekonstitution (4. Dezember 1963) und der 60. Todestag von Pius Parsch (1884-1954) waren Anlass für diesen gemeinsamen Fachtag.
"Liturgie in meinem Leben" - Bischofsvikare über die Liturgie
Mit persönlichen Blitzlichtern und kurzweiligen Anektoten eröffneten die drei Bischofsvikare den Teilnehmer/innen des Fachtages ihren Zugang zur Liturgie und ihre Bedeutung für das persönliche Leben.
Weihbischof DI Mag. Stephan Turnovszky, Vikariat Nord | P. Mag. Dariusz Schutzki, Vikariat Stadt | Msgr. Dr. Rupert Stadler, Vikariat Süd |
"Der Sonntagsmesse vorzustehen ist für mich nicht Arbeit, sondern Feiern." |
"In der Liturgie war ich frei." |
"Liturgie war für mich immer stärkend für den eigenen Glaubensweg." |
"Der pfarrliche Liturgiekreis hebt die Qualität der Liturgie. Mehr Menschen sehen einfach mehr." |
"Die Liturgie ist ein Geschenk Gottes, das wir verwalten dürfen." |
"Liturgie muss so gefeiert werden, dass ihr Inhalt auch für alle erfahrbar wird." |
"Damit wir den Herrn und einander nicht aus den Augen verlieren"
Über die Bedeutung der Liturgie in der Pastoral sprach anschließend Dr. Eduard Nagel, ehem. Chefredakteur der Zeitschrift "Gottesdienst", in seinem Vortrag: "Gottesdienst ist ein Ort der Begegnung zwischen Menschen, ein Ort eines grundsätzlichen Vertrauens, das im gemeinsamen Glauben an Jesus Christus sein Fundament hat. Gottesdienst aber ist auch und vor allem ein Beziehungsgeschehen zwischen Gott und den Menschen."
Für ihn kann der Gottesdienst der Schlüssel für die heutige Pastoral sein: "Wenn die Liturgie so gefeiert wird, dass die Mitfeiernden Gottes Wort vernehmen als Wort, das zu ihnen ganz persönlich gesprochen ist, und sein heilsames Handeln an sich spüren, dann gehen sie anders hinaus, als sie hineingegangen sind. Und das werden auch jene merken, die ihnen begegnen."
Dazu braucht es eine Feierkultur, die Rücksicht nimmt auf heutige Lebenswelten. Es braucht die kleinen Gemeinschaften vor Ort, und es braucht auch die Erfahrung der größeren Gemeinschaft, die über die kleine Ortsgemeinde hinaus geht, "damit wir den Herrn und einander nicht aus den Augen verlieren."
Vortrag und 12 Thesen von Dr. Eduard Nagel zum Nachlesen
Interview mit Dr. Eduard Nagel ("Der Sonntag", Stefan Kronthaler)
Beten, Singen, Diskutieren und Informieren
Nach dem Mittagsgebet in der St. Gertrud-Kirche, das vom den Mitarbeitern des Referats für Kirchenmusik gestaltet wurde, standen Workshops zu den Themen "Wort Gottes", "Musik und Gesang", "Liturgie und Kunst", Liturgische Symbolik" und "Sinnliche Präsenz in der Liturgie" auf dem Programm, bei denen die Teilnehmer/innen Theorie und Praxis im gemeinsamen Austausch vertiefen konnten.
Während des ganzen Fachtages gab es die Möglichkeit, sich am Infostand des Liturgiereferats über unsere Module und andere Angebote zu informieren, Behelfe und Materialien für die liturgische Arbeit zu erhalten und miteinander ins Gespräch zu kommen. Ganz aktuell hatten wir für die Teilnehmer/innen auch den 1. Teil der Rahmenordnung Liturgie zur Sonntagskultur in gedruckter Form dabei, was bei vielen auf großes Interesse gestoßen ist.