Die O-Antiphonen in der Adventsliturgie
Die letzten sieben Tage vor Weihnachten haben seit dem 7. Jh. einen besonderen liturgischen Akzent. An diesen Tagen wird das Magnifikat der Vesper von den so genannten O-Antiphonen umrahmt - gesungene Verse, die so heißen, weil sie jeweils mit einer Christus-Anrufung beginnen, die eine der großen alttestamentlichen Messias-Verheißungen aufgreift. Sie sind auch in den Eucharistie- oder Wort-Gottes-Feiern vom 17. bis 23. Dezember als Halleluja-Verse vor dem Evangelium vorgesehen.
Der Autor erklärt die alttestamentliche Herkunft der einzelnen sieben Antiphonen, erschließt die Texte in ihrer Bedeutung und deutet sie im christlichen Kontext; Anfragen zu jeder Antiphon regen zur persönlichen Auseinandersetzung an.
Die letzten drei Kapitel spannen einen Bogen zur Astronomie, Musik und bildenden Kunst und beschäftigen sich mit der kosmischen Deutung der Antiphonen (Bezugnahme auf die Planeten und ihre Symbolik), verschiedene musikalische Formen (z.B. Gregorianischer Choral und andere Vertonungen) und die bildliche Umsetzung der Antiphonen in den bunten Glasfenstern der Kirche St. Johannes Nepomuk in Rabenstein (Zwiesel, Niederbayern).
Die O-Antiphonen sind es wert, genauer entdeckt zu werden. Das Buch ist ein wunderbarer Begleiter für die Adventzeit und bietet Impulse für die persönliche Vertiefung, aber auch für den Gottesdienst: Warum nicht einmal über den Hallelujavers predigen?
Gregor Baumhof
Ein Lied vom Seufzen der ganzen Schöpfung:
Die O-Antiphonen der römischen Adventsliturgie
Regensburg: Pustet 2023
104 Seiten
ISBN: 978-3-7917-3444-6