Schwarzer Osterornat
Da Schwarz die traditionelle Farbe der Trauer in unserem Lebensraum ist, drückt sich in der Farbwahl die Solidarität und das Mitgefühls der kirchlichen Gemeinschaft mit den Trauernden aus.
Aber das traditionelle Schwarz hat in sich eine weiße Struktur: das dunkle Schwarz kann diese weiße Grundstruktur nicht überdecken. Schließlich wird das Schwarz auch durch kraftvolle, lichtfarbene Balken in Gelb aufgebrochen, um dem Weiß noch mehr Raum zu verschaffen: Das Licht unserer Taufkerze bricht das Dunkel unserer Gräber auf und gibt dem Weiß – Farbe des Lebens und der Freude - Raum. Erst beim Ausbreiten der Hände zum Gebet zeigen die Gewänder der Vorsteher ihre Stufenförmigkeit, die das Hinabsteigen Christi zu den Toten und das Hinaufsteigen in seiner Auferstehung versinnbildlicht: In unserer Taufe sind wir mit Christus den gleichen Weg gegangen.
Ein österlicher Ornat im Angesicht des Todes, der die Tragik des Sterbens eines geliebten Menschen nicht mit dem Verweis auf die Auferstehung leichtfertig bei Seite schiebt.
- Das Schwarz unserer Trauer trägt in sich schon
- das Weiß unserer Taufkleider wie eine unauslöschliche Grundschwingung.
- Das Gelb teilt kraftvoll das Schwarz und macht den Weg frei aus allem was uns gefangen halten will.
Die graphischen Entwürfe für den Textildruck stammen von Sr. Christiane Winkler OSB aus der Abtei St. Gertrud in Alexanderdorf.
Ausfertigung und Schnitt: Sr. Imelda Ruf OSB
Konzept und Gesamtkomposition: Mag. Martin Sindelar
Der Schwarze Ornat ist die letzte Arbeit des Paramentik-Ateliers der Erzdiözese Wien, das über ein Jahrzehnt hinweg Impulse für zeitgemäße Paramentik mit realistischer Kostenstruktur setzten wollte.