BUCHTIPPS: Spirituelle Sommerlektüre
Inspirierende Begleiter für die Sommerfrische: vom spirituellen Brückenbauer David Steindl-Rast über Lohfinks Reflexion zu den "Wichtigsten Worten Jesu" sowie Batloggs Einladung "Jesus begegnen" bis zu "Requiem für meinen Glauben".
Wir wünschen Ihnen anregendes Schmökern!
Georg Schwikart
Requiem für meinen Glauben
Was ich getrost begraben darf und dadurch an Leben gewinne
Echter 2022
„Dass der angelernte Glaube nicht das einzig Wahre ist, wusste ich schon mit 17, aber erst jetzt, 40 Jahre später, erfasse ich die Dimension, was es bedeutet, wenn sich wirklich manche Glaubenshorizonte schließen, dafür aber neue auftun.“
Wie bei einer Wanderung mit zu schwerem Rucksack trennt sich Georg Schwikart von Gedanken, die ihn unnötig belasten: davon, Zweifel und Glaube als Gegensatz zu sehen, dem Konzept der Allmacht Gottes, dem Wahrheitsanspruch von Bibel und Christentum ... Mit diesen und ähnlichen Glaubensinhalten rechnet der Pfarrer und Schriftsteller ab – und bereitet ihnen ein würdiges Begräbnis.
Was dadurch gewonnen wird: ein intensives Leben, das sich mutig der Realität stellt. Ein Glaube, der nicht vertröstet, sondern aufzeigt, was wirklich trägt, und so stark macht.
David Steindl-Rast
Orientierung finden
Schlüsselworte für ein erfülltes Leben
Tyrolia 2021
Mitte des Jahres ist David Steindl-Rast 95 Jahre alt geworden. Dazu hat er sein gehaltvolles Alterswerk „Orientierung finden“ vorgelegt wie eine Essenz seines Lebens.
Wie können wir in einer sich rasch ändernden Welt Halt finden? Im Alter von 95 Jahren fragt Bruder David Steindl-Rast nach den zentralen Orientierungspunkten, die sein Leben geprägt haben – „mein ganzes Leben wollte ich vor allem wissen, wie alles mit allem zusammenhängt“. Das Leben erscheint ihm dabei als heiliger Tanz, der sich um eine geheimnisvolle Mitte dreht, das große Du. Wer sich diesem großen Du im achtsamen Hören öffnet, dem wird alles, was ihm im Leben widerfährt, zu einem ununterbrochenen Gespräch, das von der Fülle des Lebens erzählt. In dieser Haltung wird jeder Moment zum Geschenk, das wir in Freiheit annehmen können.
David Steindl-Rast hat sein Leben dem Gespräch zwischen den Religionen und dem Entdecken ihrer Weisheit gewidmet. Er sieht in den Religionen Brunnen, die zur Tiefe des Lebens führen, und aus diesen Brunnen schöpft er für sein neues Buch. Zentrale Begriffe wie Ich, Du, Es, Leben, Gott, Vertrauen, Berufung oder Dankbarkeit werden hier zu wegweisende Orientierungspunkten, die zu einem bewussten Leben im Jetzt ermutigen.
Andreas R. Batlogg
Jesus begegnen
suchen - finden - bekennen
Kösel 2021
Jesus finden, bedeutet sich selbst finden. Letztlich geht es um die jesuitische Lesart des IHS: "Iesum Habemus Socium" – Wir haben Jesus zum Gefährten.
Selten wird ein so tiefer Einblick in das eigene Suchen und lebenslange Ringen nach Gott gegeben. Der Jesuit Andreas Batlogg schreibt von Begegnungen mit Jesus, von seinen Zweifeln, Fragen und von der Faszination, die von ihm ausgeht. Von Wüste, Dürre, von Nähe. Von Abwesenheit und Vertrautheit. Behutsam nähert sich Batlogg der Gestalt Jesu Christi, wie wir sie aus den Evangelien kennen.
Andreas Batlogg lässt uns auf bewegende Weise teilhaben an seiner tiefen Überzeugung: Es lohnt sich, Jesus heute zu entdecken, um ihm zu begegnen. Und ihn, in einem weiteren Schritt, zu bekennen. Aber es ist eine lebenslange Einübung.
Gerhard Lohfink
Die wichtigsten Worte Jesu
Herder 2022
Was hat Jesus wirklich gesagt?
Das, was Jesus uns gelehrt hat, seine Verkündigung, stand seit jeher im Mittelpunkt des Interesses des Neutestamentlers Gerhard Lohfink. Sein neuestes Buch enthält die wichtigsten „Sprüche“ bzw. „Logien“ Jesu, jene Aussagen des Nazareners, die die Forschung aufgrund zahlreicher Indizien für authentisch hält.
Auf der Basis der Forschungsarbeit der Bibelwissenschaft möchte Gerhard Lohfink seinen Leserinnen und Lesern vor allem die Wucht und die Schönheit, aber auch den Ernst von rund 70 zentralen Herrenworten vor Augen stellen. Das Buch hilft zu verstehen, wovon Jesus in diesen scharf konturierten Worten überhaupt redet. Die meist äußerst knapp formulierten Sprüche prägten sich den Jüngern Jesu wegen ihrer klaren Struktur und ihrer Bildhaftigkeit von Anfang an unvergesslich ein.