auf den Spuren des Paulus
Die Reise begann in Wien, von wo aus wir nach Thessaloniki flogen. Thessaloniki, eine Stadt mit reicher Geschichte und Kultur, bot uns eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten. Die Altstadt von Thessaloniki beeindruckte mit ihren historischen Bauwerken und charmanten Gassen. Ein besonderes Highlight war die Teilnahme an einer katholischen Abendmesse zur „Erscheinung des Herrn“ (im überwiegend orthodoxen Griechenland später als bei uns), die spirituelle Kraft gab und das Gemeinschaftsgefühl stärkte.
Philippi, eine weitere Station der Reise, war ein Ort von großer Bedeutung für die frühen Christen. Hier predigte Paulus und legte durch die Taufe der Lydia (Apg 16, 14 und 16, 40) bei Kavala den Grundstein für die erste christliche Gemeinde auf europäischem Boden. Der erste Christ in Europa war also weiblich.
Ein weiteres Highlight der Reise waren die auf hohen Felsen gelegenen weltberühmten, nachbyzantinischen Meteora-Klöster. Sie boten nicht nur imposante Ausblicke, sondern auch Einblicke in das klösterliche Leben und die spirituelle Praxis. Bei frostigen Temperaturen und in dunkler Nacht reisten wir zum Nachtquartier im romantischen Bergdorf Arachova, wo uns am nächsten Morgen ein atemberaubend schönes Bergpanorama und die Weiterreise nach Delphi erwartete, der vermutlich berühmtesten Orakelstätte des antiken Griechenlands. Mykene, eine der bedeutendsten archäolo-gischen Stätten Griechenlands, mit dem berühmten Löwentor, bot faszinierende Einblicke in die Welt der mykenischen Kultur.
Die letzte Station der Studienreise war Athen, die Hauptstadt Griechenlands. Von Athen aus besuchten wir die Ruinen des alten Korinth. Dort befindet sich jene „Bema“ genannte Erhöhung, auf der Paulus nach der Apostelgeschichte (Apg 18, 1-17) von den Juden angeklagt wurde. Eine Rundfahrt durch die Stadt durfte ebensowenig fehlen, wie ein Besuch der Akropolis, die nicht, wie sonst im antiken Griechenland üblich, auf dem höchsten Berg Athens errichtet wurde.
Unbedingt zu erwähnen ist die freundliche, kompetente und letztlich zur Freundin gewordene Reiseleiterin Natasa Andronikou, durch sehr gute Deutschkenntnisse, umfangreiches Wissen und ihre herzliche Art die Reise zu einem großartigen und unvergesslichen Gemeinschaftserlebnis werden ließ.
Fazit: Diese Studienreise war eine einzigartige Gelegenheit, die historischen und spiritu-ellen Stätten Griechen-lands zu erkunden und ein wenig hinter dem Apostel Paulus „nachzugehen“. Weiters bot sie nicht nur wertvolle Einblicke in die Geschichte des Christentums, sondern auch die Möglichkeit, der spirituellen Bereicherung im den täglichen Gebetszeiten, die wesentlich zur Stärkung der Gemeinschaft beitrugen. So kehrten wir mit vielen neuen Eindrücken und einem vertieften Verständnis für das Wirken des Apostels Paulus nach Wien zurück.
Diakon Werner-Karl FRIEDRICH