Meidl Oliver: Be strong! Wenn wir schwach sind, sind wir richtig stark- Gedankengulasch
In Kursivschrift bringt der Verfasser sein „Gedankengulasch“ auch immer wieder in seinen Glaubensverkündigungen / Predigten persönliche Erlebnisse ein, heiterer, aber auch sehr trauriger Art, wie etwa den Tod seiner geliebten Frau kurz vor der Silbernen Hochzeit.
Das Buch enthält viele „Mutmachertexte“ rund um Schlüsselaussagen der Bibel und deren „brandaktuelle Bedeutung“ dem Leser vor Augen geführt werden soll. „Mutmachertexte“ drücken Haltungen aus und bedeuten, „dass der Christ kein Waser sein“ (S 21f) soll und sich alles gefallen lassen muss. Das steht nicht in seiner „Jobbeschreibung“. Es gilt in liebevoller, aber bestimmter Art eine correctio fraterna (= geschwisterliche Zurechtweisung) nach Matth. 18, 15f durchzuführen: „Wenn dein Bruder [Schwester] gegen dich sündigt, dann geh und weise ihn [sie] unter vier Augen zurecht! Hört er [sie] auf dich, so hast du deinen Bruder [deine Schwester] zurückgewonnen.“
Ein Christ ist „geerdet“ und den Menschen um ihn herum nahe. Er ist auch „gehimmelt“, weil er durch seine Zuwendung zu den Menschen Gott ein Stückchen näher kommt und mit ihm im Gespräch bleibt.- Wenn jemand mir nachfolgen soll, kreise er nicht nur um sich selbst. (S 26f). Und so meint der Verfasser zu Recht, dass der Nachfolgeauftrag nichts für ängstliche Waserln ist, die sehr schnell in die Knie gehen. In der Nachfolge geht es ums Dienen in helfender Tätigkeit, wie auch um mutiges Vorausschauen. Diese beiden Beispiele mögen zeigen, welche christliche Haltungen besonders heute in dieser herausfordernden Zeit Menschen in der Nachfolge Jesu brauchen.
Dieses Buch stellt eine wahre Fundgrube für den gesamten Verkündigungsbereich dar und eignet sich sehr gut für persönliche Meditation und Reflexion.