Zeige uns, Herr, deine Wege ...
Besonders freuten wir uns, dass unser Bischof sich Zeit nahm bei uns zu sein, obwohl er noch am Abend zum Ad limina- Besuch nach Rom fuhr. In zwei Impulsen ging Kardinal Schönborn auf die Herausforderung durch den synodalen Prozess in der Weltkirche ein. Es gehe um den gemeinsamen (syn) Weg (odos) der Umkehr und dazu ist es wesentlich, zu hören, wohin der HERR seine Kirche führen möchte, nicht festzuhalten an dem je eigenen Kirchenbild. Einen gemeinsamen Weg zu finden, der die Tradition aufnimmt und dennoch die Kirche ins Heute führt! Er lenkte unsere Aufmerksamkeit auf unseren Gottesbegriff, denn bereits darin findet sich dieses Gemeinsam, dieses Miteinander. Viele anregende Gedanken brachte er uns, in dieser geschwisterlich entspannten Gesprächsatmosphäre, nahe. So auch die Idee der kooperativen Intelligenz aus der Naturwissenschaft, wies uns aber auf das besondere Modell der österreichischen Sozialpartnerschaft, die nur in gegenseitiger Akzeptanz und Wertschätzung, eben gemeinsam funktioniere, hin. Bischof Kardinal Schönborn ermutigte uns, mit offenen Ohren und Augen an diesem gemeinsamen Weg teilzunehmen und empfahl uns, in unsere Debatten zur Reform auch Phasen des gemeinsamen Schweigens einzubauen. In dieser Weise positiv motiviert nahmen Diakone die Gelegenheit wahr, dem Bischof wieder das Anliegen der veränderten Rolle der Frau in der Kirche und das Fehlen konkreter Schritte nach den vielen, vielen Debatten einzufordern.
Am Nachmittag folgte eine Runde am offenen Mikrofon, um so über die sehr unterschiedlichen Probleme, aber auch Freuden der Diakone zu erfahren. Danach folgten Gespräche in kleinen Gruppen zu einigen Zitaten aus dem Kontinentalpapier, um diesen neuen Stil dieses Dokumentes und einigen Themen der weltweiten Debatte kennenzulernen oder wiederzuerkennen. Es war ein Tag der Begegnung und der Bestärkung in unserem Dienst, denn, wie Diakon Franz Schramml treffend bemerkte: "Die Probleme sind vielfältig und wohl niemand beneidet Papst Franziskus um seine Aufgabe ..." Mit dem gemeinsamen Vespergebet fand dieser adventlich hoffnungsvolle Diakonentag seinen Abschluss.
Peter Feigl
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