„Ich bin 80, aber ich meine, ich bin nicht alt“!
Waren 1990 in Österreich noch 24% der Gesamtbevölkerung unter 20 Jahre alt, so werden 2030 nur noch 19% jünger als 20 sein. Für diese Entwicklung hat sich die Rede vom demografischen Wandel eingebürgert.
Aufgrund der Tatsache, dass es weniger junge Menschen gibt, diese zu einem nicht geringen Teil von „Geburt an nicht mehr katholisch sind“ – und wenn doch dann tendenziell eher bereit sind aus der Kirche auszutreten – wird die Kirche schneller altern als die Gesamtbevölkerung. Als alternde Kirche in einer alternden Gesellschaft sind Christinnen und Christen gut beraten, diesen Wandlungsprozess engagiert mitzugestalten.
„Alt werden möchte alle, alt sein niemand“, so ein Sprichwort. In vielen Befragungen zeigt sich, dass die Selbstwahrnehmung „ich bin ein alter Mensch“ konsequent in die Zukunft vertagt wird. Alt sein wird meist mit Gebrechlichkeit, Unterstützungsbedürftigkeit und Pflegebedürftigkeit gleich gesetzt. Der demografische Wandel ist eine der Herausforderungen für Kirche und Gesellschaft. Der Fachbereich Seniorenpastoral will diesen Wandlungsprozess gestalten. Er ist eine Dienststelle der Kategorialen Seelsorge der Erzdiözese Wien und setzt sich dafür ein, dass Seniorinnen und Senioren das öffentliche und das kirchliche Leben mit ihrer Lebenserfahrung und Kompetenz mitgestalten, sich in Kirche und Gesellschaft mit Neuem einbringen, ihr Leben in Freiheit und Würde gestalten können, auch wenn sie auf Betreuung und Pflege angewiesen sind und auf ihrem Glaubensweg begleitet und ermutigt werden. Dies geschieht durch fachliche Unterstützung der haupt und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Fachtage, Seminare, Fortbildungen, Zeitschrift, ...), Bereitstellung von Arbeitsmaterialien für die Praxis, Beratung von Pfarrgemeinden und Seelsorgeeinheiten, Unterstützung der Seelsorge in Alten und Pflegeheimen, Förderung intergenerationeller Initiativen, u.v. a.m.
Von Diakon Karl Langer