Sonntag 25. August 2024
Do., 12. September 2024 18:30
WJG 2024: Praktische Einübung i. die Liturgie 2
Di., 17. September 2024 18:00
Diakonenrat

Wir gedenken dankbar an...

unsere Verstorbenen Diakone der Erzdiözese Wien.

 

In diesem Licht lass sie schauen, was sie im Glauben bezeugt haben.

 

Evangelium von heute Joh 6, 60–69 Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes. In jener...
Frauen der Diakone

Ausgrenzungen überwinden

Wie ist bei deinem Mann die Idee des Diakonats entstanden und gereift?

Sonja Adam: Markus war Ministrant, Ministrantenleiter, Pfarrgemeinderat, schon immer sehr in den Pfarren St. Hemma und Lainz-Speising verwurzelt und hat irgendwann nach dem „Mehr“ gefragt. Was soll ich tun, was will Gott von mir? Und so hat er sich auf den Weg gemacht.


 

Wie habt ihr und eure beiden Kinder die Ausbildungszeit erlebt?

Unsere Kinder waren bereits in der Oberstufe, für sie war Markus‘ Ausbildungszeit kein Problem, unser Sohn hat bei Markus‘ Weihe 2014 auch ministriert. Ich habe hingegen Zeit gebraucht, die ich auch beim Erstgespräch am Diakoneninstitut erbeten habe, was auf Unverständnis stieß, das hat mich lange Zeit sehr belastet. Meine uneingeschränkte Zustimmung vom ersten Tag an wurde zur Bedingung des Weiterverbleibens meines Mannes in der Ausbildung gemacht. Ich hätte mir ein wertschätzendes Einbeziehen gewünscht, ehrliche Kommunikation und Anerkennung dessen, was wir Ehefrauen für unsere Ehemänner während der Ausbildung geleistet haben.

Dein Mann wirkt nicht in eurer Wohnpfarre Lainz-Speising, sondern bei den „Nachbarn“ in der Bossigasse. Wie wurdet ihr dort aufgenommen?

Markus hat sich beim Pfarrer vorgestellt, der ihn und mich herzlich aufgenommen hat. Jedoch haben mir Pfarrmitglieder gleich nach Markus‘ Einführung in der Pfarre zu verstehen gegeben, dass es einen „Inner Circle“ von Personen geben würde, die schon sehr lange in der Pfarre tätig sind und Personen „von außen“ es schwer haben einen Platz zu finden.

Schlussendlich ging es jedoch so weit, dass mir zum Friedensgruß die Hand nicht gereicht wurde, man mit Markus per „Du“ gesprochen hat, mich nicht einmal gegrüßt hat (auch außerhalb der Pfarre) oder man mich fragte, warum ich denn nicht in der Pfarre Lainz-Speising geblieben wäre. Da auch andere Personen „von außen“ ausgegrenzt wurden, suchte ich das persönliche Gespräch mit dem Pfarrer, der sich sehr betroffen zeigte, jedoch außer einem Artikel in der Pfarrzeitung mit einem Appell für mehr Offenheit keine weitere Aktion folgen ließ. Da ich mich nicht willkommen fühle, besuche ich die Messen in der Dienstpfarre meines Mannes nicht mehr.

Was sind dort die Schwerpunkte seiner Tätigkeit? Und wie gefällt dir das?

Ein Diakon sollte primär bei den Menschen in Not, bei den Kranken und Schwachen sein, Dienst am Nächsten verrichten. Markus hat ein wunderbares Talent mit Menschen umzugehen, was er, meiner Meinung nach, derzeit maximal im Pfarrcafé oder bei Kommunionreichungen bei einigen wenigen kranken Menschen zu Hause praktizieren kann.

Markus versieht seit seiner Weihe 2014 seinen Dienst am Altar, weiters übernimmt er Taufen, Begräbnisse und verrichtet den Predigtdienst nach Weisung des Pfarrers. Trauungen gibt es leider nur wenige.

Welche Änderungen im Diakonat und in der Pfarre wünscht du dir?

Sonja Adam: Würde ich noch einmal am Anfang stehen, würde ich viel mehr darauf achten, dass die Ehefrauen während der Ausbildung gehört und integriert werden – ich hoffe sehr, dass dies heute so praktiziert wird. In der Pfarre würde ich mir Aufbruch wünschen, Pfarrmitglieder, die offen auf Menschen „von außen“ zugehen und ehrlich interessiert sind. Und für meinen Mann wünsche ich mir, dass er den Platz findet, an dem er seine Talente und Ideen wirklich einsetzen kann. Ich vertraue jedoch darauf, dass Gott unser Regisseur ist und einen Plan für Markus hat, und darauf freue ich mich von Herzen.

Interview: Peter Morawetz

 

Sonja Adam

Sonja Adam ist eingetragene Mediatorin in Wien mit dem Berufsschwerpunkt Familie und Beziehung. Darüber hinaus engagiert sie sich ehrenamtlich für „Make-A-Wish Österreich“, einem Verein, der schwerstkranken Kindern Herzenswünsche erfüllt. Markus ist Rechtsanwalt in Wien und gemeinsam mit Sonja Referent

 

Berufung

Persönliche Erfahrungen / Brennende soziale Fragen

Diöz. Institut für den Ständigen Diakonat
Diöz. Institut für den Ständigen Diakonat
Boltzmanngasse 9
1090 Wien

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