Körperliche Schmerzen, wie zum Beispiel Stechen in der Brust, Atemnot, Schlaflosigkeit,.. gehören ebenso dazu wie seelische Schmerzen: Wut, Zorn, Ohnmacht, aber auch Gefühle von Erleichterung, Dankbarkeit und vieles mehr.
In der Trauer fühlen sich viele Menschen von ihrer Umgebung, von Freunden nicht verstanden, nicht wahr- und ernstgenommen. Der tiefe Schmerz und das Ausmaß der Gefühle sind für Außenstehende kaum nachvollziehbar.
Viele Betroffene schaffen die Bewältigung des Verlustes alleine und mit der Unterstützung des engeren Umfeldes. Bei anderen Hinterbliebenen hingegen kann die extreme persönliche Ausnahmesituation auch zu psychischen Problemen führen, die nur mit professioneller Unterstützung bewältigt werden können.
Trauer ist eine normale, quasi gesunde und normalerweise vorübergehende
Reaktion, die auch psychische Reaktionen umfasst. Es gibt eine Reihe allgemeiner Symptome, die in mehr oder weniger ausgeprägter Form bei fast allen Trauernden – in der Regel vorübergehend – auftreten und über die von Trauernden in weitgehend übereinstimmender
Weise berichtet wird:
Eine der ersten wissenschaftlichen Arbeiten von Lindemann (1944) benennt
Atemprobleme, Kraft-, Appetit- und Schlaflosigkeit, eine intensive
Beschäftigung mit dem Bild des Verstorbenen, Schuldgefühle,
Selbstbeschuldigungen, aggressive Reaktionen gegen andere und
Verhaltensänderungen verschiedenster Art.
In einem der bislang ausführlichsten deutschen Übersichtswerke zum Thema
Trauer nennt Bojanovsky (1986) ergänzend Sinnlosigkeit und Leere, Apathie,
psychophysische Instabilität, neurotische und reaktive Depressionen, Unruhe
und Drogenkonsum.
Die Autoren Schwartz, Weinberger und Singer (1981) berichten von einem
erhöhten Risiko der Erkrankung an Herz-Kreislaufstörungen (aufgrund
erhöhter Herztätigkeit und Herzfrequenz). Dazu ergänzt Worden (1987)
Beklemmungen im Brustbereich, Überempfindlichkeit gegen Lärm,
Muskelschwäche, Energiemangel und Mundtrockenheit.