Comunione e Liberazione (Gemeinschaft und Befreiung) ist eine kirchliche Bewegung, deren Ziel die reife christliche Erziehung ihrer eigenen Anhänger und die Zusammenarbeit zur Mission der Kirche in allen Bereichen der Gesellschaft ist.
Sie entstand 1954 in Italien, als Don Luigi Giussani ausgehend vom Mailänder Gymnasium "Berchet" eine Initiative der christlichen Präsenz ins Leben rief, nämlich GS. Die gegenwärtige Bezeichnung "Comunione e Liberazione" (CL) erschien das erste Mal 1969. Sie ist eine Zusammenfassung der Überzeugung, dass das in der Gemeinschaft gelebte christliche Ereignis die Grundlage der authentischen Befreiung des Menschen ist.
Zur Zeit ist "Gemeinschaft und Befreiung" in ungefähr achtzig Ländern auf allen Kontinenten gegenwärtig. Es ist keine Mitgliedschaft vorgesehen, sondern nur die freiwillige Teilnahme. Grundlegendes Instrument für die Ausbildung der Anhänger der Bewegung ist die wöchentliche Katechese, die "Seminar der Gemeinschaft" genannt wird.
Die offizielle Zeitschrift der Bewegung erscheint monatlich in mehreren Sprachen und heißt "Tracce - Litterae Communionis". Die deutsche Ausgabe heißt "Spuren".
Gründer:
Msgr. Luigi Giussani
Luigi Giussani wurde am 15. Oktober 1922 in Desio (Mailand) geboren. Schon in jungen Jahren trat er in das Diözesanseminar ein und studierte dann Theologie an der Fakultät in Venegono. Am 26. Mai 1945, einen Monat nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, wurde er von Kardinal Ildefonso Schuster im Mailänder Dom zum Priester geweiht. Bereits im März 1945 hatte der Rektor von Venegono ihn als Dozenten berufen. Gleichzeitig setzte er seine theologischen Studien fort, wobei er sich auf die östliche, insbesondere die slawische Theologie und die amerikanische protestantische Theologie spezialisierte. Außerdem ging er weiter der Frage einer vernünftigen Begründung der Zustimmung zum Glauben und zur Kirche nach. Im Juni 1954 promovierte er in Theologie mit magna cum laude. Das Thema seiner Dissertation lautete „Der christliche Sinn des Menschen bei Reinhold Niebuhr“.
Mitte der 50er Jahre gab er seine Dozentenstelle in Venegono auf, um am humanistischen Gymnasium „Berchet“ in Mailand Religion zu unterrichten. Ab dem akademischen Jahr 1964/65 übernahm er den Lehrstuhl für „Einführung in die Theologie“ an der Katholischen Universität Mailand, den er bis zu seiner Emeritierung 1990 innehatte.
Er war Gründer und Präsident der Fraternität von Comunione e Liberazione und der kirchlichen Vereinigung Memores Domini. Außerdem gab er die Libri dello spirito cristiano (1993-2005) und die CD-Reihe Spirto gentil heraus (1997-2005). Er verfasste zahlreiche Werke, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden.
Papst Johannes Paul II. ernannte ihn 1983 zum Monsignore mit dem Titel des „Päpstlichen Ehrenprälaten“,1987 zum Berater des Päpstlichen Rates für die Laien und 1994 zum Berater der Klerus-Kongregation. 1995 bekam er den Internationalen Katholischen Kulturpreis.
Am 22. Februar 2005 starb er in Mailand. Das Requiem zwei Tage darauf im Dom von Mailand zelebrierte Kardinal Joseph Ratzinger, der damalige Präfekt der Glaubenskongregation, als persönlicher Abgesandter von Papst Johannes Paul II.
Sein Grab auf dem Mailänder Friedhof Monumentalewird täglich von Menschen aus Italien und der ganzen Welt besucht. Am 22. Februar 2012 verkündete der Präsident der Fraternität von CL, Don Julián Carrón, dass er dem Erzbischof von Mailand den Antrag zur Eröffnung des Selig- und Heiligsprechungsprozesses für Don Giussani überreicht habe.
Aufgabenbereiche, Was tun Sie?
Einziges Ziel von Gemeinschaft und Befreiung ist es zu zeigen, dass das christliche Ereignis die wahrhaftigste Antwort auf die Bedürfnisse der Menschen ist, und sie zur persönlichen Verifizierung des Glaubens in ihrem Leben zu erziehen. Der Glaube ist aber nicht etwas, das „neben“ den konkreten Erfahrungen, den Sorgen und Verpflichtungen des Alltags steht. Die Bewegung weist immer wieder darauf hin, dass der Bestand aller Dinge und ihr tiefster Sinn in Christus zu finden sind. Aus diesem Bewusstsein entsteht dann die Leidenschaft, sich in allen Lebensbereichen zu engagieren, sei es Kultur, Gesellschaft, Wirtschaft oder Politik.
Ihr Charisma, Ihre Spiritualität:
"Das Charisma von CL", sagte Msgr. Luigi Giussani, "kennt keine besonderen Teilaspekte. Ich würde eher sagen, dass der ursprüngliche Charakter unserer Bewegung in der Art besteht, wie man die christliche Erfahrung leben kann. Wenn ich das Wesen dieser Art beschreiben müsste, würde ich sagen, dass es aus zwei Faktoren besteht: In erster Linie aus der Botschaft, dass Gott Mensch geworden ist, also eine geschichtliche Begleitung für unseren menschlichen Weg. Zweitens aus der Behauptung, dass Jesus von Nazareth im Zeichen der Eintracht, der Kommunion, der Gemeinschaft, der Einheit gegenwärtig ist; also in Seiner Kirche ist".
Wenn man bei Ihnen eintreten/mitmachen möchte, muss man…
Die Teilnahme an der Bewegung ist frei, sie sieht keine eingetragene Mitgliedschaft vor. Der von der Bewegung vorgeschlagene erzieherische Weg besteht aus Initiativen, die allen in aller Freiheit vorgeschlagen werden. Die Gruppen entstehen spontan im alltäglichen Umfeld (Schule, Arbeit, Wohnviertel), wo sich Interessierte zum „Seminar der Gemeinschaft“ treffen und miteinander über Probleme und Fragen des Lebens sprechen.
Wo findet man Sie bei uns in der Erzdiözese und weltweit?
in der Erzdiözese: Katholische Hochschulgemeinde, Pfarre Rossau
Gemeinschaft und Befreiung ist heute in über 80 Ländern weltweit präsent und wird von Don Julián Carrón, dem Nachfolger Don Giussanis, geleitet.
Präsident der Fraternität von Comunione e Liberazione: don Julián Carrón
Verantwortlicher der Fraternität von Comunione e Liberazione in der Erzdiözese Wien: Dr. Thomas Weishäupl
Gemeinschaft und Befreiung
Ebendorferstraße 8
1010 Wien
sekretariat@gemeinschaftundbefreiung.at

