EKANG - ÄQUATORIALGUINEA IN WIEN
Auf Einladung von Weihbischof Franz Scharl stellte Raquel Sima, kurz Künstlerin Omok genannt, bei uns am Stephansplatz im Polyphonen Oikos aus.
Ihre Kollektion mit dem Titel „EKANG“ ist aus dem Wunsch entstanden, durch das Zusammenspiel von Farben und Formen ihre kulturelle Identität zu bewahren, ohne dabei Aspekte der zeitgenössischen Epoche auszuschließen. Jeder Pinselstrich in diesem Werk stellt eine emotionale Reise dar – einen Prozess des Heilens, der Suche nach Antworten und des Ausdrucks dessen, was Worte nicht erfassen können.
Die EKANG, auch bekannt als Fang oder Beti, ist eine ethnische Gruppe, die hauptsächlich in Zentralafrika lebt, insbesondere in Ländern wie Kamerun, Gabun, Äquatorialguinea und Teilen der Republik Kongo. Die Ekang gehört zur Bantu-Gruppe, einer der großen Sprach- und Kulturgruppen, die sich vor mehreren Jahrtausenden in Afrika südlich der Sahara ausbreiteten.
Die Kunst der Ekang ist ein Ausdruck ihres Glaubens und ihrer Geschichte, wobei ihre Holzschnitzereien hervorstechen. Sie stellen auch Kunsthandwerk wie Korbwaren und Textilien her, die ihre traditionellen Symbole und das Leben im Dschungel widerspiegeln.
Geschichten und mündliche Überlieferungen sind für die Weitergabe von Wissen zwischen den Generationen von grundlegender Bedeutung. Die Ältesten erzählen Geschichten über ihre Vorfahren, ihre Wanderungen und ihren spirituellen Glauben und halten die kulturelle Identität der Ekang durch das gesprochene Wort lebendig.
Die Macht einer EKANG-Frau
Es gibt eine stille Kraft, die der Erde und den Händen derer entspringt, die wie alte Steine das Volk der Ekang tragen. Es ist die matriarchalische Kraft, die Generation für Generation die Geschichte mit unsichtbaren, aber unzerstörbaren Fäden webt. Durch diese Frauen, die Hüterinnen des Wissens der Vorfahren, ist die Weitergabe der Identität nicht nur ein Akt, sondern eine Zeremonie, ein heiliges Flüstern, das durch jedes Haus und jeden Wald geht und in jungen Ohren wie ein ewiges Echo ruht.
Sie, die Figuren des Widerstands, trotzen dem Lauf der Zeit und den Schatten der Moderne, um sie vor dem Vergessen zu bewahren. Mit jeder Geschichte, die in der Hitze des Lagerfeuers erzählt wird, mit jedem Tanz unter dem Vollmond halten sie eine kulturelle Bewahrung aufrecht, die sowohl ein Schutzschild als auch eine Opfergabe ist, ein Schwur, der nicht gebrochen wird. In ihnen lebt und atmet die Ekang-Identität, sie blüht in jedem Wort, in jeder Geste, wie eine uralte Wurzel, die nie aufhört zu wachsen. So wird in jeder Handlung zur Erhaltung der Kultur, in jeder Geschichte, die bei Sonnenuntergang erzählt wird, in jedem Ritual, das die Erinnerung mit Leben füllt, Widerstand gewebt. In diesen kleinen täglichen Zeremonien, in dem Akt, den Jüngsten beizubringen, was nicht verloren gehen darf, blüht die Identität auf, wird gestärkt und überlebt. Hier findet die Kultur Zuflucht, wie ein Samenkorn, das geschützt wird, um Jahr für Jahr wiedergeboren zu werden, wie ein Baum, der in der Seele seines Volkes weiterwächst.