Menschen im Gefängnis sind nicht nur Gefangene, sondern in erster Linie Menschen mit den ihnen eigenen Prägungen, Fähigkeiten und Bedürfnissen. Ähnliches gilt für Menschen auf der Flucht oder angehaltene Personen – wo auch immer. Seelsorge bedeutet hier, diese Personen zu begleiten, ihnen zuzuhören, hinzuhören auf das, was sie bewegt, sie zu fördern (und oft genug auch zu fordern) – und ihnen in geeigneter Weise die Frohe Botschaft des Evangeliums näherzubringen.
Dazu kommt die konkret gelebte „Caritas“, eine Lebenshilfe. So betreibt etwa der Verein für Integrationshilfe der Erzdiözese Wien seit Jahrzehnten Wohnprojekte für Haftentlassene, wo 40 Personen vorübergehend untergebracht werden können.
In 7 Wiener und 8 Niederösterreichischen Justizanstalten und ihren Aussenstellen sind wir mit 14 GefangenenseelsorgerInnen im Einsatz.
Dieser Bereich der "Kategorialen Seelsorge" wendet sich an Menschen "in besonderen Lebenssituationen", in unserem Fall sind dies Menschen in besonders schwierigen Situationen: In Haft wegen einer Straftat, Personen, die nach der Haft keine Unterkunft haben und in einem unserer Wohnheime leben, bis sie eine eigene Wohnung gefunden haben; Menschen die in Haft sind, um auf eine Abschiebung zu warten, sowie Menschen im Betreuungszentrum Ost in Traiskirchen.