100.000 BRILLEN FÜR AFRIKA
1974 hat der Kapuzinermönch Francois-Marie Meyer, der auch Blindenseelsorger im Elsass war, mit dem Sammeln alter, gebrauchter Brillen begonnen, angeregt von der Erfahrung, dass Sehbehelfe vor allem in afrikanischen Ländern als Luxus galten. Sechs bis acht Monatsgehälter kostete eine einfache Brille, allerdings gab es oft keine Augenärzte oder Optiker. Später wurde auch aus Indien, Indonesien und mehreren südamerikanischen Ländern Bedarf angemeldet, aber auch in Albanien, Rumänien und in der Ukraine gab es Abnehmer.
Ursprünglich "Brillen für die Dritte Welt"
So wurde aus der ursprünglichen Sammelaktion „Brillen für die Dritte Welt“ die umfassendere Aktion „Brillen ohne Grenzen – Lunettes sans frontière“
In Hirsingue/Frankreich sortiert eine Gruppe von 30-40 freiwilliger Helfer alle eingehenden Brillen, stellen die Dioptrien fest und verpacken diese in 1, 2 oder 3 Kilo Päcken, die in viele arme Länder verschickt werden. Vor allem werden die gebrauchten Brillen nach Afrika, aber auch nach Südamerika, Asien und in Osteuropa gesandt.
Die Brillen werden an Fachleute in Kliniken, Krankenstationen für Augenkrankheiten und Missionsstationen geliefert. Dort kommen sie den sehbehinderten Armen in ihrem Lande zugute.
Jährlich werden ca. 110.000 Brillen vermessen und versandt. Um das Porto für den Versand zu organisieren, werden auch gestempelte und ungestempelte Briefmarken sowie alte Postkarten gesammelt.
Das Blindenapostolat der Erzdiözese Wien
Bereits viele Menschen sammeln für "Brillen ohne Grenzen" gebrauchte Augengläser und bringen bzw. schicken diese zum Blindenapostolat Wien. Darunter gibt es Optiker, Augenärzte, Schulklassen, Firmen, Geschäfte etc., aber auch sehr viele Menschen, die in ihrem Umfeld sammeln und natürlich Einzelpersonen.
Dem Blindenapostolat werden jährlich 20.000 Brillen übergeben, was pro Arbeitstag ca. 80 Brillen pro Tag bedeutet. Im Blindenapostolat werden die Brillen gesammelt und in Bananenschachtel zu je 300 Stück verpackt. Einmal im Jahr fahren wir mit den Brillen in die Zentrale von „Brillen ohne Grenzen“ in Frankreich.
Abgabe von gebrauchten Brillen
Die Brillen können dem Blindenapostolat zugeschickt werden. Auch eine persönliche Abgabe ist möglich, direkt im Blindenapostolat, im Quo Vadis und im Behelfsdienst der Erzdiözese Wien (alle 1010 Wien, Stephansplatz 6)
Abgeben kann man neben gebrauchter Brillen auch Sonnenbrillen, zur Finanzierung des Transports werden auch Briefmarken und alte Ansichtskarten entgegengenommen. Diese werden an Sammler verkauft.
Leo Führer
Assistent des Blindenapostolats der Erzdiözese Wien
Informationen:
www.erzdiözese-wien.at/Brillensammlung
www.lunettes-sans-frontiere.org