Mittwoch 20. November 2024

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JULI 2024

DIE KATEGORIALE SEELSORGE

IM PORTRÄT

ALT.ARM.WEIBLICH

2017 wurde von Papst Franziskus der „Welttag der Armen“ ins Leben gerufen. Auch in einem reichen Land wie Österreich ist das Thema „Armut“ allgegenwärtig:

 

Erfahrungen aus der Praxis kirchlicher Arbeit zeigen, dass immer mehr Frauen von Altersarmut betroffen oder gefährdet sind. Um auf diese Tatsache aufmerksam zu machen, Betroffene zu unterstützen und Maßnahmen zur Verbesserung einzufordern, wurde von verschiedenen Einrichtungen der Erzdiözese Wien und der Stadtdiakonie der Evangelischen Kirche die Plattform Altersarmut bei Frauen – alt.arm.weiblich - gegründet.

 

Altersarmut betrifft jede/n 10. Österreicher/in.

Frauen sind von Altersarmut dreimal häufiger betroffen als Männer - Die durchschnittliche Alterspension in Österreich ist für Frauen um 40% geringer als für Männer.

 

Arm sein drückt sich aber nicht nur finanziell aus. Einsame, ausgegrenzte, aus ihrem Umfeld gerissene, in ihren Handlungs- und Entscheidungsmöglichkeiten eingeschränkte Menschen zählen ebenso dazu.

 

Dazu die Schauspielerin, Autorin und Sängerin Erika Pluhar:

 

„Nur einfach eine alte Frau zu sein, bedarf schon der Seelenstärke. Das Alter zu akzeptieren und es mit Würde und Einverständnis zu leben. Gesellt sich da nun Armut hinzu, wird ein sich seinem Ende zuneigendes Frauen-Dasein zur Qual. Wird es menschenunwürdig.

 

Auch ist die Armut einer alten Frau stets mit Einsamkeit verknüpft. In so einer Situation hilfreich zu werden, bedürfte es vor allem menschlicher Annäherung - also unserer Empathie (leider etwas, das auf Erden weitgehen auszusterben droht.) Dann erst kann die finanzielle und existenzielle Unterstützung von ALT.ARM.WEIBLICH wirklich wertvoll werden.“  

 

Altersarmut ist meistens kein plötzlicher Schicksalsschlag, sondern hat ihre Wurzel fast immer schon in jüngeren Jahren (Karenz, Kindererziehung, Teilzeitbeschäftigung, Scheidung, ausbleibende Unterhaltszahlungen, zu wenige Pensionszeiten uvm.). Daher sind Präventionsinitiativen genauso Teil der Arbeit der Plattform, wie Bewusstseins- und Meinungsbildung über die Geschlechterrollen in Familien und Beruf - besonders auch im kirchlich geprägten Umfeld.

 

Auch heuer ist die Thematik noch genauso aktuell wie 2016, als die Idee geboren wurde, diese ökumenische Plattform ins Leben zu rufen.

 

Dr. Renate Moser

Seniorenpastoral der Kategorialen Seelsorge der Erzdiözese Wien

www.altarmweiblich.at

 


 

 

 

 

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