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Osterkerze - Geschichte und Bedeutung

Bereits im 4. Jahrhundert hat sich die Tradition entwickelt, eine spezielle Kerze im Rahmen der Liturgie in der Osternacht zu entzünden. Mittlerweile ist die Osterkerze mit ihrer Symbolik 'vom Dunkel des Todes zum Licht der Auferstehung' fixer Bestandteil des wichtigsten Festes der Christ/innen.

Die Feier der Osternacht ist in vier Teile gegliedert. Der erste ist die Lichtfeier. Danach kommen die Liturgie des Wortes, die Tauffeier und die Eucharistie.

 

Bei der Lichtfeier stehen symbolhaft das Osterfeuer und Osterkerze im Zentrum.

Um die Bedeutung dieser Kerze zu unterstreichen, und damit sie für alle Menschen in der Kirche sichtbar ist und auch das ganze Jahr über hält, ist diese meist zwischen 60cm und 120cm lang. Sie sollte anteilig aus Bienenwachs bestehen und ist mit verschiedene Symbolen, vor allem Alpha und Omega (Anfang und Ende), dem Kreuz und der jeweiligen Jahreszahl geschmückt.

 

Bei der Lichtfeier wird die Osterkerze gesegnet und entzunden. Dabei werden fünf Weihrauchnägel als Symbol für die fünf Wunden Jesu in das Kreuz auf der Kerze gesteckt.

„Der Priester spricht bei diesem Ritus: "Christus, Gestern und Heute Anfang und Ende Alpha und Omega Sein ist die Zeit und die Ewigkeit Sein ist die Macht und die Herrlichkeit in alle Ewigkeit. Amen." Beim Einstechen der Nägel: "Durch seine heiligen Wunden, die leuchten in Herrlichkeit, behüte uns und bewahre uns Christus, der Herr, Amen." Beim Entzünden der Kerze: "Christus ist glorreich auferstanden vom Tod. Sein Licht vertreibe das Dunkel der Herzen."

In einer Prozession wird die Osterkerze vom Diakon oder - falls kein Diakon anwesend - vom Priester mit dem dreimaligen Ruf 'Lumen Christi" (Licht von Christus), auf den die Gemeinde mit "Deo gratias" (Dank sei Gott) antwortet, in die dunkle Kirche getragen. Nach dem dritten Ruf vor den Altarstufen werden an ihr die übrigen Lichter in der Kirche entzündet. Nachdem sie auf einem Leuchter im Altarraum aufgestellt wurde, wird sie mit Weihrauch inzensiert. Danach singt der Diakon den Lobpreis auf die Osterkerze, das Exsultet. Bei der Taufwasserweihe senkt der Priester die Osterkerze dreimal in das Wasser und singt dabei: "Durch deinen geliebten Sohn steige herab in dieses Wasser die Kraft des Heiligen Geistes."

Symbolhaft steht die Kerze für Christus, dem Licht der Welt. Aber auch auf die Feuersäule, in der Gott den Israeliten bei ihrem Weg durch die Wüste nachts voran zog, spielt sie an. Während der fünfzig Tage der Osterzeit steht die Osterkerze im Altarraum und wird zu den Gottesdiensten an Sonn- und Werktagen angezündet. Im übrigen Jahr steht sie in der Nähe des Taufsteins bzw. in der Taufkapelle. Sie wird auch bei Begräbnismessen verwendet.“

(Quelle: Albert Josef Urban / Marion Bexten: Kleines Wörterbuch des Gottesdienstes, Edition Areion 2012; im WWW unter: https://www.herder.de/gd/lexikon/osterkerze/ )

 

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