Sonntag 17. November 2024

Literatur

Die Bücher sind ein Auszug aus der reichen Literatur zum Thema und können von der Stabsstelle Prävention 4 Wochen lang unentgeltlich ausgeborgt werden.

 

Wut. Ein Plädoyer für ein verpöntes Gefühl, Heidi Kastner,Kremayr & Scheriau Verlag, 2014

 

Adelheid Kastners widmet sich in ihrem jüngsten Buch einer Emotion, die gesellschaftlich negativ bewertet wird. Anhand von Fallbeispielen und Rückgriffen auf Psychologie und Geschichte zeigt sie auf, wie sich die Bewertung der Wut im Laufe der Zeit immer wieder geändert hat. Sie plädiert dafür, dass die Wut als ein positives Gefühl wahrgenommen wird, damit sie nicht verdrängt wird, um dann in Gewaltausbrüchen zu explodieren. Wenn Wut – nicht Gewalt! -  als angemessene Reaktion auf Demütigung, Kränkung oder Abwertung gesellschaftlich positiver bewertet wird, dann ist ein erster Schritt getan, um Gewalt zu verhindern. Der Blick auf die Täter-Geschichten und –Biographien entschuldigt keineswegs die Gewalttat, zeigt aber für die Präventionsarbeit auf, was wesentlich ist, um Gewalt zu verhindern: ein respektvoller und grenzachtender Umgang miteinander, die Stärkung des Selbstwertes und der Selbstwirksamkeit, ein soziales Umfeld, das trägt und Zukunftsperspektiven, um nur einige zu nennen.

 


 

Aggression. Warum sie für uns und unsere Kinder notwendig ist, Jesper Juul, Fischer Verlag, Frankfurt am Main, 2014

Der Däne Jesper Juul ist Kinderpsychologe  und systemischer Familientherapeut und hat sich in seinen Büchern wiederholt zum Anwalt der Kinder und ihrer Bezugspersonen gemacht. Er legt den Finger auf die Mängel in Systemen und zeigt auf, was Kinder und ihre Bezugspersonen – Eltern, Pädagog*innen in den Kindertagesheimen und Schulen – tagtäglich leisten und was sie brauchen, damit ein gutes, lebendiges Miteinander möglich ist. Für Jesper Juul zeichnet sich dieses Miteinander durch die Fülle an Emotionen und Erfahrungen aus und ist keineswegs ein konfliktfreies Miteinander.  „Eine konfliktfreie Liebesbeziehung ist nicht möglich“.

Aggression gehört für Juul – neben dem Thema Sexualität – zu den Tabuthemen unserer Zeit. Es gibt mehrere Gründen für die Tabuisierung (z.B. moralische  oder unverarbeitete eigene  Gewalterfahrungen usw.) Jesper Juul zeigt auf, warum Kinder aggressiv werden: Weil sie sich aufgrund des abwertenden oder grenzüberschreitenden Handelns anderer wertlos fühlen! Welche Reaktionsweisen der  Bezugspersonen sind nun angemessen?  Weder die Medikamentation der Kinder noch die  „Auszeit“-Stühle sind daher für Juul hilfreiche Reaktionen auf aggressives Verhalten.  Aus den Beispielen wird deutlich, dass Aggression zum Menschsein gehört und in dieser Normalität betrachtet gehandhabt werden kann.  Aggression die zu Gewalt führt hat ihre Gründe, sie zu erfragen ist der erste Weg aus der Gewalt heraus: durch vorurteilsfreie Zuwendung und Zuhören. 

 


 

Jugendgewaltein männliches und weibliches Phänomen, Claudia Kuckuck, Saarbrücken 2007,  (Dissertation, 134 Seiten)

Sind Burschen deshalb gewalttätiger, weil sie durch eine geschlechtsstereotype Erziehung in gewalttätiges Verhalten hinein sozialisiert werden? Dieser Frage geht die Autorin in ihrer Dissertation nach und führt als Kritikpunkt an der eingangs erwähnten Fragestellung an, dass eine Zunahme an gewalttätigen weiblichen Jugendlichen fest zu stellen ist.  Rund um diese Auseinandersetzung erfahren die Leser*innen Definitionen etwa zu Aggression, Gewalt und Prävention, Grundlagenwissen zu  Gender, Geschlechterstereotype  und den Zusammenhang mit Gewalt.  Claudia Kuckuck führt sehr verständlich u.a. die gesellschaftliche Rahmenbedingungen (Arbeitslosigkeit, Armut, soziale Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten usw.) der Jugendlichen zur Erklärung der Entwicklung von Gewalt an. Das Buch widmet sich in einem eigenen Kapitel der weiblichen Jugendgewalt und zeigt am Ende mögliche Lösungsansätze aus der Gewaltspirale auf. Im Anhang finden sich Methodenbausteinen, die zur Umsetzung in der Jugendarbeit genützt werden können.

Ein sehr lesenswertes Buch, das zur Auseinandersetzung mit den geschlechtsspezifischen Aspekten von Gewalt anregt und verschiedene Forschungsansätze , Theorien und pädagogische Ansätze (geschlechtergetrennte Gruppen etwa) kritisch hinterfragt.

 


 

Neuer Mut zur Zärtlichkeit in Beziehung, Freundschaft und Seelsorge, Kügler Hermann, Ignatianische Impulse Band 65, Würzburg 2014

 

Das Bekanntwerden der Gewalttaten und Missbrauchsfälle in kirchlichen Einrichten wirft die Frage auf, wie in der Pastoral heilsame Nähe geschenkt werden kann, ohne grenzverletzend zu sein. Der Autor geht in seinen Ausführungen dem Thema der Beziehungsgestaltung in der Pastoral und in privaten Beziehungen nach. Ausgehend von drei Fallgeschichten wird die professionelle Rolle des Seelsorgers beleuchtet und die Fehler mit Entwicklungschancen verbunden. Ein eigenes Kapitel widmet sich der Situation homosexuell orientierter Priester und Ordensleute.

 


 

 

Aus dem Dunkel ans Licht. Fakten und Konsequenzen des sexuellen Missbrauchs für Kirche und Gesellschaft, Müller W./Wijlens M.

Die Themen des Buches umfassen: Grundlegende Informationen – Prävention –Beratung- pädagogische und rechtliche Aspekte. Die Konsequenzen beleuchten die Bereiche Sexualität – Zölibat – Ausbildung und Seelsorgeeinsatz – Klerikalismus – Spirituelle und seelsorgliche Konsequenzen – Präventionsmaßnahmen.

 

 



Missbrauch und Gewalt. Erschütternde Erfahrungen und notwendige Konsequenzen, Waltraud Klasnic (Hg.), 2013

Das Buch gibt Einblick in die Arbeit der Unabhängigen Opferschutzkommission unter der Leitung der Unabhängigen Opferschutzanwältin Waltraud Klasnic. Die erschütternden Berichte von Opfern machen deutlich, wie notwendig eine Aufarbeitung der Gewalttaten an Kindern und Jugendlichen war und ist.

 


 

Macht ausüben. Ignatianische Impulse, Stefan Kiechle, 2006

Auf knapp 80 Seiten bringt der Jesuit Stefan Kiechle das Thema Macht in all seinen Facetten in Verbindung mit jesuitischer Spiritualität. Es ist beeindruckend zu lesen, wie kurz und prägnant die positiven Seiten der Macht (Ziele verwirklichen, Gestaltungsräume eröffnen, Gemeinschaft stärken usw.) und die negativen ("Macht korrumpiert) Seiten dargestellt werden. Stefan Kiechle ermöglicht eine umfassende und kritische Auseinandersetzung mit dem Themas.

 


 

Verlorenes Vertrauen. Katholisch sein in der Krise, Klaus Mertes,2013

"Die Scham der Kirche über die eigene Leitung gehört zum Vertrauensverlust, der bis in ihre Mitte reicht. Der innere Kern der Gläubigen ist durch das Vertuschen und Verdecken der Missbräuche getroffen: treue Kirchenbesucher, einfache Leute, engagierte Gläubige, die das gebrochene Verhältnis von Bischöfen und Personalverantwortlichen zur Wahrheit nicht fassen können, wie es im Zusammenhang mit den Missbrauchsskandalen sichtbar wurde. Sie fühlen sich belogen und zwar rückblickend manchmal über Jahrzehnte hinweg. Die ganze eigene Geschichte mit der Kirche und mit der kirchlichen Hierarchie erscheint plötzlich in einem anderen Licht." P. Mertens war der Rektor des Jesuitencollegs in Berlin, der mit seiner mutigen Aufarbeitung der sexuellen Gewalt an dem Colleg, den Prozess der Aufdeckung in Deutschland und Österreich in Gang setzte. Ein sehr empfehlenswertes Buch, das zum Einnehmen der Opferperspektive als Ausgangspunkt für die Präventionsarbeit ermutigt.

 


 

Lieben  hat Grenzen. Nähe und Distanz in der Seelsorge,  Müller W., 1998 Das Standard-Werk für alle in der Pastoral Tätigen. Die Fähigkeit zur Intimität ist die Grundvoraussetzung in der seelsorgerlichen Arbeit mit Menschen: Einen Raum eröffnen, in der die begleitete Person sich öffnen kann ohne Gefahr zu laufen, zur Bedürfnisbefriedigung des Begleiters, der Begleiterin missbraucht zu werden. Wunibald Müller erzählt Fallbeispiele aus seiner Arbeit mit Tätern und ermöglicht so einen Einblick in die Vielschichtigkeit des Themas sexueller Missbrauch.

 


 

Intimität. Vom Reichtum ganzheitlicher Begegnung, Müller W., 2013

Die vielen unterschiedlichen Facetten von Intimität werden in der Zusammenschau von Sexualität, Eros, Libido, Berührung, Zölibat und Spiritualität aufgezeigt. Ein eigenes Kapitel setzt sich mit der Frage von Nähe und Distanz in der Seelsorge und Therapie auseinander.

 


 

Ans Licht gebracht. Weiterführende Fakten und Konsequenzen des sexuellen Missbrauchs für Kirche und Gesellschaft, Müller W./Wijlens M. (Hg), 2012

Das Buch ist eine Fortsetzung des im Jahr 2010 herausgekommenen Buches "Vom Dunkel ins Licht" (s.u.) und beleuchtet u.a. folgende Bereiche: Das Bußsakrament als Kontaktaufnahme für den sexuellen Missbrauch; Erfahrungen aus der Arbeit in der Kommission; Wie geht es weiter mit den Tätern?  Am Ende werden konkrete Vorschläge für einen notwendigen Perspektivenwechsel im Amts- und Kirchenverständnis gebracht.

 

 


 

Sexuelle Gewalt. Fragen an Kirche und Theologie, Goertz S./ Ulonska H. (Hg.), 2010

Die vielfältigen Perspektiven, die die einzelnen Artikel einnehmen und entwerfen zeichnen dieses sehr lesenswerte Buch aus. Die Themen umfassen "Bestandsaufnahmen", "Opferperspektiven" und "Verantwortung".

 

 


 

Sexueller Missbrauch in Organisationen. Erkennen, Verstehen, Handeln; Eglau U., Leitner E.u.J, Scharf M., 2011 Eines der wenigen Bücher, die sehr fundiert darüber berichten, wie täterschützende Strukturen Opfer wiederholt zu Opfer machen und Gemeinden durch die Handlung des Täters gespalten werden. Das Buch ist aufgrund der Erfahrung der Autoren in ihrer eigenen Institution entstanden und erzählt sehr eindrücklich von der Dynamik einer Missbrauchshandlung. Immer wieder betonen die Autoren, wie wichtig es ist, sich im Falle eines sexuellen Missbrauchs in der eigenen Einrichtung der eigenen Begrenzt- und Verwobenheit bewusst zu sein. Daher ist es notwendig, sich sehr rasch kompetente Hilfe von außen  - wie z.B. von der Kinder- und Jugendanwaltschaft - zu holen um den Missbrauch beenden zu können. Interessant und lesenswert ist u.a. der Abschnitt zum Thema "Vergebung".

 


 

Die dunkle Seite der Kirche, Bucher A.A.,2010.

Zart war ich, bitter war`s. Handbuch gegen sexuellen Missbrauch, Enders U. (Hg.), 2011. Ursula Enders aus Deutschland gehört zu den Pionierinnen in der Arbeit gegensexuelle Gewalt an Kindern. Sie hat aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung viel Wissen in ihren Bücher weiter zu geben. Dieses Buch enthält unterschiedliche Artikel zur Thematik, die durch die vielfältigen Aspekte und ihre Kürze einen raschen Überblick geben.

 


 

Sexuelle Gewalt gegen Kinder. Information & Prävention, Schoden P. (Hg.), 2010 2. Auflage

Das Buch gibt einen raschen Überblick über grundlegende Themen (Was ist sexuelle Gewalt, Verstehen der Psychodynamik, rechtliche Aspekte) und widmet sich in je einem Kapitel auch Müttern und Vätern als Schutzpersonen für die Kinder. Im 2. Kapitel folgt die Auseinandersetzung zu bestimmten Schwerpunkten Inzest, Täterprofile, Psychosexuelle Entwicklung des Kindes, Frauen als Täterinnen, Resilienzförderung, Online-Beratung, Kinder- und Jugendliteratur.

 

 


 

Handwörterbuch Sexueller Missbrauch, Bange D./Körner W. (Hg.), 2002

Auf dem Weg zur sicheren Gemeinde II. Neue Materialien zum Kindes- und Jugendschutz. Hg. Arbeitskreis "sichere Gemeinde". Neben Fallbeispielen wird auch dem geistlichen Missbrauch in Gemeinden breiten Raum eingeräumt.

 

 


 

Tatort Kinderseele, Max Friedrich, 1997  Der Wiener Kinderpsychiater hat aus seiner langjährigen Erfahrung ein Buch verfasst, das u.a. für die Präventionsarbeit sehr klare Richtlinien formuliert: Präventionsarbeit ist erfolgreich, wenn Fachwissen weiter gegeben und der Wissensstand regelmäßig überprüft und gegebenenfalls aufgefrischt wird. Sein kritischer Blick auf die Medienberichterstattungen, die zu 2/3 implizit eine Mitschuld des Opfers suggerieren, hat an Aktualität leider nicht verloren. Die gesetzlichen Hintergründe nehmen das österreichische Strafrecht in den Blick, wobei gerader dieser Punkt vermutlich eine Neuauflage erforderlich macht.

 


 

Missbrauchtes Vertrauen, Sexuelle Grenzverletzungen in professionellen Beziehungen, Tschan W., Basel 2005, 2. überarbeitete Auflage

Sexueller Missbrauch kommt leider auch in allen Berufsgruppen, die professionell mit Menschen arbeiten, vor: Medizin, Pflegeberufe, Sozialarbeit, Kirche, Militär usw.  Werner Tschan vermittelt neben Grundlagenwissen auch Einblick in die einzelnen Berufsgruppen. Interessant sind die Kapitel "Missbrauch in Institutionen" - hier v.a. welche Ursachen falsche Anschuldigungen haben - und "Boundary-Training": Dabei geht es darum, neben der Aneignung von Wissen auch die eigenen Handlungen in Bezug auf Nähe und Distanz zu reflektieren. Boundary-Training ist auch einer der Wege der Rehabilitierung von Tätern.

 


 

Das ganz normale Böse. Warum Menschen morden, Haller R., Hamburg 2011

"Das Buch geht unter die Haut. Es liest sich wie ein schauriger Krimi." (Wiener Zeitung) Diesem Kommentar ist nichts hinzu zu fügen! Wie gern hätte man, wenn hinter allen grausamen Taten - bis hin zu Massenvernichtungen - Menschen mit großen Persönlichkeitsstörungen stehen würden! Diesem Wunsch erteilt Haller - einer der profiliertesten Gerichtspsychiater Europas - eine Absage. In "das Böse und die Normalität" zeigt er auf, dass in jedem Mensch von uns die Möglichkeit zu einem Mörder steckt. Es braucht eine dicke Haut, um dieses Buch zu lesen - ich musste es immer wieder weg legen.

 


 

Sexualpädagogische Materialien für die Jugendarbeit in Freizeit und Schule, Sielert U./Keil S. (Hg.), Weinheim 1993. Ein Blick in das Inhaltsverzeichnis: Sexualität und Sprache, Geschlechterrollen, Entwicklung in und von Beziehungen, Sexualität und Gewalt, Orientierungen: Werte, Tugenden, Normen.

 

 


 

Sexualisierte Gewalt, Macht und Pädagogik, Thole W. (Hg.), Opladen 2012.


 

Damit der Boden wieder trägt-Seelsorge nach sexuellem Missbrauch, Kerstner E., Haslbeck B., Buschmann A.; Schwabenverlag: Ostfildern 2016.

Rezension von P. Zollner SJ

 

Hinweis: Weitere Literatur finden Sie in der Literaturliste des Behelfs "(K)ein sicherer Ort" - downloadbar unter dem Menüpunkt "Behelfe".

 


 

 

Kinderbücher

 

Es ist gut und wichtig, Kinder und Jugendliche in ihrer Selbstwirksamkeit,  ihrem Selbstvertrauen und –bewusstsein zu stärken.  Mit ihnen einen respektvollen, wertschätzenden Umgang zu leben und sie in Entscheidungen, die sie betreffen, mit einzubeziehen fördert sie in ihrer Selbstachtung. Das stärkt  ihre Widerstandskraft gegen Übergriffe und sexuelle Ausbeutung.

Dennoch gilt es zu betonen: Ein Täter  missachtet bewusst und absichtlich den Widerstand der Kinder, der Jugendlichen und es braucht unbedingt das Mitwirken der Erwachsenen zum Schutz der Kinder gegen den Täter.  In all den Bücher wird auch die Wichtigkeit betont, dass Kinder sich einem/r Erwachsenen/r anvertrauen.

 

 


 

1. Ein Dino zeigt Gefühle, Heike Löffler, Christa Menske:  Köln, 2003< Ein Buch voller Gefühle. Welche fallen Ihnen spontan ein? Jedes Gefühl hat viele Worte und Sätze, um verbalisiert zu werden – manchmal vielleicht nur in Gedanken...

 

2. Kein Küsschen auf Kommando. Kein Anfassen auf Kommando, Marion Mebes, Lydia Sandrock: Köln 2012 Zwei Klassiker in einem Band! Es gibt sooooo viele Küsse – und viele sind angenehm. Es gibt viele Arten berührt zu werden, die einem gut tun...

 

3. Mein Körper gehört mir, Pro Familia – Deutsche Gesellschaft für Familienplanung, Sexualpädagogik und Sexualberatung e.V., Darmstadt 2011 „Ich bin Clara und ich habe etwas ganz Besonderes: meinen Körper! Er gehört nur mir.“ Wenn ich jemanden mag und nah sein will, drücke ich das auch durch körperliche Nähe aus, das Buch bringt dazu Beispiele aus der Lebenswelt der Kinder. Wenn beide sich berühren wollen, ist das schön. Wenn ich das nicht will, hab ich das Recht Nein zu sagen und – wie in anderen Büchern – werden die Kinder ermutigt, Nein zu sagen und sich jemandem anzuvertrauen, denn „Dein Körper gehört dir, er ist etwas ganz Besonderes!“

 

4. Das kummervolle Kuscheltier, Katrin Lauer, Anette Bley, München 2006 Ein Buch über sexuellen Missbrauch, das betroffene Kinder ermutigt, ihr Schweigen zu brechen und beispielhaft zeigt, wie Hilfe gefunden wird: Britt – ein Kindergartenkind - wird vom Lebensgefährten ihrer Mutter  sexuell ausgebeutet. Diese Ausbeutung wird auch in Bildern dargestellt. Das Kuscheltier namens Landolin ist  Britts Vertrauensperson. Sie vertraut sich ihrem Kuscheltier an und gemeinsam finden sie eine Lösung: sich der Nachbarin anzuvertrauen. An Landolin können betroffene Kinder ihre Gefühle des Kummers, der Angst, der Einsamkeit und der Wut wieder erkennen. Gleichzeitig repräsentiert Landolin auch den Aspekt, des Richtigstellens: Nein, das darf er nicht mit dir, du bist kein Spielzeug! Gemeinsam erarbeiten sie dann  eine Lösung, die betroffenen Kindern zeigt: Die Situation ist veränderbar, hol dir Hilfe!

 

5. Anna ist richtig wichtig, Wildwasser Würzburg  e.V., Ein Bilder- und Vorlesebuch für Mädchen über sexuelle Gewalt. Dieses Buch ist für Mädchen mit Lernschwierigkeiten, die leider  ein  fast 5faches höheres  Risiko haben, sexuell ausgebeutet zu werden, geschrieben worden. Ein Begleitheft an Eltern, BetreuerInnen bietet Grundlagenwissen zur Präventionsarbeit in Institutionen und zum Umgang mit dem Buch.

Anna ist wichtig und weiß sich – bei unterschiedlich grenzüberschreitenden Erlebnissen und der Erfahrung von sexueller Gewalt – zu wehren. Das Buch und das Begleitheft sind für alle, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, sehr empfehlenswert!

Stabsstelle für Prävention von Missbrauch und Gewalt in der Erzdiözese Wien
Stabsstelle für Prävention von Missbrauch und Gewalt in der Erzdiözese Wien
Stephansplatz 6/1/5/515
1010 Wien

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